Pierre Viasson-Ponté
, Le Monde 5./6.09.1976Inhaltsverzeichnis
Zeitleiste der Reisegenerationen
Es fällt auf, dass zu unterschiedlichen Zeiten bestimmte Reiseformen gesellschaftlich besondere Bedeutung erhielten und sich mit bestimmten zeittypischen Lebensstilen verbanden. Solche jeweiligen Arten des Unterwegs-Seins erzeugten eigene Lieder, schufen Protagonisten, gerannen zu Geschichten und Erzählungen, wurden ideologisch überhöht oder abgelehnt, soziologisch untersucht und verfilmt.
Diese Sicht auf das Phänomen »Reisen« zeigt zwar nur die Schaumkronen auf einem bewegten Meer des Unterwegs-Seins, doch zeugen diese von weithin wirksamen und zeittypischen Kräften. Die folgende Übersicht benennt solche Kategorien und stellt sie mehr oder weniger grob in eine Zeitleiste, denn Voraussetzungen und Folgen lassen sich nicht scharf abgrenzen ( → Reisen als soziotechnisches Handlungssystem)
- Besonderes Augenmerk liegt auf Protagonisten, denn Reisen setzen Reisende voraus: geschichtlich erfassbare Personen oder beispielhafte Figuren wie Odysseus.
- Stereotype lassen erkennen, dass solche Protagonisten Vorbild wurden und Nachahmer fanden.
- Wahrheit und Wirklichkeit: Die Rekonstruktion solcher Reisen in Erzählungen und Schriften vereinfacht das Authentische so, dass die Leute es hören möchten und erzeugt die Quellen, die unser Bild der jeweiligen Epoche prägen.
- Epochen halten sich nicht an die Einteilung nach Jahrhunderten und so sind Wende-, Höhe- und Schlusspunkte hervorgehoben, sofern das sinnvoll erscheint; weitere Zeitleisten laden ein zum synoptischen Vergleich, denn die Entdeckungsgeschichte der Welt ist auch eine Frage der Weltanschauung als Zeitleiste
- der Stäbe ab etwa 500.000 BC
- der Reisen auf Rädern seit dem 4. Jahrtausend BC
- der Beispielhaften Figuren seit etwa 3.300 BC
- der Phantasieorte seit Atlantis im 1. Jahrtausend BC
- der Reiseanleitungen seit etwa dem 1. Jahrtausend BC
- des Weltbildes ab etwa 600 vor Christus
- der Abenteuerliteratur ab etwa 1300
- der Weltumrundungen ab 1519
- der Bücher über Reisen in Deutschland ab etwa 1700
- »(Reise-)Bilder«, etwa ikonische Attribute und Metaphern
- Liste der Ausstellungen zum Reisen
Und niemals war der Homo viator zu trennen von Homo portans und Homo faber. Reisen zu verstehen bedeutet auch, die Umstände zu kennen, etwa:
- Beim Aufbruch waren Stöcke und Stäbe als Werkzeug & Waffe immer schon Teil des Reisegepäcks und bilden ein bisher unbeachtetes »Leitfossil« der Reiseformen.
- Das Klima löste Wanderungsdruck für Migrationen aus, formte jedoch auch Reisewege:
Behringer, Wolfgang
Kulturgeschichte des Klimas von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung.
352 S., München 2020: dtvFrankopan, Peter
Zwischen Erde und Himmel.
Klima - Eine Menschheitsgeschichte.
912 S., 50 Abb. Berlin 2023: Rowohlt. Interview
21. Jahrhundert
Real life oder virtual reality?
- Balconing
Formen des Nicht-Reisens unter den Bedingungen von virtual life, Corona-Pandemie und Klimawandel - Gap Year
Die Generation Praktikum nutzt die Zeit nach dem Abitur oder nach dem Studium für eine sinnvolle Auszeit im Ausland, die den Lebenslauf bereichert; das Erasmus-Programm wurde 1987 ins Leben gerufen.
Cresswell, T.
On the move: Mobility in the modern western world.
New York 2006: Routledge.Darbellay, F., & Stock, M.
Tourism as a complex interdisciplinary research object.
Annals of Tourism Research, 39.1 (2012) 441–458.Franz, Norbert
(Hg.),Kunow, Rüdiger
(Hrsg.)
Kulturelle Mobilitätsforschung: Themen - Theorien - Tendenzen.
392 S. Universität Potsdam 2011. Online. Universität Potsdam. Inhalt u.a.:- Norbert Franz
Mobile Menschen und bewegte Bilder - Peter Drexler
Von Schüssen und Schmetterlingsflügeln.
Allegorien globaler Mobilität im zeitgenössischen Film - Susanne Talabardon
Expeditionen in die Fremde.
Zu Theorie und Praxis der räumlichen Expansion des Heiligen in der jüdischen Religionsgeschichte
Lenz, R.
Mobilitäten in Europa.
Migration und Tourismus auf Kreta und Zypern im Kontext des europäischen Grenzregimes.
Wiesbaden 2010: VS Verlag.Lenz, R.
Kulturen vergleichen – Mobilitäten aufeinander beziehen.
Voyage 10 (2014) 171–185.Möhring, M.
Tourism and migration: Interrelated forms of mobility.
Comparativ 24.2 (2014) 116–123.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Bauman, Zygmunt
Flaneure, Spieler und Touristen: Essays zu postmodernen Lebensformen
Aus dem Englischen (Life in fragments) von Martin Suhr. Hamburg 2007: Hamburger Edition.
Baumann sieht einen roten Faden vom katholischen Pilger über den protestantisch-puritanischen Pilger hin zum gescheiterten Pilger, der seine Nachfolger in einer ungastlichen Welt findet, namentlich in „Schlüsselkategorien der Moderne:“- Spieler
Lucassen, J., & Lucassen, L.
Globalising migration history
The Eurasian experience (16th–21st centuries).
Leiden 2014: Brill.
20. Jahrhundert
- Backpacker, Globetrotter, Alternativreisende, Beat generation, Hippies, Lost generation, Flucht, Vagabunden
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- 1903 schrieb
Otto Julius Bierbaum
(1865-1910) das erste Buch in der deutschen Literatur über eine Autoreise. - Reisegepäck: Rucksack mit Aluminium-Außengestell, Rollkoffer
- Etappen im Wagenbau für das Fahren im Gelände.
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1900
Erfahrungen & Entdeckungen
Mobilmachung: Das amerikanische Jahrhundert
- Backpacker
ein amerikanisches Magazin seit 1973, in der ZEIT seit 1991, im Spiegel ab 2000, eine australische TV-Serie seit 2006.
- New Age Traveller
Davis Jim
Out of Site, out of Mind. New Age Travellers and the Criminal Justice and Public Order Bill.
London 1994: Children's societyEarle, Fionna; Dearling, Alan
et al
A time to Travel? An introduction to Britain's newer travellers.
Dorset (GB) 1994: Enabler PublicationsLowe, Richard; Shaw William
Travellers. Voices of the new age nomads.
London 1993 Fourth Estate
- Alternativ Reisende und Globetrotter ab 1975
Deutschland & Westeuropa, Globetrotterclubs
Dritte-Welt-Bewegung, Friedensbewegung, Solidaritätsreisen (Kuba, Nicaragua) > Reise ans Ende der Utopie: »la nouvelle génération perdue« 1)Peter Schneider
(1940 -)
Lenz
Berlin 1973 RotbuchGilcher-Holtey, Ingrid
(Hg.)
„1968“ - eine Wahrnehmungsrevolution?
Horizont-Verschiebungen des Politischen in den 1960er und 1970er Jahren.
Tagungsband 134 S., München: Oldenbourg, 2013, insbes. S. 97
-
Tiny Stricker
(1948 - )
Trip Generation
Augsburg Maro 1970
-
Paul Bowles
(1910 - 1999)
The Sheltering Sky 1949, Yallah 1957, Without stopping 1973
- Auf der Flucht → Literaturliste über Fluchtreisen nach 1914 und nach 1939
Reisende, die vom Ausbruch der beiden Weltkriege überrascht wurden, also keine »Heimatlosen«, sondern vom Fremden zum Feind wurden oder sich in eine Robinsonade retteten.Heinrich Harrer
Sieben Jahre in Tibet
Wien: Ullstein 1953
zusammen mitPeter Aufschnaiter
,Rolf Magener
,Friedel Sattler
undHans Kopp
.Martin, Henno
Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste
Eine Robinsonade in der Namib.
Stuttgart: Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1956Pritzke, Herbert
Nach Hause kommst du nie.
Wien Ullstein 1956Enzensberger, Hans Magnus
(Hg.)
Europa in Trümmern. Augenzeugenberichte aus den Jahren 1944-1948
(=Andere Bibliothek Bd. 65), Frankfurt/M.: Eichborn 1990, OPppbd, 301p, 11,5×22Freyermuth, Gundolf S.
Reise in die Verlorengegangenheit. Auf den Spuren deutscher Emigranten 1933-1940
(=dtv 30345), München: Dt. Taschenbuch-Vlg. 1993, 298p, Pers.-register, Lit.-verz., Quellen
Spuren von Überlebenden des Exodus der kulturellen Elite Deutschlands mit Interviews der letzten noch lebenden Zeitzeugen.
- Lost Generation
»Vous êtes tous une génération perdue«.Gertrude Stein
überErnest Hemingway
.
Die vor 1914 geborene Kriegsgeneration.Ernest Hemingway
(1899 - 1961) > Biographie
The Green Hills of Africa 1937, The Short Happy Life of Francis Macomber 1936 > QuerenciaJohn Dos Passos
(1896 - 1970) Rosinante to the Road Again (Essay 1922), Orient-Express (Reisebericht 1927), In All Countries (1951), Journeys between wars (1938) 2)
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1919 Blauer Nebel großer Fernen
- 1933 Shangri-La
- 1937 Auenland
- 1937 Gondor und Mordor auf Mittelerde
- 1947 Bullerbü
- 1964 Earthsea, Erdsee
- 1979 Phantasiën
Künstlerreisen
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Ulla Biernat
„Ich bin nicht die erste Fremde hier“
Zur deutschsprachigen Reiseliteratur nach 1945
Würzburg: Königshauen & Neumann 2004Hans-Jörg Gilomen
,Beatrice Schumacher
,Laurent Tissot
(sg.)
Freizeit und Vergnügen vom 14. bis zum 20. Jahrhundert =Temps libre et loisirs du 14e au 20e siècle.
Tagungsband 344 S. (=Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte – Société Suisse d'histoire économique et sociale Bd. 20), Zürich 2005: ChronosPeter Mierau
Nationalsozialistische Expeditionspolitik
Deutsche Asien-Expeditionen 1933-1945
(=Münchner Beiträge zur Geschichtswissenschaft Bd. 1)
Diss., Utz München, 2006, 555 S.Neid, Theresa
,Jürgen Helm
,Heiner Fangerau
,Walter Bruchhausen
Ärzte und Naturwissenschaftler auf Reisen. Reiseberichte aus der Deutschen Medizinischen und der Münchener Medizinischen Wochenschrift 1890-1930.
Univ., Medizinische Fakultät, Diss. Halle, 2013. II, 246 BlätterSpode, Hasso
„Der deutsche Arbeiter reist“
Massentourismus im Dritten Reich
in: Gerhard Huck (Hg.): Sozialgeschichte der Freizeit: Untersuchungen zum Wandel der Alltagskultur in Deutschland, Wuppertal 1982, S. 281–306.Spode, Hasso
Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ – ein Volk auf Reisen?
in: Hasso Spode (Hg.): Zur Sonne, zur Freiheit! Beträge zur Tourismusgeschichte: Berichte und Materialien Nr. 11, Berlin 1991, S. 79–93.- Nomadische Existenzen.
Vagabondage und Boheme in Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts.
Mit einer Artur-Streiter-Bibliographie.
Tagungsband, Symposion des Fritz-Hüser-Instituts 11. Mai 2007. Klartext, 2007. Autsch, Sabiene
Erinnerung – Biographie – Fotografie.
Formen der Ästhetisierung einer jugendbewegten Generation im 20. Jahrhundert.
Potsdam: Verlag für Berlin-Brandenburg, 2000.Ada Bieber
,Stefan Greif
,Günter Helmes
(Hrsg.)
Angeschwemmt - Fortgeschrieben
Robinsonaden im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert
267 Seiten Königshausen & Neumann 2009Kindler, Gabriele
,Regina Lippka
,Harald Siebenmorgen
Wenn bei Capri die rote Sonne–:
die Italiensehnsucht der Deutschen im 20. Jahrhundert.
Ausstellung des Badischen Landesmuseum Karlsruhe vom 31. Mai bis 14. September 1997 Begleitband 217 S. Karlsruhe 1997: Info Verlagsgesellschaft. Inhalt u.a.:- Harald Siebenmorgen:
Die Sehnsucht, die den Norden beständig zum Süden hinzieht …„
Die Italiendarstellung in der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts - ders.:
Auch ich bin in Arkadien gewesen … Die Italiensehnsucht in der Literatur - Ulrich Pohlmann:
Dolce far niente oder der Traum vom irdischen Paradies.
Das Italienbild in Reisefotografien des 19. Jahrhunderts - Tammo Luther:
Die Italienreise im 20. Jahrhundert - Gabriele Kindler:
Sehnsucht nach Italien in den fünfziger Jahren - Susanne Sackstetter:
Vogliamo tutto. Wir wollen alles. Italiensehnsucht der deutschen Linken - Sibylle Brandt:
Reiseplakate - Alexandra Neuner:
Mandolinen der Liebe erklingen … Italien im deutschen Schlager - Wolfgang Knobloch:
Souvenirs, souvenirs … Reiseandenken aus Italien - Birgit Mandel:
Wunschbilder werden wahr.
Fotoalben deutscher Italientouristen in den fünziger und sechziger Jahren
Carmen Sippl
Reisetexte der russischen Moderne.
Slavistische Beiträge; Band 347/Verlag Otto Sagner 1997
Andrej Belyj
undOsip Mandelstam
im Kaukasus.
Belyjs Veter s Kavkaza und Armenija (1928) und Mandelstams Putevestvie v Armeniju (1933) dienen als Grundlage Reisen, Schreiben und Lesen im literarischen Text herauszuarbeiten.Stachel, Peter
,Martina Thomsen
Zwischen Exotik und Vertrautem. Zum Tourismus in der Habsburgermonarchie und ihren Nachfolgestaaten.
293 S., Ill., Bielefeld 2014: transcript. Inhalt u.a.:- Köstlin, Konrad
Die Hoferei und 200 Jahre Tourismusgeschichte in Tiroler Museen - Judson, Pieter M.
Reisebeschreibungen in der „Südmark“ und die Idee der deutschen Diaspora nach 1918 - Mick, Christoph
Reisen nach „Halb-Asien„. Galizien als binnenexotisches Reiseziel - Jordan, Peter
„Unsere Adria“. Kroatische Seekurorte vor und nach 1918 - Stachel, Peter
Halb-kolonial und halb-orientalisch? Dalmatien als Reiseziel im 19. und frühen 20. Jahrhundert - Hecht, Dieter J.
Bosnische Impressionen. k.k. Soldaten als Tourismuspioniere vor dem Ersten Weltkrieg - Štemberk, Jan
Schneller und weiter. Mit dem Automobil durch die Erste Tschechoslowakische Republik
Ab dem 19. Jahrhundert
- Alpinisten & Bergfexe, Bummler, Bushranger, Camper, Flaneure, Naturfreunde, Overlander, (Deutsche) Kolonialreisende, Tramps, Vagabunden, Walz, Wandervögel
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Eisenbahn, Bahnhöfe, Hoboes
Haug, Christine
Reisen und Lesen im Zeitalter der Industrialisierung: die Geschichte des Bahnhofs- und Verkehrsbuchhandels in Deutschland von seinen Anfängen um 1850 bis zum Ende der Weimarer Republik.
(=Veröffentlichungen des Leipziger Arbeitskreises zur Geschichte des Buchwesens, 17) Wiesbaden 2007: Harrassowitz.Markwart Herzog
,Mario Leis
(Hg.)
Der Bahnhof: Basilika der Mobilität – Erlebniswelt der Moderne.
Stuttgart 2010: W. Kohlhammer.Kellermann, Robin
Im Zwischenraum der beschleunigten Moderne.
Eine Bau- und Kulturgeschichte des Wartens auf Eisenbahnen, 1830-1935.
zugl. Diss. TU Berlin 2020. 496 S. 37 SW-, 16 Farbabbildungen. Bielefeld transcript Verlag 2021 Online. Themen in Stichworten:
Pionier- und Explorationsphase (1830-1845), Standardisierung und Konsolidierung (1845-1870): Bahnhöfe verdrängen Wirtshäuser und Posthöfe; statt weniger müssen nun hunderte von Passagieren abgefertigt werden: es entsteht das Phänomen der Wartezeit; Ruhezeiten für Pferde entfallen, also wird weniger in Unterkünften übernachtet.Mackintosh, Will
‘Ticketed through’: The Commodification of Travel in the Nineteenth Century.
Journal of the Early Republic 32 (2012) 61–89.
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1800
- Etappen im Wagenbau für das Fahren im Gelände.
- Am 19. Mai 1845 brachen
Sir John Franklin
und 128 Mann Besatzung mit den beiden Dreimastern HMS Erebus und HMS Terror vom Hafen Greenhithe in Kent auf. Ihr Ziel war die Suche nach einer Nordwestpassage durch die Arktis, nördlich Amerika umschiffend. 1846 wurden sie von Walfängern letztmals in der Baffin-Bucht gesichtet. Erst 2014 fand man vor der Nordküste Kanadas das Wrack der HMS Erebus, nahe der OʼReilly-Insel im Süden von King William Island; 2016 fand man die HMS Terror in der Terror Bay (die bereits vorher so hieß).Nadolny, Sten
Die Entdeckung der Langsamkeit
Roman. 369 S., München 1983: Piper, erschien bis heute in 53 Auflagen.
Erfahrungen & Entdeckungen
Reisen in Deutschland
Reisen in deutsche Kolonien bis 1918
Honold, Alexander
,Klaus R. Scherpe
(Hg.)
Mit Deutschland um die Welt.
Eine Kulturgeschichte des Fremden in der Kolonialzeit.
VII, 524 S. 149 Abb., Register: Personen, Orte, Werke Stuttgart 2004: J.B. Metzler. 50 Essays decken zahlreiche Aspekte und den Zeitraum von 1869 bis 1918 ab, Inhalt bzw. Themen sind u.a.:- November 1869:
Der Suezkanal wird eröffnet. - 12. April 1873:
Der ZoologeAlfred Brehm
(1829 - 1884) fordert, die Schimpansen als Menschen anzuerkennen. - 25. April 1874:
Griechenland und das Deutsche Reich schließen einen Vertrag zur Ausgrabung Olympias. - Februar 1879:
Der TheologeFriedrich Fabri
(1824 - 1891) fragt: »Bedarf Deutschland der Colonien?« - 29. Januar 1880:
Alexander Conze
(1831 - 1914) verkündet den Erwerb des Pergamonfrieses. - November 1884:
Der Kladderadatsch berichtet vom »Culturfortschritte am Congo«. - 6. Dezember 1884:
In Mkondgua entwirftCarl Peters
(1856–1918) - Politiker, Afrikaforscher, Publizist - ein großdeutsches Ostafrika. - Weihnachten 1885:
Kolonialismus in Brett- und Gesellschaftsspielen. - Frühjahr 1887:
Die Firma Stollwerck führt den Automatenverkauf ein, mit Kaffee aus den Usambara-Bergen Tansanias und Kakao aus Kamerun. - 1888:
Julius Stinde
(1841 - 1905): Frau Buchholz im Orient, realistisch-satirische Geschichten um die Berliner Familie Buchholz. - 4. Oktober 1888:
Der Bankier und IndustrielleAlfred Kaullas
(1852 - 1924) sendet ein Telegramm nach Berlin zur Konzession des Baus der Bagdadbahn - Neuguinea im Herbst 1888:
Otto Finsch
(1839 - 1917), Berater der Neuguinea-Kompagnie, rettet die Ehre der „Menschenfresser“: Ethnologischer Atlas: Typen aus der Steinzeit Neuguineas. In: Samoafahrten 1888. - 6. Oktober 1889:
Hans Meyer
(1858–1929) erklettert den Kilimandscharo, die Kaiser-Wilhelm-Spitze. - 1891:
Die Zeitschrift für Ethnologie reproduziert Fotos mit der „Autotypie“ im Rasterverfahren. - 1892:
Die Präsentation »anthropologisch-zoologische Prachtgruppen« durch die Firma J.F.G. Umlauff - September 1893:
NachHermann von Wissmann
(1853 - 1905), der zweimal Afrika durchquerte, wurde der deutsche Regierungsdampfer (1893-1913) auf dem Nyassasee benannt. - 14. Juli 1894:
Mohrenwäsche im Leipziger Zoo - 1895:
Hugo von Hofmannsthal
(1874-1929): Das Märchen der 672. Nacht erzählt die Abhängigkeit des Herrn von seinen abhängigen Untergebenen. - Sommer 1896:
Die deutschen Kolonien sind erstmals Teil der Gewerbe-Ausstellung in Treptow, Berlin, einer Leistungsschau von Industrie und Handel. - Juli 1896:
Peter Altenberg
(1859-1919) gesellt sich im Wiener Tiergarten zu den Aschanti. - 1897:
Paul Scheerbart
(1863-1915), Autor phantastischer Literatur, publiziert Der Tod der Barmekiden. Arabischer Haremsroman und Tarub. Bagdads berühmte Köchin. Arabischer Kulturroman. - 9. Juni 1898:
Der Mediziner und MikrobiologeRobert Koch
(1843-1910) veröffentlicht Ärztliche Beobachtungen in den Tropen - August 1898:
Der Arzt und AfrikaforscherRichard Kandt
(1867-1918) findet die letzte Nilquelle („Caput Nili“) des Quellflusses Kagera. - 29./31. Oktober 1898:
Kaiser Wilhelm II.
(1859-1940) in Jerusalem - 6. Dezember 1898:
Der Kaiser bedankt sich fürPaul Lindenbergs
(1859-1943) »patriotisches Buch« (Am Kaiserhofe zu Berlin 1894). - 1899:
Deutsche Schriftsteller wieWilhelm Raabe
(1831-1910) begeistern sich für die »Burensache« - August 1901:
Die Woermann-Linie fährt in 30 Tagen nach Swakopmund. - 10. Oktober 1902:
In Berlin tagt der erste Deutsche Kolonialkongreß. - 13. Oktober 1902:
Gedenkfeier zum TodeRudolf Virchows
(1821-1902); der Arzt war an der Grabung in Troja und an der Gründung des Völkerkundemuseums Berlin beteiligt. - 1903:
Der FotografRudolf Lehnert
(1878–1948) reist nach Tunesien. Fotos von „Lehnert & Landrock“ mit orientalischen Motiven werden in eigenen Niederlassungen in Tunis und Kairo gedruckt und angeboten. - 5. März 1904:
Freispruch fürPrinz Prosper von Arenberg
: Nach 1890 diente der neue Begriff des Tropenkollers entlastend für Fehlverhalten und Übergriffe in den Kolonien. - Juni 1905:
Der BüffeljägerBuffalo Bill
(1846-1917) kam mit seiner Show 1890/91 sowie 1906 nach Deutschland. Seine Geschichten erschienen ab 1905 auch im Groschenheft. - Mai 1905:
In der Zeitschrift Innen-Dekoration wird die orientalische Exotik des Wiesbadener Palast-Hotels gezeigt und gerühmt. - 26. Januar 1906:
Else Lasker-Schüler
(1869-1945) schrieb orientalische Phantasien, nannte sich eine „Dichterin Arabiens“, verkleidete sich als Prinz Yussuf. In „Die Nächte der Tino von Bagdad“ erscheint auch der KalifAched Bey
. - 25. Juni 1906:
Der erste Schultag in Fumban/Kamerun - Frühjahr 1907:
Leo Frobenius
(1873-1938) berichtet vom Kongo-Kassai: Im Schatten des Kongostaates: Bericht über den Verlauf der ersten Reisen der DIAFE von 1904–1906, über deren Forschungen und Beobachtungen auf geographischen und kolonialwirtschaftlichem Gebiet. - 1907:
Margarethe von Eckenbrechers
(1875–1955): Was Afrika mir gab und nahm. Erlebnisse einer deutschen Ansiedlerfrau in Südwestafrika. Berlin 1907: E.S. Mittler und Sohn. - Juli 1908:
Eugen Fischer
(1874–1967) - Mediziner, Anthropologe und Rassenhygieniker - bringt die »Rassenkunde« nach Afrika. - 11. Januar 1909:
Die Dresdner Cigarettenfabrik Yenidze erhält eine Moscheekuppel. Das 62 Meter hohe Gebäude wird heute für Büros genutzt. - 17. April 1909:
Die Lüderitzbuchter Zeitung tadelt die reichsdeutsche Presse. - 17. März 1911:
Der SchriftstellerFranz Kafka
(1883-1924) hört beim ArchitektenAdolf Loos
(1870-1933) einen Vortrag über Ornament und Verbrechen, hier: Tattoo. - 1911:
Erich von Hornbostel
(1877-1935) entwickelt akustische Kriterien für die kulturelle Zuordnung (Musikforschung). - Sommer 1912:
Alfred Döblin
(1878-1957) beginnt die Arbeit am Wang-Lun als Reaktion auf Filippo Tommaso Marinettis (1876-1944) 1909 erschienenes Werk Marfarka der Futurist – Afrikanischer Roman. - 6. Dezember 1912:
Der ÄgyptologeLudwig Borchardt
(1863-1938) entdeckt die Büste der Nofretete - 8. Dezember 1913:
Des HistorikersKarl Lamprechts
(1856-1915) Denkschrift an den Reichskanzler - Mai 1914:
Emil Nolde
(1867–1956), in Neuguinea,Max Pechstein
(1881–1955) in Palau - September 1914:
»Gute Feldpost« fürThomas Mann
- 1915:
Freilandphantasien inRobert Müllers
(1887-1924): Tropen. Der Mythos der Reise. Urkunden eines deutschen Ingenieurs. , ein „Meisterwerk des Exotismus“. - 16. Dezember 1915:
Der Lehrer und PolitikerAdalbert Baumann
(1870-1943) präsentiert »Das neue, leichte Weltdeutsch«. - 13. November 1916:
Deutsche Flieger über Kairo - 1916:
Der KunsthistorikerCarl Einstein
(1885-1940): Negerplastik. Verlag der Weißen Bücher (Kurt Wolff), Leipzig 1915. - Mai 1918:
Der „archäologische Bauforscher“Robert Koldewey
(1855-1925) rekonstruiert den babylonischen Turm. - 29. August 1918:
Auf Java stirbt der SchriftstellerMax Dauthendey
(1867-1918)
Reisen nach Afrika
Davidson, Basil
Vom Sklavenhandel zur Kolonialisierung, Afrikanisch-europäische Beziehungen zwischen 1500 und 1900.
252 S., Literaturverz. S. 245-250. Reinbek b. Hamburg 1966: RowohltCamille Lefebvre
Ce que l’itinéraire nous dit du voyage.
Listes d’itinéraire, voyage et imaginaire spatial au Soudan central au xixe siècle.
Afriques: débats, méthodes et terrains d’histoire, Centre d’études des mondes africains (CEMAf) – UMR 8171 (2010) 1-30 Online.Lydon, Ghislaine
On trans-Saharan trails: Islamic law, trade networks, and cross-cultural exchange in nineteenth-century Western Africa.
496 S. Cambridge 2012: Cambridge Univ. Press. Inhalt u.a.:- Making history across the African divide
- Trans-Saharan trade in the longue duree
- Markets and the movement of caravans: nineteenth-century developments
- Guelmim and the Wad Nun traders
- The organization of caravan trade
- Business practice and legal culture in a paper economy of faith
- Trade networks and the limits of cooperative behavior
- On trans-Saharan trails.
Schestokat, Karin U.
German women in Cameroon travelogues from colonial times.
New York u.a. 2003: Peter Lang. InhaltSurun, Isabelle
Géographies de l'exploration: la carte, le terrain et le texte : Afrique occidentale, 1780-1880.
Diss. 3 vol. (686-XXIV f.) Lille 2012: Atelier national de Reproduction des Thèses.
Reisen durch Sibirien
Middendorf, Aleksandr Fedorovitch
(1815–1894), Karl Ernst von Baer, Heinrich Robert Göppert, Gregor von Helmersen, Alexander Graf Keyserling, Heinrich Lenz, Middendorff W. von, et al.: Dr. A. Th. v. Middendorff's Reise in den aüssersten Norden und Osten Sibiriens. St Petersburg: Buchdr. der K. Akademie der Wissenschaften, 1848-1856.Fridtjof Nansen
[1861-1930]Anton Čechov
[1860-1904]Christopher Hansteen
[1784-1873]Ernst Hofmann
[1801-1871]Gustav Ferdinand Richard Johannes (von) Radde
(1831-1903): 1855 bis 1859 Expedition nach Ostsibirien:
Reisen in den Süden von Ostsibirien im Auftrage der Kaiserlichen Russischen Geographischen Gesellschaft: ausgeführt in den Jahren 1855-1859. Mehrbändig. Moskau 1866-: Buchdr. der Kaiserlichen Univ.Kennan, George
[1845-1924]Robert Franz Albert Graf von Keyserling-Cammerau
(1866-1959):
Vom japanischen Meer zum Ural, eine Wanderung durch Sibirien … Breslau 1898: Schletter. Reiste 1895 von Wladiwistok nach Sankt Petersburg.Kate Marsden
[1859-1931]
Eine Reise nach Sibirien. Leipzig 1894: Verlag von Wilhelm Friedrich. Aus dem Englischen von Marie zu Erbach-Schönberg.
Wandervögel aller Art
Im »Jahrhundert der Vereine« entstanden zahlreiche Gebirgs-, Mittelgebirgs- und Wandervereine mit ihren meist regionalen Mitgliederzeitschriften und Jahrbüchern, die größten waren:
- 1857 wurde der britische Alpenverein gegründet
- 1862 entstand der Österreichische Alpenverein
- 1869 entstand der Deutsche Alpenverein
- 1875 wurde der Campingclub von London gegründet.
- Die erste Gruppe der Naturfreunde wurde 1885 in Wien von
Georg Schmiedl
gegründet.
- Zu Fuß in der Natur unterwegs:
Alpen, Schweiz und Toskana
Alpinisten & Wandervögel, Wandervereine, NaturfreundeLauterbach, Burkhart
Der Berg ruft
Alpentourismus und Kulturtransfer seit dem 18. Jahrhundert
in: European History Online (EGO), published by the Leibniz Institute of European History (IEG), Mainz 2018-08-30. Online .Lauterbach, Burkhart
Alpentourismus im 19. Jahrhundert als Thema der Europäischen Ethnologie
in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2006, S. 115–122Grupp, Peter
Faszination Berg.
Die Geschichte des Alpinismus.
Köln: Böhlau 2008.
- Zu Fuß in der Stadt unterwegs:
Flaneure, Spaziergänger, Passanten und ab etwa 1840 wird auch der Strand zur bürgerlichen Promenade.
- Overlander ab etwa 1830 bis etwa 1880 in Australien
eine Art Waldläufer internationaler Herkunft im Outback als merchant adventurer -
Charlie Chaplin
(1889 - 1977)
The Tramp 1915, The Vagabond 1916, The Adventurer 1917, The Pilgrim 1927- Ein
Leatherman
(* um 1839 - 1889) wanderte von 1856 bis 1889 die immergleiche Strecke zwischen Connecticut River und Hudson River, in selbstgemachter Lederkleidung und in in einer Höhle wohnend:
Deluca, Dan W., Dione Longley
The old leather man
Historical accounts of a Connecticut and New York legend.
Middletown, Conn, 2008: Wesleyan University Press.
- Vagabunden 1848 bis 1933, Europa
Gregor Gog
(1891 - 1945), Bruderschaft der Vagabunden 1927, Armee du Salut, Bresprisornijs, Confédération Compagnonnages, Trimards- Vagabund, Regie:
Fritz Weiß
, Österreich 1930, 49 Minuten, Stummfilm mit Gregor Gog - Uracher Kreis (»Matrosenkreis«), Expressionisten, Anarchisten, Lebensreformer, Nacktkultur um:
Karl Raichle
,Theodor Plivier
(der »deutsche Jack London«),Alexander Abusch
,Erich Mühsam
, WanderprophetGusto Gräser
(»der europäische Gandhi«, Monte Verità) Hermann Hesse
Die Morgenlandfahrt.
Eine Erzählung. Berlin: Fischer 1932Johannes R. Becher
Urach oder Der Wanderer aus SchwabenAlthammer, Beate
Vagabunden: eine Geschichte von Armut, Bettel und Mobilität im Zeitalter der Industrialisierung (1815–1933).
716 S. Essen Klartext 2017. Inhalt
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1801 Krähwinkel
- 1812 Zipfelstadt
- 1832 Orplid
- 1865 Wunderland
- 1872 Erewhon
- 1881 Treasure Island Schatzinsel
- 1890 Nowhere
- 1895 Big Rock Candy Mountains
Storch, Ursula
Zauber der Ferne: imaginäre Reisen im 19. Jahrhundert.
255 S., Weitra 2008: Bibliothek der Provinz 352. Ausstellung des Wien-Museums. Katalog zur Ausstellung im Wien Museum Karlsplatz 4.12.2008 bis 29.3.2009
Künstlerreisen, insbesondere nach Japan
Feilchenfeldt, Rahel E.
Japonismus und Orientsehnsucht.
Die Reisebücher aus dem Verlag von Paul Cassirer.
in: Ausst.-Kat. Biel 2008, S. 111–133Knippschild, Judith
„Da wurde der Wunsch zur Begierde“
Über Japansehnsucht und Künstlerreisen im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
378 S., Berlin Logos Berlin 2021. Dissertation Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2020.Lüscher, Philippe
(Hg.)
Karl Walser in Japan.
Eine Reise im Jahr 1908.
Ausstellungskatalog Museum Neuhaus Biel, Biel 2008Schmidhofer, Claudia
Fakt und Fantasie.
Das Japanbild in deutschsprachigen Reiseberichten 1854–1900.
Wien 2010- Museum für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln, Carmen Pérez González, Adele Schlombs, Michael Scuffil, Barbara Hess, Adolf Fischer (Hg.)
From Istanbul to Yokohama
The camera meets Asia 1839-1900/ Die Reise der Kamera nach Asien 1839-1900.
Austellungskatalog 17.05.-07.09.2014 Köln: Museum für Ostasiatische Kunst : Verlag der Buchhandlung Walther König, 2014. Darin u.a.:- Der Globetrottermarkt : die Entwicklung der kommerziellen Fotografie in Asien 1869-1900; Vergleichende Chronologie der Fotografie in Asien im 19. Jahrhundert.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Auer, G.
„Afrigka“, „Arffrika“. Die Kollektivauswanderung aus Pfaffenweiler im Jahre 1853.
In: Beiträge zur Volkskunde in Baden-Württemberg, 1 (1985) 23-70.Ayrout, Jeannette
Voyageuses et aventurières en Egypte au XIXe siècle
Revue du Caire, no. 69, août 1944, 390–402Beck, Hanno
Geographie und Reisen im 19. Jahrhundert.
Prolegomena zu einer allgemeinen Geschichte der Reisen.
in: Petermanns Geographische Mitteilungen, 101.1 (1957) 1-14.Ben-Arieh, Yehoshua
The rediscovery of the Holy Land in the nineteenth century.
Jerusalem : Magnes Pr., 1979Bötefür, Markus
Bei Amazonen, Haremsdamen und Kopfjägern
Westliche Frauen auf Reisen in Südostasien, 1851-1952.
121 S. Gossenberg 2010: Ostasien Verlag.Ruiz, Alain
,Françoise Knopper
Les voyageurs européens sur les chemins de la guerre et de la paix du temps des Lumières au début du XIXe siècle.
Actes du colloque organisé à l' Université de Toulouse 2, les 21, 22 et 23 novembre 2002 par le CERAM, Centre d'Étude et de Recherche sur l'Allemagne Moderne. Pessac 2006: Presses Universitaires de Bordeaux.Schivelbusch, Wolfgang
Geschichte der Eisenbahnreise
Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert
Frankfurt am Main 1989.Schott, Hendrik
Niederländische Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts.
Geschichte, Umfeld und Vielfalt einer Literaturgattung.
431 S. Bibl.: 370-402. Diss. Köln 1990: Universität.Spittler, Gerd
Explorers in Transit : Travels to Timbuktu and Agades in the Nineteenth Century.
In: History and Anthropology 9.2-3 (1996) 231-253. DOIRenate Vollmer
Auswanderungspolitik und soziale Frage im 19. Jahrhundert. Staatlich geförderte Auswanderung aus der Berghauptmannschaft Clausthal nach Südaustralien, Nord- und Südamerika 1848-1854.
318 S. 27 Tab. Peter Lang 1995Wessendorf, B.
Die überseeische Auswanderung aus dem Kanton Aargau im 19. Jahrhundert.
Diss. Basel, 1971. 370 S. Aarau 1973: Sauerländer.Wolfzettel, F.
Reise und Stilleben: Zur Tradition der Nordafrikareise.
In: Wolfzettel, F.: Ce desir de vagabondage cosmopolite. Wege und Entwicklung des französischen Reiseberichts im 19. Jahrhundert. Tübingen 1986: Max Niemeyer, S. 293-322- In der Fremde will ich lernen
Biografien bayrischer Handwerker aus den letzten beiden Jahrhunderten [1806-2006]
Haus der Bayrischen Geschichte Augsburg 2006, Text:Falk Ohorn
, ISBN 3-937974-13-x
Der Historiker Ohorn recherchierte die Reisegeschichte von acht Handwerkern:Ludwig Köck
(»Abu El Kismet«),Seraphin Hoegner
,Thomas Wimmer
aus Siglfing,Martin Irl
aus Erding,Georg David Bilgram
aus Memmingen und anderen.
18. Jahrhundert
Höhle, Thomas
Reiseliteratur im Umfeld der französischen Revolution.
Tagungsband zum gleichnamigen Kolloquium Halberstadt, 27.-28.9.1985. 158 S., Halle (Saale) 1987: Martin-Luther-Universität.- 1788 landete die First Fleet mit Siedlern und Sträflingen auf elf Schiffen in Australien.
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- 1759 entwickelte der schottische Uhrmacher
John Harrison
(1693–1776) mit der H4 das erste präzise Chronometer für den Gebrauch auf Schiffen. Mit dieser neuartigen Uhr schuf er die Voraussetzung, das Problem der Längengrade zu lösen und ermöglichte die exakte Positionsmessung auf See, wie diesJames Cook
nach seiner zweiten Weltreise am 30. Juli 1775 praktisch bestätigte. - Etappen des Wagenbaus: 1769 fährt das erste Automobil, ein dreirädriger Dampfkraftwagen aus Holz, der »Fardier«, entwickelt von
Nicholas Cugnot
(1725–1804). - 1783 Die erste Fahrt im Ballon.
Tesch, Ursula
;Stündel Dieter
;Karl Riha
Reisen im Luftmeer. Ein Lesebuch zur Geschichte der Ballonfahrt von 1783 (und früher) bis zur Gegenwart.
379 S. München 1983: C. Hanser.
- Reisegepäckarten: Reisetasche, Schnappsack
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1700
Kutter, Uli
Apodemiken und Reisehandbücher.
Bemerkungen und ein bibliographischer Versuch zu einer vernachlässigten Gattung.
In: Das achtzehnte Jahrhundert 4 (1980) 116–131.Kutter, Uli
Der Reisende ist dem Philosophen, was der Arzt dem Apotheker.
Über Apodemiken und Reisehandbücher.
In: Hermann Bausinger, Klaus Beyrer, Gottfried Korff (Hrsg.): Reisekultur. Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus. München 1991, S. 38–47.Siebers, Winfried
Johann Georg Keyßler
[1693 - 1743] und die Reisebeschreibung der Frühaufklärung.
Zugl. Diss. Univ. Osnabrück 1998. Würzburg 2009.Aldcroft, Derek H.
Aspects of Eighteenth Century Travelling Conditions.
in: Spieckermann, Marie–Luise (Red.): Der curieuse Passagier, 1983, S. 27-45.
Erfahrungen & Entdeckungen
Reisen nach Holland
Bock, Claus Victor
(Hg.)
Deutsche erfahren Holland. Eine Sammlung von hundert Berichten 1725 – 1925
126 S. Als Manuskript gedruckt. Castrum Peregrini. Sonderausgabe des Heftes 27/28, Den Haag 1956.Bientjes, Julia
Holland und der Holländer im Urteil deutscher Reisender 1400–1800.
XII, 310 S., Diss. Amsterdam, Groningen 1967: J.B. Wolters
Franzosen in Griechenland
Chatzipanagioti-Sangmeister, Julia
Graecia mendax: das Bild der Griechen in der französischen Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts. 435 S. Diss. Wien 2002: WUV-Universitätsverlag.
Ein Beitrag zur Fremdwahrnehmungs- und Stereotypenforschung mit einer Bibliographie der Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts über Südosteuropa und den östlichen Mittelmeerraum.
Reisen nach England
Ria Omasreiter
Travel Through the British Isles
Die Funktion des Reiseberichts im 18. Jahrhundert
Heidelberg, 1982Dankelmann, Otfried
(Hg.)
Entdeckung und Selbstentdeckung. Die Begegnung europäischer Reisender mit dem England und Irland der Neuzeit. 213 S. Frankfurt am Main u.a. 1999: Lang. Inhalt u.a.:- Editha Ulrich
Reiseberichte als Medium der Fremderfahrung.
Esther Bernards
Wandlung in Briefen über England. - Gerrit Deutschländer
Allein auß begirdt, ettwaß zesehen. Die Englandreise des jüngerenThomas Platter
(1574–1628) von 1599. - Harms Mentzel
Über die Annäherung englischer Geistlicher an ihren GastZar Peter I.
- Sebastian Kühn
Französische Englandberichte 1650-1750 - Ulf Hartmann
Die Englandreise desFriedrich August Alexander Eversmann
(1759–1837) von 1783 [als Industriespion] - Marcus Rau
Wer Irland gesehen hat, dem ist kein Zustand in Europa mehr bedauernswert. Beobachtungen und Erfahrungen vonArthur Young
(1741–1820) undJohann Georg Kohl
(1808 bis 1878).
Dibelius, Wilhelm
Englische Berichte über Hamburg und Norddeutschland aus dem 16. bis 18. Jahrhundert
Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 19 (1917) 51-82Geyken, Frauke
Gentlemen auf Reisen. Das britische Deutschlandbild im 18. Jahrhundert.
(Campus Forschung, Bd. 845), Frankfurt / New York 2002Heidmann Vischer, Ute
Die eigene Art zu sehen.
Zur Reisebeschreibung des späten achtzehnten Jahrhunderts am Beispiel vonKarl Philipp Moritz
[1756-1793] und anderen Englandreisenden.
Zugl. Diss. Univ. Genf 1991. Bern 1993.- NN
Der curieuse Passagier
Deutsche Englandreisende des achtzehnten Jahrhunderts als Vermittler kultureller und technologischer Anregungen.
Colloqium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert, Gesamthochschule Wuppertal, Universiät Münster, Münster 11. bis 12. Dezember 1980, 160 S., XXIV Tafeln, Heidelberg 1983: C. Winter, Inhalt u.a.:- Réné Pomeau
Les Saisons anglaises deVoltaire
: l’exil, le voyage, le témoignage - Derek H. Aldcroft
Aspects of Eighteenth Century Travelling Conditions - Gotthardt Frühsorge
Was der deutsche Baron in England auch sehen konnte:
Agrarrevolution und ,ökonomische Reise' - Hans-Joachim Braun
German Entrepreneurs and Technicians in England in the Eighteenth Century - Peter Boerner
Goethes
`Englische Reise´ oder Gedanken zur Physiognomie des nicht-reisenden Reisenden - Gerhard Sauder
Reisen eines Deutschen in England im Jahr 1782:Karl Philipp Moritz
- Monika Lengelsen
Londoner Imaginationen.
William Hogarth
’s `modern moral subjects´ undGeorg Christoph Lichtenbergs
`eigene Welt´ - Rainer Gruenter
Der reisende Fürst FürstHermann Pückler-Muskau
in England - Renate Schusky
Heine
, England und die Engländer - Giles Barber
A Tour of Oxford in the Mid Eighteenth Century
Reisen durch Sibirien
Johann Georg Gmelin
[(1709–1755)] in Sibirien,Chappe d'Auteroche
[1728-1769],Jakob Fries
[1774–1776],Johann Eberhard Fischer
[1697-1771]Marcus Köhler
Russische Ethnographie und imperiale Politik im 18. Jahrhundert
Göttingen 2012: V&R unipress
Kapitel 2: Die `frontier´ als Erfahrungsregion der `Fremde´
Aufklärung: Orientreisende und »Morgenlandfahrer«
Datta, Kalikinkar
The Dutch in Bengal and Bihar 1740-1825.
200 S. Delhi 1968: Motilal Banarsidass.Mary Wortley Montagu
(1689–1762)
Briefe der Lady Marie Worthley Montague
geschrieben während ihren Reisen in Europa, Asia und Afrika, an Personen vom Stande, Gelehrte etc. in verschiedenen Theilen von Europa geschrieben; welche außer andern Merkwürdigkeiten Nachrichten von der Staatsverwaltung und den Sitten der Türken enthalten; aus Quellen geschöpft, die für andre Reisende unzugänglich gewesen.
3 Bände, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1763, urn:nbn:de:gbv:3:1-190478.
Lady Montagu reiste 1717 nach Konstantinopel und schuf einen neuen Blick auf den Orient.Harbsmeier, Michael
Orientreisen im 18. Jahrhundert.
Carsten Niebuhr
[1733-1815] und seine Zeit
Beiträge eines interdisziplinären Symposiums vom 7.-10. Okt. 1999 in Eutin. Franz Steiner 2003.Brünings, Friedrich
Die Orientreisen der französischen Romantiker.
88 S., Würzburg, Univ., Diss., 1923Uwe Pfullmann
Durch Wüste und Steppe.
Entdeckerlexikon arabische Halbinsel. Biographien und Berichte
Berlin: trafo Verlag
560 Seiten, 220 Textabb., 41 Karten, Anmerkungen, Literaturverzeichnis (16 Seiten), Ortsregister, Verzeichnis der biographierten ReisendenPolaschegg, A.
Die Regeln der Imagination.
Faszinationsgeschichte des deutschen Orientalismus zwischen 1770 und 1850.
In: Der Deutschen Morgenland. Leiden 2008: Brill. OnlineAgai, Bekim, Zita Ágota Pataki
Orientalische Reisende in Europa - Europäische Reisende im Nahen Osten.
Bilder vom Selbst und Imaginationen des Anderen.
Tagungsband. Bonner Islamstudien 19. 295 S., 22 Tafeln. Berlin 2010: EB-Verlag. Inhalt:- Bekim Agai:
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Der Reisebericht als kulturübergreifende inszenierte Grenzerfahrung: ein Vergleich der Reiseberichte des ÄgyptersṬahtāwī
, des OsmanenMuḥibb Efendi
und des Preussenvon Moltke
. - Gülbahar Erdem:
Sefāretnāme-i YirmisekizMehmed Çelebi Efendi
: eine Liaison der Diplomatie mit der Literatur.
Ein Reisebericht als Anfangspunkt eines langen Weges des Osmanischen Reiches in seiner Orientierung an Europa. - Abdullah Güllüoğlu:
Die Wahrnehmung des Anderen in den Berichten des osmanischen GesandtenAhmed Resmi Efendi
[1694/95-1783]. - Olcay Akyıldız:
Was offizielle Reiseberichte ihren Lesern zu sagen haben. - Alev Meltem Masarwa:
Kanonisierung des Selbst.
Reisen und der Aufbau von intellektuellem Prestige beiAbū t̲-T̲anā' al-Ālūsī
[1802-1854]. - Gülschen Sahatova:
Reisen im Dienste der Ideologie: ein Gespräch nach einer Reise. - Zita Ágota Pataki:
Reisen bildet. Orientreisen und Stereotypen in Text und Bild. - Silke Förschler:
Neue Einsichten.
Über den Wandel der Darstellungen des Harems in Konstantinopel vom ReiseberichtPaul Rycauts
(1670) zu den Stichen desRecueil Ferriol
(1714). - Barbara Stempel:
3 x Asien in den FotoreportagenAnnemarie Schwarzenbachs
[1908-1942]. - Nicola Müllerschön:
„Was Agadir nicht ist“.
Dokumentationen des Reisens beiHubert Fichte
[1935-1986] undLeonore Mau
[1916-2013].
Jens Willhardt
Kulturbegegnung mit dem Osten.
Eine Untersuchung historischer Reiseberichte sowie der Berichte von Touristen und Auslandsentsandten am Beispiel des Jemen.
(=Studies on Modern Yemen 5) 346 S. Berlin 2004: Klaus Schwarz
Sehen und Beschreiben: Das deutsche Jahrhundert
Mündigkeit, Spaziergang als Gangart der Aufklärung, Suchen und Wissen als Methode zur Orientierung zwischen Illusion und Wirklichkeit.
Bödeker, Hans Erich
Reisebeschreibungen im historischen Diskurs der Aufklärung.
In: Ders., u.a. (Hg.): Aufklärung und Geschichte. Studien zur deutschen Geschichtswissenschaft im 18. Jahrhundert. 2. A. Göttingen 1992, S. 276–298.Andreas Bürgi
Weltvermesser
Die Wandlung des Reiseberichts in der Spätaufklärung
Bonn, 1989Griep, Wolfgang
(Hrsg.)
Sehen und Beschreiben.
Europäische Reisen im 18. und frühen 19. Jahrhundert.
Heide 1991Hentschel, Uwe
Die Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts.
Vom gelehrten Bericht zur literarischen Beschreibung.
In: IASL (Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur) 16 (1991) H.2, S. 51–83.Hentschel, Uwe
„wo das Reisen zur wahren Reisewuth wurde, Reisebeschreibungen einander jagten, und Reiseleserei so epidemisch ward, als Romane oder Schauspielereien“
oder Die Eroberung des literarischen Marktes durch die Reiseliteratur.
In: H. Hartmann (Hrsg.): Populäre Literatur – Regionale Distribution – Innerliterarische Wirkung um 1800. Greifswald / Neubrandenburg 1992, S. 146–162.Hentschel, Uwe
Studien zur Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts.
Autoren – Formen – Ziele.
Frankfurt/Main 1999.Kalb, Gertrud
Bildungsreisende und literarischer Reisebericht. Studien zum englischen Reisebericht 1700 – 1850
(Erlanger Studien zur Sprach- und Kunstwissenschaft 67), Nürnberg 1981Kutter, Uli
Reisen – Reisehandbücher – Wissenschaft
Materialien zur Reisekultur im 18. Jahrhundert.
Neuried 1996.Panzer, Bärbel
Die Reisebeschreibung als Gattung der philanthropischen Jugendliteratur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
334 S. Zugl. Diss. Univ. Köln 1983. Frankfurt am Main Lang 1983.Piechotta, Hans Joachim
(Hrsg.)
Reise und Utopie.
Zur Literatur der Spätaufklärung.
300 S. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1976.Boris I. Krasnobaev, Gert Robel, Herbert Zeman
(Hrsg.)
Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung.
403 S. Berlin: Camen 1980Sauerland, Karol
Der Übergang der gelehrten zur aufklärerischen Reise im Deutschland des 18. Jahrhunderts.
In: Joseph P. Strelka, Jörg Jungmayr (Hrsg.): Virtus et Fortuna. Zur Deutschen Literatur zwischen 1400 und 1720. Festschrift für Hans-Gert Roloff zu seinem 50. Geburtstag. Bern 1983, S. 557–570.Franz K. Stanzel
(Hg.)
Europäischer Völkerspiegel.
Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts.
324 S. 11 Abb., 7 Tab., Universitätsverlag Winter 1999
Sammelband mit 16 Beiträgen zur Darstellung der „Charaktere der Völker“ und mit einer Einführung zur literarischen Imagologie.Stewart, William E.
Die Reisebeschreibung und ihre Theorie im Deutschland des 18. Jahrhunderts.
Diss. Univ. Köln 1978. 341 S. Bonn: Bouvier 1978.Heinke Wunderlich
(Hg.)
„Landschaft“ und Landschaften im achtzehnten Jahrhundert
14 Beiträge aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen bei einer Tagung (1991) der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts.
=Beiträge zur Geschichte der Literatur und Kunst des 18. Jahrhunderts 13
VIII,309 S., 107 Abb., Universitätsverlag Winter 1995Wuthenow, Ralph Rainer
Die erfahrene Welt
Europäische Reiseliteratur im Zeitalter der Aufklärung
457 S. Frankfurt am Main: Insel 1980
Die »Provinzreise«: agrarökonomisch, medizinisch oder bildungsmotiviert
Schmidt, Harald
Fremde Heimat
Die deutsche Provinzreise zwischen Spätaufklärung und nationaler Romantik und das Problem der kulturellen Variation In: Helmut Berding (Hrsg.): Nationales Bewußtsein und kollektive Identität. Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins in der Neuzeit. Bd. 2. 2. Aufl. Frankfurt/Main 1996, S. 394–442.Friedrich Nicolai
[1733 - 1811]Kaspar Riesbeck
[1754 - 1786],Ernst Moritz Arndt
[1769 - 1860]
Siebers, Winfried
Die Provinzreise als Entdeckungsfahrt.
Johann Friedrich Zöllners
[1753 - 1804] Reiseberichte über Schlesien und Pommern.
In: Ursula Goldenbaum, Alexander Košenina (Hrsg.): Berliner Aufklärung. Kulturwissenschaftliche Studien. Bd. 3. Hannover 2007, S. 199–236.
Perspektiven
Raum und Orientierung
- Frontières entre le Brésil et la Guyane française.
Atlas contenant un choix de Karten antérieures au traité conclu à Utrecht le 11 avril 1713 entre le Portugal et la France… [Avertissement signé Rio Branco.]
Paris 1899: A. Lahure. 2 S., 91 Karten Fac.sim. (Annexe du Mémoire présenté par les États-Unis du Brésil au Gouvernement de la Confédération Suisse, arbitre choisi selon les stipulations du traité conclu à Rio de Janeiro le 10 avril 1897 entre le Brésil et la France. Paris, Lahure, 1899. 2 Bde. Gezellus, Birger
Japan i västerländsk framställning till omkring ar 1700, ett geografisk-kartografisk försök Akademisk afhandling.
185 S. Linköping 1910: Ostgota Correspondentens.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1716 Formosa
- 1719 Robinsons Insel
- 1724 Libertalia auf Madagaskar
- 1726 Mildendo, die Hauptstadt von Liliput
- 1726 Lorbrulgrul, die Hauptstadt von Brobdingnag.
- 1726 Glubdrubdrib, die Insel der Zauberer
- 1731 Insel Felsenburg
- 1799 Ohnewitz
Künstlerreisen
Heimann, Regelind
Wilhelm Gentz
(1822-1890)
Ein Protagonist der deutschen Orientmalerei zwischen realistischer Anschauung und poesievoller Erzählkunst. Mit einem Verzeichnis der Ölgemälde, -Skizzen Und -studien. Berlin 2011: Logos. Literaturverzeichnis S. 355-365 (Orientalismus, französische Orientalisten) Online.Keller, Susanne B.:
Gipfelstürmer, Künstler und Wissenschaftler auf der Suche nach dem Überblick
in: Jenns E. Howoldt u.a. (Hg.): Expedition Kunst: Die Entdeckung der Natur von C. D. Friedrich bis Humboldt: Katalog zur Ausstellung … vom 25. Oktober 2002 bis 23. Februar 2003 in der Hamburger Kunsthalle, Hamburg u.a. 2002, S. 27–36.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Eva-Maria Auch, Stig Förster
(Hg.)
„Barbaren“ und „Weiße Teufel“.
Kulturkonflikte und Imperialismus in Asien vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
Paderborn, München, Wien, Zürich 1997Behrmann, Alfred
Das Tramontane oder die Reise nach dem gelobten Lande
Deutsche Schriftsteller in Italien 1755-1808.
214 S. Beiträge zur neueren Literaturgeschichte. Dritte Folge; Band 145. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 1996Astrid Blome
Das deutsche Rußlandbild im frühen 18. Jahrhundert.
Untersuchungen zur zeitgenössischen Presseberichterstattung über Rußland unter Peter I.
(Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; Band 57. 432 Seiten mit 7 Tab.,Harrassowitz Verlag 2000Osterhammel, Jürgen
Die Entzauberung Asiens.
Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert.
München 1998.Andreas Oehlke
Irland und die Iren in deutschen Reisebeschreibungen des 18. und 19. Jahrhunderts Untersuchung der Genese des deutschen Irlandbildes: Vorstellungen über staatliche, wirtschaftliche und soziokulturelle Verhältnisse und den irischen Nationalcharakter.
XII, 417 S., Peter Lang Verlag 1992
Bürgi, Andreas
Weltvermesser. Die Wandlung des Reiseberichts in der Spätaufklärung.
Diss. Zürich: Univ. 1988, 209 S. Bonn: Bouvier 1989. Inhalt u.a.:Herder, Johann Gottfried von
(1744-1803)
Journal meiner Reise im Jahre 1769.Nicolai, Friedrich
(1733-1811)
Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz im Jahre 1781.
Gerteis, Klaus
Das „Postkutschenzeitalter“.
Bedingungen der Kommunikation im 18. Jahrhundert.
In: Aufklärung 4 (1989) H. 1, S. 55–78.Griep, Wolfgang; Hans-Wolf Jäger
(Hrsg.)
Reise und soziale Realität am Ende des 18. Jahrhunderts.
Heidelberg 1983Griep, Wolfgang
(Hrsg.)
Reisen im 18. Jahrhundert. Neue Untersuchungen.
Heidelberg 1986- ders.: Annäherungen.
Über Reisen und Aufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In:Georg Forster
[Biographie] in interdisziplinärer Perspektive. Beiträge des Internationalen Georg Forster-Symposions in Kassel, 1. bis 4. April 1993. Hrsg. im Auftrag der Georg Forster-Gesellschaft e. V. von Claus-Volker Klenke in Zusammenarbeit im Jörn Garber und Dieter Heintze. Berlin 1994, S. 103–112. Hagglund, Elizabeth
Reviews of travel in the monthly review
1749–1758: An introductory survey
Studies in Travel Writing 2.1 (1998) 1-45.Herrmann, Ulrich
Von der Bildungsreise in fremde Länder zur bildenden Reise ins Innere des Ich.
Skizzen zu einer bürgerlichen Bildungspraxis des 18. Jahrhunderts im Spiegel ihrer Literatur.
In: Bildung und Erziehung 53.2 (2000) S. 151-169Jäger, Hans-Wolf
(Hrsg.)
Europäisches Reisen im Zeitalter der Aufklärung.
391 S. Heidelberg 1992.Ingamells, John
A Dictionary of British and Irish Travellers in Italy 1701 – 1800
Compiled from the Brinsey Ford Archive. LII, 1070 Seiten. New Haven / London 1997.Matheson, P. E.
German visitors to England, 1770-1795, and their impressions.
31 S. Oxford 1930: At the Clarendon Press. Inhalt u.a.:Carl Philipp Moritz
Dr. G.F.A. Wendeborn
Johann Wilhelm von Archenholz
G. Christoph Lichtenberg
Ab dem 17. Jahrhundert
- Weltumrunder, Gentleman's Tour, Kavalierstour, Junkerfahrt, Patrizierreise, Peregrinatione Italica, Empfindsame Reise, Künstlerreisen, Vagabunden
- Reisläufer, Landsknechte, Söldner (engl. mercenary)
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
(1622 - 1676)
Der abentheuerliche Simplicissimus teutsch und Continuatio des abentheuerlichen Simplicissimi
LXXII, 587 S. Tübingen Niemeyer 1984 [=Simplicius Simplicissimus
]
- Waldläufer (Coureurs des bois, voyageurs, Promyšlenniki)
erschließen die Weißen Flecken auf der Landkarte in der Neuzeit, Sibirien und den Wilden Westen in einer Zwischenzeit nach den Entdeckern, jedoch vor den Erforschern.- Coureurs des bois, 1600 bis 1840 Waldläufer in den französischen Gebieten Nordamerikas, etwa zeitgleich mit den voyageurs (Pelzhändler, fur trader).
Étienne Brûlé
(1592 - 1633) ist der erste namentlich bekannte coureurs des bois.
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Reisegepäckarten: Reisesack, Duffle Bag
- Die Postkutsche wird nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 eingeführt und läutet die Postkutschenzeit ein, also ein öffentliches Verkehrsmittel mit Routen, »Postkurs«, Fahrplänen, Raststationen, Tarifen usw. Voraussetzung war die gefederte Kutsche, ein Import aus Ungarn im 15. Jahrhundert. Sie endet öffentlichkeitswirksam mit der Fahrt des
Eisernen Gustav
nach Paris 1928 in seiner Droschke. - 1621-1628 Die erste Weltumsegelung eines Passagiers: Der Österreicher
Christoph Carl Fernberger
umrundete als erster die Erde, allerdings unfreiwillig, denn eigentlich heuerte er als Hilfskoch auf einem Schiff an, das ihn von Holland nach Venedig bringen sollte. 3) - 1670-1679 Erste Weltumrundung weitgehend auf dem Landweg von
Pedro Cubero
: Paris, Venedig, Warschau, Moskau, Istanbul, Astrachan, Isfahan, Bandar Abbas, Surat, Goa, Colombo, Mylapore, Malakka, Philippinen, Peking, Molukken, Acapulco, Veracruz, Havanna, Cádiz. 4).
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1600
Henner, Johann
Politischer Discurs de arte apodemica seu vera peregrinandi ratione.
84 S., Getruckt zu Tübingen in der Cellischen Truckerey(IS), Cellius, Johann Alexander 1609 und Hamburg 1644:
»Das ist: Eigentliche Beschreibung der Peregrination, ob dieselbe nützlich? Auch Fürsten vnd Herren zu rahten? Wann/ vnd wie Sie dieselbe anstellen? … ; Allen Peregrinanten, insonderheit aber Fürsten/ Graven/ Herrn/ vom Adel/ Abgesandten/ vnnd andern Politices Studiosis zu gutem vnd bessern Vnterricht in Truk verfertigt.«Loysius Georgius
(1575–1602)
Georgii Loysii Pervigilium Mercurii in Quo Agiunt De Praestantissimis Peregrinantis Virtutibus Et Qua Ratione Unusquisque Exteras Provincias Peragrare Etc. Iterum nunc Manuali formâ editum. [4] Blätter, 112 Seiten, Holzschnitte, Tabellen. Speyer 1600: Albin und zahlreiche weitere Auflagen.
Loysius
strukturiert seine Ratschläge in 200 Anweisungen, beginnend mit grundsätzlichen Überlegungen über den Nutzen und mögliche Gefahren über praktische Hinweise zur Gesundheit oder Orientierung, das Verhalten in anderen Kulturen sowie die Methodik des Beobachtens und Sammelns von Informationen unterwegs.Mazouer, C.
Les guides pour le voyage de France au XVIIe siècle.
in: La découverte de la France au XVIIe siècle, Paris 1980, Éditions du CNRS
Stanzel, Franz K.
: Europäer. Ein imagologischer Essay.
Die um 1700 entstandene „Völkertafel“ beschreibt Eigenschaften und „Nationalcharakter“ von Spaniern, Franzosen, Deutschen, Ungarn, Russen u.a. Dieser Essay versammelt die wichtigsten Quellen für diese Vorstellungen von der Antike bis ins 18. Jahrhundert. 2. aktualisierte Auflage. 113 S. 12 Abb., Universitätsverlag Winter 1998- Begriff und Phänomen des Heimwehs beschrieb als Erster
Johann Hofer
1678. Hans Jacob Breuning von Buchenbach
Orientalische Reyß.
Reprint der Ausgabe Straßburg 1612. Breuning reiste wegen Handelsabkommen u.a. nach Griechenland, Konstantinopel, Alexandria, Kairo, Jerusalem.
XXXVIII, 314 S., 50 Abb., Hildesheim 2004: Olms- Orientalische Reise=Beschreibung des Brandenburgischen Adelichen Pilgers
Otto Friedrich von der Groeben
. Nebst der Brandenburgischen Schifffahrt nach Guinea, und der Verrichtung zu Morea.
Reprint der Ausgabe Marienwerder 1694. Mit einem Vorwort vonUlrich van der Heyden
. XLVII, 533 S., 49 Tafeln, eine Falttafel. Hildesheim 2013: Olms.
Groebens Bericht über seine Reise 1682/83 im Auftrag des Großen Kurfürsten nach Westafrika bildet die Hauptquelle zur frühen deutschen Kolonisationsgeschichte. Cornelis de Bruijn
„Ik hadde de nieusgierigheid“: de reizen door het Nabije Oosten van Cornelis de Bruijn (ca. 1652-1727).
Reizen door het Nabije Oosten van Cornelis de Bruijn.
Redaktion: Jan Willem Drijvers, Jan de Hond, Heleen Sancisi-Weerdenburg. 201 S. Ill., 1 Port; Bibliogr. Index.Leuven 1997: Ex Oriente Lux.
Grand Tour: Das europäische Jahrhundert
- Grand Tour (groote tour, große Tour) etwa 1660 bis etwa 1848 (Revolution & Eisenbahnreisen)
ausgehend von England (Gentleman's Tour) zunächst als Bildungsreise des Adels (Kavalierstour, Junkerfahrt), dann auch des gehobenen Bürgertums (Patrizierreise).Attilio Brilli
Als Reisen eine Kunst war
Vom Beginn des modernen Tourismus: die „Grand Tour“.
223 S. Berlin Wagenbach 1997/2012 [Quando viaggiare era un'arte]Grosser, Thomas
Reisen und soziale Eliten.
Kavalierstour – Patrizierreise – bürgerliche Bildungsreise.
In: Michael Maurer (Hrsg.): Neue Impulse der Reiseforschung. Berlin 1999, S. 135–176.Klein, Ulrich
Der Kavalier und die Fremde.
Drei Spielarten von Reiseberichten über Kavaliersreisen im 17. Jahrhundert und ihre Notierungsmuster.
In: Euphorion 85 (1991) 85–97.Mathis Leibetseder
Die Kavalierstour. Adlige Erziehungsreisen im 17. und 18. Jahrhundert
Köln 2004Mathis Leibetseder
Kavalierstour – Bildungsreise – Grand Tour
Reisen, Bildung und Wissenserwerb in der Frühen Neuzeit
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2013-08-14. URL: http://www.ieg-ego.eu/leibetsederm-2013-de URN: urn:nbn:de:0159-2013070226 [JJJJ-MM-TT].Lipsius, Justus
Epistola de Peregrinatione Italica. [1592]
In: Adami Henrici Lackmanni: Miscellanea Litteraria. Hamburg 1721.Shackleton, Robert
The Grand Tour in the Eighteenth Century.
In: Studies in Eighteenth Century Culture 1 (1971) 127–142.Stannek, Antje
Telemachs Brüder.
Die höfische Bildungsreise des 17. Jahrhundert.
Frankfurt/Main 2001
Empfindsame Reisen
Künstlerreisen, Italienreisen, Suche nach Arkadien
John Milton
[1608 - 1674]
Paradise Lost 1667Laurence Sterne
[1713 - 1768]
Eine empfindsame Reise durch Frankreich und Italien von Mr. Yorick 1768Johann Wolfgang von Goethe
[1749 - 1832]
Wilhelm Meisters Lehrjahre 1795/96
Wilhelm Meisters Wanderjahre oder die Entsagenden 1821/29Conrad Wiedemann
(Hrsg.)
Rom – Paris – London
Erfahrung und Selbsterfahrung deutscher Schriftsteller und Künstler in den fremden Metropolen.
739 S., DFG-Symposion 1985 Stuttgart 1986. Darin u.a.:- Conrad Wiedemann:
„Supplement seines Daseins“? Zu den kultur- und identitätsgeschichtlichen Voraussetzungen deutscher Schriftstellerreisen nach Rom-Paris-London seit Winckelmann. - ders.: Zur hermeneutischen und geschichtlichen Problematik des Gegenstands.
- Manfred Beller:
Typologia reciproca. Über die Erhellung des deutschen Nationalcharakters durch Reisen. - Erich Kleinschmidt:
Die Ordnung des Begreifens. Zur Bewußtseinsgeschichte urbaner Erfahrung im 18. Jahrhundert - Horst Günther:
Reisen in die Zeitalter der Welt. - Peter Boerner:
Rom, Paris und London aus der Ferne gesehen: Beobachtungen über den Interessen- und Erfahrungshorizont Nicht-Reisender, dargestellt am Beispiel Goethes - Ralph-Rainer Wuthenow:
Reisende Engländer, Deutsche und Franzosen - Karl Riha:
Großstadt-Korrespondenz. Anmerkungen zur Zeitschrift „London und Paris“. - Helmut Kiesel:
Das nationale Klima. Zur Entwicklung und Bedeutung eines ethnographischen Topos von Renaissance bis zur Aufklärung - Wolfgang Griep:
Die reinliche Stadt. Über fremden und eigenen Schmutz - Jörg Jochen Berns:
Peregrinatio academica und Kavalierstour. Bildungsreisen junger Deutscher in der frühen Neuzeit.
Perspektiven
Raum und Orientierung
Destombes, Marcel
La Mappemonde de Petrus Plancius gravée par Josua van den Ende, 1604 d'après l'unique exemplaire de la Bibliothèque nationale de Paris.
Hanoï: impr. d'Extrême-Orient, 1944. VI, 53 S., 12 Karten Faks. (= Publications de la Société de géographie de Hanoï.)Donati, Lamberto
Una carta nautica dcl 1606 di Vincenzo Demetrio Voleio da Raguse.
Archivio storico per la Dalmazia. Roma, 3 (1928) Bd. VI, fasc. 31, S. 314-323, 5 Faks.Heeres, J. E.
Het Aandeel der Nederlanders in de Ontdekking van Australie 1606-1765.
The part borne by the Dutch in the discovery of Australia 1606-1765. Leiden, J. Brill; London, Luzac, 1899. XVIII, 12 S., Karten, Faksim.Kelly, Celsus
Some early maps relating to the Queiros-Torres discoveries of 1606.
in Congresso internacional de historia dos descobrimentos. [Separata do] Bde. II das Actas. Lisboa, 1961, S. 1-52, Karten Faks.Wagner, Henry, R.
The Cartography of the Northwest coast of America to the year 1800.
Berkeley, University of California Press, 1937, 2 Bde. Karten, Faks.Wieder, F. C.
El primer portulano holandes de la Mar del Sur, obra original y desconocida de Hessel Gerrits del ano 1622.
in: IV. Centenario del descubrimiento del Oceano Pacifico. Congreso de historia y geografia hispano-americarias. Sevilla, 1914. Actas y Memorias, S. 517-522.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1623 Sonnenstaat (Teocrazia solare)
- 1627 Nuevo Atlantis
- 1650 Mondstaaten und Sonnenreiche
- 1685 Lubberland
- 1696 Schelmuffskys Warhafftige Curiöse und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und Lande
Bellemare, Alex
Mundus est fabula
L'imaginaire géographique dans la fiction utopique (XVIIe-XVIIIe siècles).
PhD. [Montréal] : Université de Montréal, 2017.Doris Kolesch
Kartographie der Emotionen.
S. 161-175 in: Helmar Schramm, Ludger Schwarte, Jan Lazardzig (Hg.): Kunstkammer, Laboratorium, Bühne: Schauplätze des Wissens im 17. Jahrhundert. (=Theatrum scientiarum, Band 1) Berlin: de Gruyter, 2003
Künstlerreisen
Frübis, Hildegard
Künstlerreisen: Das Beispiel Ägypten
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2015-12-11. URL: http://www.ieg-ego.eu/fruebish-2015-de URN: urn:nbn:de:0159-2015121108Plagemann, Volker
Von der Pilgerfahrt zur „Reise ins Licht“
Künstlerreisen nach Italien
in: Hermann Arnhold (Hg.): Orte der Sehnsucht: Mit Künstlern auf Reisen: Anlässlich der Ausstellung im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, vom 28. September 2008 bis zum 11. Januar 2009, Münster 2008, S. 36–45.White, Christopher
Die Grand Tour
in: John Gage (Hg.): Zwei Jahrhunderte englische Malerei: Britische Kunst und Europa 1680–1880: Haus der Kunst München, 21. November 1979 bis 27. Januar 1980, München 1979, S. 163–216.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Percy G. Adams
Travelers and Travel Liars 1660-1800
Berkeley, 1962Bender, Eva
Die Prinzenreise
Bildungsaufenthalt und Kavalierstour im höfischen Kontext gegen Ende des 17. Jahrhunderts
Berlin 2011 (Schriften zur Residenzenkultur 6).Kollodzeiski, Ulrike
Die Ordnung der Religionen.
Die Vermittlung von Okzident und Orient im Reisebericht „Viaggi“ vonPietro Della Valle
[1586-1652].
374 S., Diss. Uni Frankfurt a.M. 2019 Baden-Baden: Ergon 2020, doi.org/10.5771/9783956506536Oechslen, Simone
Wandern und Wissen in der Frühen Neuzeit
Fortbewegung und Wissensvermittlung bei Martin Opitz und Johann T. Hermes.
IX, 589 S., Diss. Uni Tübingen, Stuttgart: J.B. Metzler, 2019.Hermes, Johann Timotheus
[1738-1821] Sophiens Reise von Memel nach Sachsen.Opitz, Martin
(1597-1639) Schäfferey von der Nimfen Hercinie
Wilhelm Treue
Zum Thema der Auslandsreisen im 17. Jahrhundert
in: Archiv für Kulturgeschichte, Berlin 1953, Heft 2, 199-211Sarnowsky, Jürgen
Wahrnehmung und Realität.
Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhundert.
Göttingen V&R unipress 2018
Ab dem 16. Jahrhundert
Hodoeporica, Kutsche, Weltumrundung
Franz Hümmerich
Die erste Deutsche Handelsfahrt nach Indiën 1505-1506.
Ein Unternehmen der Welser, Fugger und anderer Augsburger sowie Nürnberger Häuser.
Historische Bibliothek Bd. 49, 150 S., München 1922: Oldenbourg.- 1565 gründen die Jesuiten eine Niederlasssung in Macau.
- 1570 zeigt ein Einblattdruck die Schiffe der Heiligen Liga im Mittelmeer mit dem Ziel, die Osmanen von Zypern zu vertreiben:
A. Lafreri
Disegno de l’Isola di Cypro con li confini della Caramania Soria Giudea et Egitto
1570 Rom, Kupferstich, 56×59,5 cm.
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Die Netzhängematte hamaca aus der Karibik wird zur Erfolgsgeschichte zuerst auf Schiffen und zusammen mit der Tragstange zum Transportmittel, u.a. auf Madeira und an der afrikanischen Westküste.
- 15./16. Jahrhundert: Neuentwicklung eines Fuhrwerks mit gefedert aufgehängtem Aufbau
1495 erscheint mit currifer de Koch das Wort Kutsche im Schriftdeutschen, eine verkürzte Übernahme des Wortes `kocsi szekér´ aus dem Ungarischen, also dem `Wagen aus Kocs´ 5), weil die technische Bauform mit gefedertem Aufbau neu und dafür keine adäquate andere Bezeichnung zuhanden war 6). Technisch gab es das bereits im Römischen Reich, wurde aber länger als 1.000 Jahre `vergessen´.
Am 20. April 1518 schildert der russische GesandteSigmund von Herberstein
»eine gar bequeme fuer« mit den Kotzschi Wägnen. Auch die meisten europäischen Sprachen verwenden daraus abgeleitete Begriffe: italienisch cocchio, niederländisch Koets, französisch coche, englisch coach usw., dass dann auf den Kutscher übertragen wurde als denjenigem, der die Pferde »kutschengängig« machte, neudeutsch »coachte« (engl. to coach a horse).
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1500
Johannes Butzbach
(1478-1516) schrieb 1505 das Odeporicon, welches als erste Reisedichtung dieser neuen Gattung der Hodoeporica gilt und später auch als Wanderbüchlein veröffentlicht wurde.- 1567
Sigismund zu Herberstein
Reise zu den Moskowitern 1526.
Traudel Seifert (Hg.) 346 S. München 1966: Bruckmann. Erschienen Basel 1567 als »Moscouiter wunderbare Historien: Jn welcher deß treffenlichen Grossen land Reüssen, sampt der hauptstatt Moscauw, vnd anderer nammhafftigen vmligenden Fürstenthumb vnd stetten gelegenheit, Religion, vnd seltzame gebreüch; Auch deß … Großfürsten zu Moscauw härkom[m]en … begriffen: so alles biß här bey vns in Teütscher nation vnbekandt gewesen. «
Der erste umfassende Reisebericht aus dem Osten Europas. - 1577
Theodor Zwinger
(1533–1588)
Methodus apodemica in eorum gratiam, qui cum fructu in quocumque tandem vitae genere peregrinari cupiunt.
12 Bl., 400 Seiten, 12 Bl., Basileae 1577: Eusebii Episcopii opera atque impensa. Viktor Hantzsch
Deutsche Reisende des sechzehnten Jahrhunderts
VII, 140 p. Leipzig 1895: Duncker. Leipziger Studien aus dem Gebiet der Geschichte Bd. 1 Heft 4.Wehrmann, M.
Das italienische Reisebuch eines pommerschen Edelmanns vom Jahre 1590
Pommerschen Jahrbücher 15 (1914) 67 - 78Babinger, Franz
Zwei bairische Türkenbüchlein (1542) und ihr Verfasser.
24, [2] S. (=Sitzungsberichte Heft 4) München 1959: Bayerische Akademie der WissenschaftenMichael von Saurau
Orttenliche Beschreybung der Rayss gehen Constantinopel: mit der Pottschafft von Kaysser maxmillian dem anderen in die dürgkey abgeferdigt, anno. im 15:67.
Eingeleitet und herausgegeben vonKonrad Wickert
. III, 182 S. (=Erlanger Forschungen, 40) Erlangen 1987: Universitätsbund Erlangen-Nürnberg.
- 1507 erscheint die erste gedruckte Sammlung von Reiseberichten in Vicenza, herausgegeben von
Fracanzo de Montalboddo
unter dem Titel Paesi novamente retrovati.Norbert Ankenbauer
„das ich mochte meer newer dyng erfaren“.
Die Versprachlichung des Neuen in den „Paesi novamente retrovati“ (Vicenza, 1507) und in ihrer deutschen Übersetzung (Nürnberg, 1508).
Universität Erlangen/Nürnberg 2009 Diss., Frank & Timme, Berlin 2010.Norbert Ankenbauer
(Hg.)
Paesi novamente retrovati - Newe unbekanthe landte.
Eine digitale Edition früher Entdeckerberichte. Editiones Electronicae Guelferbytanae, Wolfenbüttel 2012. Online
Weltumrundungen
- 1519–1522 Erste Weltumsegelung unter
Ferdinand Magellan
(vor 1485 - 1521) mit 18 überlebenden Weltumrundern auf der Victoria, darunter war mitHans
(aus Aachen) auch ein Deutscher sowieHans Barge
, ein Deutscher, der in der Haft in Lissabon starb. Bis 1600 vier weitere Weltumsegelungen unterAndrés de Urdaneta
(1498 - 1568)Francis Drake
(1540 - 1596)Thomas Cavendish
(1555 - 1592)João da Gama
(1540 - nach 1591)
Martín Ignacio de Loyola
(1550 - 1606)
umrundete als Erster zweimal die Erde: in östlicher (1580–1584) und westlicher (1585–1589) Richtung.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1504 Arkadien, Arcadia
- 1516 Abraxa/Utopia
- 1530 Schlaraffenland
- 1534 Tohu und Bohu
- 1567 Luilekkerland
- 1596 El Dorado
- 1596 Moana
- 1597 Schilda
- Die geuerlicheiten und eins teils der geschichten des löblichen streitbaren und hochberuhmbten helds und Ritters Thewrdannckhs …
[Augsburg /Nürnberg], 1519, mit 118 Holzschnitten vonHans Schäufelin
,Hans Burgkmair
undLeonhard Beck
.
1478 reiste KaiserMaximilian I.
zu seiner BrautMaria von Burgund
. In kaiserlichem Auftrag entstand später »der Theuerdank« als fiktive Geschichte der Brautfahrt zu FräuleinErnreich
in Versen, gedruckt unter anderem 1519 von Johann Schönsperger d. Ä. (um 1455–1521) in Augsburg. Die dabei verwendete »Theuerdank-Schrift« wurde zum Vorläufer der Frakturschriften.
Raum & Orientierung
- 1503 zeigten die Berichte des
Amerigo Vespucci
7), dass es keinen Ozeangürtel gab, der die Landmassen isolierte, sondern dass die Ozeane die Kontinente verbanden.
Anthiaume, Abbé A.
Un pilote et cartographe havrais du XVIe siècle, Guillaume Le Testu.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris XXV (1911) 135-202.Astengo, Corradino
La cartografia nautica mediterranea dei secoli XVI e XVII.
Genova 2000: Erga, 221 S. VIII, Farbtafeln.Bouchaud, Le Père J.
Notes d'histoire du Cameroun. II. La découverte du golfe de Guinée. III. La découverte du Cameroun au XVe siècle. IV. Le Cameroun dans la cartographie du XVIe siècle.
Bulletin de la Société d'études Camerounaises. Yaoundé, 11 (1945) 77-109 ; 13-14 (1946) 109-137, 15-16 (1946) 109-151.Bouchaud, Le Père J.
La Côte du Cameroun dans l'histoire et la cartographie des origines à l'annexion allemande 1884.
Paris 1952: les éditions L. C. L. (Mémoires de l'Institut français d'Afrique Noire. Centre Cameroun, 5.)- Cartes géographiques du XVIe siècle se rapportant au Canada.
Liste préliminaire et blibiographie. Ottawa, Archives publiques du Canada, 1958. XXVIII, 305 S., Tafeln. Cortesão, Armando
Os Homens, cartografos portugueses do seculo XVI.
O Instituto Coimbra. Coimbra, 1932, LXXXIII, Nr. 5, S. 539-580; LXXXIV, Nr 1, S. 59-85; Nr. 2, S. 188-224.Couto, Dejanirah
et al.
Atlas historique du golfe persique, XVIe-XVIIIe siècles.
Turnhout 2006: Brepols. 490 S.Denucé, Jean
L'Afrique au XVIe siècle et le commerce Anversois, avec reproduction de la carte murale de Blaeu-Verbist de 1644.
Anvers 1937: De Sikkel. 120 S. (Collection de documents pour l'histoire du commerce, II).Destombes, Marcel
Lopo Homem's atlas of 1519
The Geographical Journal. London, 90.5 (1937) 460–464Destombes, Marcel
L'Hémisphère austral en 1524, une carte de Pedro Reinel à Istamboul.
Comptes rendus du Congrès international de géographie. Amsterdam 1938. Leiden, E. J. Brill, 1938, Bd. 2, Travaux de la section IV, S. 175–184Destombes, Marcel
Nautical charts attributed to Verazzano (1525-1528).
Imago Mundi 1954, Bd. 11 S. 57–66Gravier, Gabriel
Recherches sur les navigations faites au Moyen-Age aux Côtes occidentales d'Afrique en dehors des navigations portugaises du XVIe siècle.
Paris 1878: impr. Martinet. 83 S. (Extrait des comptes-rendus du Congrès international des sciences géographiques).Kammerer, Albert
La Découverte de la Chine, par les Portugais au XVIe siècle et la cartographie des portulans.
Leiden 1944: E. J. Brill, X, 260 S. Tafeln. (T'oung Pao. Supplément au vol. XXXIX).Kammerer, Albert
La Mer Rouge, l'Abyssinie et l'Arabie au XVIe et XVIIe siècles et la cartographie des portulans du Monde oriental. Essai d'histoire et de géographie historique.
Le Caire, 1947-1952. 3 Bde. Karten, Abb. Tafeln. (Mémoires de la Société royale de géographie d'Égypte, XVII. Teil 1: XVIe siècle. Abyssins et Portugais devant l'Islam. 1947, S. 1-320.
Teil 2: XVIIe siècle. Les Jésuites portugais et l'éphémère triomphe du catholicisme en Abyssinie (1603-1632), 1949, S. 321-362. Teil 3: La Cartographie du Monde oriental 1952, 266 S.).Le Gentil, Georges
Les Portugais en Extrême-Orient. Fernão Mendes Pinto, un précurseur de l'exotisme au XVIe siècle.
Paris 1947: Hermann. 344 S.Marcel, Gabriel
Sur un portulan de la fin du XVIe siècle par Jean Oliva, document appartenant aux collections de la Société [de géographie].
Compte rendu des séances de la Société de géographie. Paris 1885, séance du 19 juin, S. 396-400- ders.: Reproductions de cartes et de globes relatifs à la découverte de l'Amérique du XVIe au XVIIIe siècle.
Paris 1893: Leroux. 146 S. Santarem, Manuel Francisco
Notice sur plusieurs monuments géographiques inédits du Moyen Age et du XVIe siècle qui se trouvent dans quelques bibliothèques de l'Italie.
Bulletin de la Société de géographie. Paris 3.7 (1847) 298-317.Tyacke, Sarah
Chartmaking in England and Its Context, 1500-1660.
J. B. Harley
,David Woodward
(Hg.): The history of cartography, Bd. 3.2 Chicago; London 2007: The University of Chicago press, S. 1722-1753.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Abbattista, Guido
Europäische Begegnungen im Zeitalter der Expansion
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2011-03-14. OnlineBraudel, Fernand
Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der EpochePhilipps II.
[von Spanien, 1527-1598]
Bd. 1-2: 520, 743. / Übers. von Grete Osterwald Frankfurt am Main Suhrkamp 1994
(La Méditerranée et le monde méditeranéen à l’epoque de Philippe II. Paris 1949, =Habilitationsschrift 1947)Eggert, Marion
Vom Sinn des Reisens.
Chinesische Reiseschriften vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert.
Wiesbaden 2004. Online-Rezension von Natascha Gentz in: Connections. A Journal for Historians and Area Specialists, 23.06.2006.Frübis, Hildegard
Die Wirklichkeit des Fremden
Die Darstellung der Neuen Welt im 16. Jahrhundert
Berlin 1995.Henschel, Christine
Italienische und französische Reiseberichte des 16. Jahrhunderts und ihre Übersetzungen
315 S., 90 Tab., (=Beiträge zur Romanistik 9) Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005
Die Bedeutung von übersetzten Reiseberichten in der Frühen Neuzeit wird dargestellt und am Beispiel vonFracanzano da Montalboddo
(Paesi novamente retrovati 1507) sowie Nicolas de Nicolay (Navigations et Peregrinations Orientales 1567/68) analysiert.Mączak, Antoni
Eine Kutsche ist wie eine Straßendirne.
Reisekultur im alten Europa.
Paderborn 2017 Ferdinand Schöningh.
Die Erfahrung des Unterwegsseins zwischen 1500 und 1700 auf knappen 180 Textseiten innerhalb Europas, erstmals erschienen 1978 [Zycie codzienne w podrozach w Europie x XVI i XVII wieku], deutsch 2017. Thematisch einzigartig in deutscher Sprache ist das Kapitel »Polen in Europa«. Die gut gegliederte Thematik ist inhaltlich sehr knapp gehalten und führt nicht immer in Anmerkungen und Quellen (219–232) weiter; ein Personenregister ist vorhanden, ein Ortsregister nicht:
Der halbblinde Spiegel: Reise und Reisebericht im frühneuzeitlichen Europa / Wege und Verkehr / Herbergen und Bewirtung / Reisekosten / Hygiene / Grenzen / Reisegefährten / Instruktionen und gute Ratschläge / Gefahren / Reiselektüre / Gelehrte / Kunst und Künstler / Reliquien / Die Grenzen des Schicklichen / Maße und Vergleiche / Hohe Erwartungen und alltägliche Eindrücke / Früchte der Reisen.Justin Stagl
Ars Apodemica
Bildungsreise und Reisemethodik von 1560 bis 1600.
In: Xenja von Ertzdorff, Dieter Neukirch (Hrsg.): Reisen und Reiseliteratur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Vorträge eines interdisziplinären Symposiums vom 3.–8. Juni 1991 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Amsterdam 1992, S. 141–188.Justin Stagl
Der Wohl unterwiesene Passagier
Reisekunst und Gesellschaftsbeschreibung vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
in: Kranobar/Röbel/Zia (Hg.): Reise und Reisebeschreibungen 1987. S. 353-384Elke Waiblinger
Reisende des Cinquecento. Sozialer Typus und literarische Gestalt.
Diss.: Frankfurt, 2000 (= Studia Romanica, 112) 256 S. Heidelberg 2003: Winter. Inhalt
Die Studie untersucht in den Asienreiseberichten (meist Briefe) der FlorentinerGiovanni da Empoli
(Kaufmann, 1483–1517);Raffaelo Galli
(Handelsagent);Andrea Corsali
(Gelehrter, 1487–um 1520);Piero di Andrea Strozzi
(Abenteurer, 1484–1522;Ludovico de Varthema
(Hofmann, um 1470–1517), wie sich Eigenes und Fremdes, Individuelles und Epochales zum Reisebericht verbinden.Hermann Wiegand
Hodoeporica
Studien zur neulateinischen Reisedichtung des deutschen Kulturraums im 16. Jahrhundert
Mit einer Bio-Bibliographie der Autoren und Drucke
Saecula spiritalia. Band 12. Koerner, Baden-Baden 1984
Der Blick von außen
Claus, Else
Deutschland und die Deutschen in englischen Reiseberichten des 16. Jahrhunderts.
Würzburg 1942, Phil. F., Diss., 140 Bl. + 63 Bl. (Anhang)
Ab dem 15. Jahrhundert
- Gelehrtenreisen, peregrinatio academica, Reise zu den Osmanen, Der Seeweg nach Indien
Urs Bitterli
Alte Welt - neue Welt.
Formen des europäisch-überseeischen Kulturkontakts vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.
242 S., München: dtv 1992Kraack Detlef
Von Ritzen, Kratzen, Hängen und Hinsehen. Zum Selbstverständnis der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Reisenden auf dem Weg von der Heidenfahrt zur Kavalierstour.
in: Grand Tour. Adeliges Reisen und Europäische Kultur vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Akten der internationalen Kolloquien in der Villa Vigoni 1999 und im Deutschen Historischen Institut Paris 2000, hg. v. R. Babel, W. Paravicini, (2005), S. 145–171.
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1400
- Die Bedeutung von `Wandern´ erweitert sich im 15. Jahrhundert auf das Zurücklegen einer größeren Strecke durch die Natur.
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Reisegepäckarten: Aser, Sweideler, Felleisen, Habersack, Rucksack, Waidsack
Erfahrungen & Entdeckungen
Der Seeweg nach Indien
1.890 BC ließ der Pharao Sesostris II.
einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Damit waren von ägyptischen Häfen Asien und Europa erreichbar. Später hatte das römische Reich Handelsniederlassungen in Indien. Die islamische Expansion und die feindliche Begegnung beider Religionen führte dazu, dass christliche Händler und Reisende schwierig bis gar nicht das nördliche Afrika, Vorderasien oder Zentralasien durchqueren konnten. Nach dem Rückzug der Ritterorden aus dem Heiligen Land bis 1396 und der türkischen Eroberung von Byzanz 1453 blieben nur noch der Seeweg um Afrika (Vasco da Gama
) oder die Umsegelung der Erde in östlicher Richtung (Christoph Columbus
).
Heinrich der Seefahrer
(1394–1460) förderte die systematische Erforschung der afrikanischen Westküste.- 1418 wurde Madeira entdeckt.
- 1427 wurden die Azoren gefunden.
- 1456 erreichten Seefahrer die Kapverdischen Inseln.
Vasco da Gama
(ca 1469–1524)- 1475 erschien die erste gedruckte topographische Weltkarte als Teil der Universalchronik Rudimentum novitiorum.
Bernal Díaz del Castillo
(ca 1485–1584)Christoph Kolumbus
(ca 1451–1506) Biographie
Columbus, Christoph
Schiffstagebuch [1492–1493].
Übersetzt von Roland Erb. Frankfurt a. M.: Röderberg, 1981.Antonio Pigafetta
(vor 1492– nach 1524), Weltumsegelung mit Magellan
Andere Reisen
Pilgerfahrten
Bernhard von Breydenbach
(ca. 1440 – 1497)
Peregrinatio in terram sanctam. (= Reise ins Heilige Land) Speyer 1486.
Der Mainzer Domdekan begleitete den GrafenJohann von Solms
von Ende April 1483 bis Ende Januar 1484, begleitet auch von Ritter Philipp von Bicken und Erhard Reuwich, einem Maler aus Utrecht.Betschart, Andreas
Zwischen zwei Welten.
Illustrationen in Berichten westeuropäischer Jerusalemreisender des 15. und 16. Jahrhunderts.
Würzburg 1996.Randall Herz
(Hg.)
Fünf Palästina-Pilgerberichte aus dem 15. Jahrhundert.
Wiesbaden 1998. Inhalt u.a.:- Österreichischer
Anonymus
: »Geschrift und Weisung für die Fahrt zum Heiligen Grab« (1373/1426) - Bairischer
Anonymus
: »Von der Gestalt des Heiligen Grabes zu Jerusalem und des Heiligen Landes darum« (1411/1458) Girnand von Schwalbach
: »Reise zum Heiligen Grab« (1440/1462)- Fries, Petra: Die Palästina-Reise des Girnand von Schwalbach. 129 Bl. Univ., M.A. Würzburg, 1986.
- Rheinfränkischer
Anonymus
: »Fahrt zum Heiligen Grab« (nach 1442) Hans Koppler
: »Rais in das heilig Land« (1461/1470)
Lähnemann, Henrike
Eine imaginäre Reise nach Jerusalem. Der Geographische Traktat desErhart Groß
.
Sehen und Sichtbarkeit in der Literatur des deutschen Mittelalters. Akademie Verlag, 2012. 408-424.Nolte C.
Erlebnis und Erinnerung. Fürstliche Pilgerfahrten nach Jerusalem im 15. Jahrhundert.
in: Fremdheit und Reisen im Mittelalter, hg. v. I. Erfen, K. H. Spieß, (1997), S. 65–92.
Bildungshunger: Das italienische Jahrhundert
Berns, Jörg Jochen
peregrinatio academica und Kavalierstour.
Bildungsreisen junger Deutscher in der Frühen Neuzeit.
In: Conrad Wiedemann (Hrsg.): Rom – Paris – London: Erfahrung und Selbsterfahrung deutscher Schriftsteller und Künstler in den fremden Metropolen. Stuttgart 1988, S. 155–181Herbers, Klaus
Der Reisebericht desHieronymus Münzer
Ein Nürnberger Arzt auf der „Suche nach der Wahrheit“ in Westeuropa (1494/95).
Narr Francke Attempto Verlag, 2020Irrgang, Stephanie
Peregrinatio academica
Wanderungen und Karrieren von Gelehrten der Universitäten Rostock, Greifswald, Trier und Mainz im 15. Jahrhundert.
Freie Univ., Diss. Berlin 2001. 310 S. Stuttgart 2002: Steiner.Kraack Detlef
Monumentale Zeugnisse der spätmittelalterlichen Adelsreise.
Inschriften und Graffiti des 14.–16. Jahrhunderts.
XI, 571 S. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1997.
Reisen zu den Osmanen nach dem Fall von Byzanz
Bartolomaeus de Jano
(= Bartolomeo da Giano) [um 1402-1483] 1438/39- Epistola de crudelitate Turcarum in Christianos
in: Migne, Jacques Paul (ed.), Patrologia Latina, Paris, Vrayet/Sirou 158 (1860) 1055-68
Pertusi, Agostino
La Situazione Dell' europa Orientale Dopo La Caduta Di Smederevo (1439) in Una Lettera Inedita Di Fra Bartolomeo Di Giano.
in: Byzance et les Slaves. Études de civilisation. Mélanges Ivan Dujcev
Paris 1979, S. [337]-372
Johannes von Frankfurt
Opuscula. Itinerarius. Arenga Collatio. Die Pilgerfahrt des Pfalzgrafen Ludwig III. ins Heilige Land 1426/27. M.L. Bulst-Thiele (Hg.) 68 p. (= Editiones Heidelbergenses, 22) Heidelberg Winter 1986Georgius de Hungaria
[=Georg von Ungarn, 1422 - 1502]Reinhard Klockow
(Hg.)
Tractatus de moribus, condictionibus et nequicia Turcorum
Traktat über die Sitten, die Lebensverhältnisse und die Arglist der Türken.
420 S., nach der Erstausgabe von 1481. Köln: Böhlau, 1994.
Lebte 1438 bis 1458 in osmanischer Gefangenschaft.
Karl Stehlin, Rudolf Thommen
Aus der Reisebeschreibung desPero Tafur
, 1438-1439.
Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde vol. 25 (1926) [45]-107 (=Festgabe zur 80. Jahresversammlung der AGG)Babinger, Franz
Die Aufzeichungen des GenuesenJacopo de Promontorio de Campis
[etwa 1405-1487] aus Genua über den Osmanenstaat um 1475.
94 S. München 1957: Beck.Andrea Gritti
Die Berichte des venezianischen Gesandten 1503
in: Albèri, Eugenio. Relazioni degli ambasciatori veneti al Senato: raccolte, annotate.
Firenze 1839: All' Insegna di Clio.Valentin Langmantel
(Hg.)
Hans Schiltbergers
[um 1380 - 1427] Reisebuch: nach der Nürnberger Handschrift.
V, 200 S. Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart Tübingen 1885
Der Teilnehmer am Kreuzzug von Nikopolis 1396 war danach 30 Jahre Gefangener im osmanischen Reich sowie Söldner unterTimur
östlich des Urals und kehrte 1427 nach Bayern zurück.Busbecq, Ogier Ghislain de
Reysen und Bottschafften, welche auff gnedigsten Befelch, beyder Unüberwindlichsten KeyserFerdinandi
undMaximiliani II.
der gantzen Christenheit zu höchsten nutzen glücklich vollendet hat der Edel Ehrnvest unn hochgelertAugerius Gislenius Busbeck
, ihrer Maiest. Rath und bestellter Orator, anSoleiman
den Türckischen Kayser
sampt beygefügtem Rathschlag, welchen der hoch und wolgeborne Fürst und Her, HerrCarle Graff zu Mansfeld
, wie in der Prefation zusehen, vor der Festung Gran, Ritterlich ins werck gerichtet hat. 536 S. Franckfurt am Mayn Andreas Weichelo Erben 1596 (=Legationis Turcicæ Epistolæ quatuor)E. S. Forster
The Turkish letters ofOgier Ghiselin de Busbecq
, imperial ambassador at Constantinople, 1554-1562
translated from the Latin of the Elzevir edition of 1663. xxvi, 265 S., Baton Rouge 2010: Louisiana State University Press. (Reprint Oxford 1927)
- Siehe auch »Entlehnungswege und Quellen« in:
Wolfgang Schweickard
Osmanismen in den europäischen Sprachen.
Vorüberlegungen zu einem vergleichenden historischen Wörterbuch.
in: Lexicographica, 27 (2011) 221-240. Poppe, Patrick
„Translatio Europae?“
Kulturelle Transferdiskurse im Kontext des Falls von Konstantinopel.
Dissertation Saarbrücken 2019 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:291--ds-279079.Konrad, Felix
Von der 'Türkengefahr' zu Exotismus und Orientalismus
Der Islam als Antithese Europas (1453–1914)?
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2010-12-03. URL: http://www.ieg-ego.eu/konradf-2010-de URN: urn:nbn:de:0159-20101025120.Lorke, Christoph
Der „Balkan“ in deutschsprachigen Reiseberichten (ca. 1800–1880)
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2020-11-17. URL: http://www.ieg-ego.eu/lorkec-2020-de URN: urn:nbn:de:0159-2020062418.Yerasimos, Stephane
Les voyageurs dans l'empire ottoman (XIVe - XVIe siècles)
bibliographie, itinéraires et inventaire des lieux habités.
494, 68 S. Diss. Université de Lille 1986, Ankara: Société turque d'histoire, 1991.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1497 Narragonien
Babinger, Franz
Laudivius Zacchia
. Erdichter der „Epistolae Magni Turci“: (Neapel 1473 u.ö.).
München 1960: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
S. 38, Fußnote 1 mit ausführlichen Hinweisen auf die Vielzahl erdichteter, jedoch vorgeblich echten Nachrichten aus dem Orient, seien es nun Briefe oder Reiseberichte.Chet Van Duzer
,Ilya Dines
Apocalyptic Cartography.
Thematic Maps and the End of the World in a Fifteenth-Century Manuscript.
251 S. Boston: Brill 2015. Online
Eine Analyse der Karten und des Textes des Manuskriptes Huntington Library MSSHM 83 (Cosmography; astrological medicine ) von 1486-88, wahrscheinlich niedergeschrieben in Lübeck.
Raum & Orientierung
Almagia, Roberto
Intorno al cartografo raguseo Vincenzo di Dernetrio Volcio.
Archivio Storico per la Dalmazia. Roma, VIII.15-88 (1933) 202-208, 2 Karten *Feroso, C.
Grazioso Benincasa, marinaro e cartografo anconitano del secolo XV.
Annuario del Real Istituto tecnico Grazioso Benincasa i Ancona, 1884.Amslinger, Julia
Orientierungssysteme und Nirgendorte.
Zur Metaphorik von Kompass und Karte in der Frühen Neuzeit.
S. 181–200 in: Lose Leute, (Leiden, Niederlande: Brill, Fink, 2019) doi: https://doi.org/10.30965/9783846761724_013Astengo, Corradino
The Renaissance Chart Tradition in the Mediterranean.
in: J. B. Harley and David Woodward (Hg.): The History of Cartography, Bd 3.1, Chicago/London 2007: The University of Chicago press, p. 174-262.Baumgärtner, Ingrid
Kartographie, Reisebericht und Humanismus. Die Erfahrung in der Weltkarte des venezianischen Kamaldulensermönchs Fra Mauro († 1459).
Das Mittelalter 3.2 (1998): 161-198.Wolfgang Behringer
Im Zeichen des Merkur: Reichspost und Kommunikationsrevolution in der Frühen Neuzeit.
zugl. Habil. Univ. Bonn. 861 S. (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 189) Göttingen 2003: Vandenhoeck & Ruprecht. InhaltBerlinghieri, Francesco
;Marsilius Ficinus
(Apolog)
Geographia diFrancesco Berlinghieri
Fiorentino in terza rima et lingva Toscana distincta con le sve tavole in varii siti et provincie secondo la geographia et distinctione dele tauole diPtolomeo
.
244 S., 31 Kupferstich-Karten. Florenz vor 1482: Nicolaus Laurentii.Jerker Blomqvist
The Geography of the Baltic as Seen by the Greeks
FromClaudius Ptolemy
toLaskaris Kananos
in Bettina Amden et al. (eds.), Noctes Atticae: 34 Articles on Graeco-Roman Antiquity and its Nachleben (Museum Tusculanum Press, 2002), pp. 36–51
Laskaris Kananos
oder Lascaris Cananus, vermutlich ein Kaufmann, bereiste etwa 1438/39 die Osteeländer, Großbritannien und Island.Cortesão, Armando
Cartografia e cartografos Portugueses dos seculos XVe et XVIe contribuicão para une estudo cornpleto. Lisboa, Seara Nova, 1935, 2 Bde. XLIV, 389 S.; 453 S., 56 Tafeln- ders.: The North Atlantic nautical chart of 1424.
Imago Mundi, X (1952) 1. - ders.: The Nautical chart of 1424 and the early discovery and cartographical representation of America.
A study on the history of early navigation and cartography … Coïmbra, University of Coïmbra, 1954. XX, 123 S., Karten Dati, Gregorio
La Sfera.
Florenz Johannes Petri
um 1472 undBartolommeo di Libri
1482-1511.
Gregorio Dati [1362-1435] verfasste ein Lehrwerk über die Erde und den Kosmos mit 48 Gedichten zu je drei Strophen mit jeweils acht Versen und zahlreichen Zeichnungen und Karten u.a.: Westasien, Marokko, westlcihes Mittelmeer, Tunis, Tripolis, Nilmündung, Palästina, kleinasien (Süd- und Westküste), Dardanellen, Schwarzes Meer, Asowsches Meer.Emiliani, Marina
L'Arcipelago Dalmata nel portolano di Grazioso Benincasa (sec. XV).
Archivio storico par la Dalmazia. Roma, XII.XXII-131 (1937) 402-422, KarteDoris Gebel
Nikolaus von Kues
undEnea Silvio Piccolomini
Bilder der außereuropäischen Welt als Spiegelung europäischer Sozialverhältnisse im 15. Jahrhundert
Diss. Hamburg 1977Gallois, L.
Les géographes allemands de la Renaissance.
Diss. xx, 266 S. (=Bibliothèque de la Faculté des lettres de Lyon, t13) Paris 1890: E. Leroux.Gravier, Gabriel
Le Canarien, livre de la Conquête et conversion des Canaries (1402-1422) par Jean de Bethencourt…, publiée d'après le manuscrit original avec introduction et note…
Rouen 1874: Métève. LXXXIII, 258 S. TafelnHamy, Ernest Theodore
Mecia de Viladestes, cartographe juif majorcain du commencement du XVe siècle.
Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. Comptes rendus des séances, séance du 21février 1902, Bd. I, 71-75. *Beazley, C. Raymond
Prince Henry the Navigator, the hero of Portugal and modem discovery, 1394-1460.
New York 1895: G. P. Putnam's sons. XXVII, 336 S., Karten.Major, Richard Henry
The Life of Prince Henry of Portugal [1394–1460; Dom Henrique de Avis, genannt O Navegador ] surnamed the Navigator and its results.
London 1868: A. Asher. LII, 487 S., Tafeln, Karten, PorträtPtolomaeus, Claudius
Kosmographia. [=Geographike Hyphegesis]
Rom 1478: C. [Konrad] Sweynheym.
Claudius Ptolomaeus [etwa 100-160 n. Chr.], ein griechischer Mathematiker, ermittelte für 8000 Orte der damals bekannten Welt deren genaue Lage und legte dafür den Nullmeridian auf die Kanarischen Inseln; die Kugelform der Erde war ihm selbstverständlich. Er konnte zurückgreifen auf das Wissen vonApollonius von Perge
,Eratosthenes
,Poseidonius
,Hipparch
; Vorarbeiten dazu sind dem GeographenMarinos von Tyros
(1./2. Jh. n. Chr.) zu verdanken; spätere Ergänzungen demAgathodaimon von Alexandrien
.
Sein Werk wurde ins Arabische übersetzt und Almagest (Syntax mathematica) betitelt.
Dieses Wissen wurde in der Frühzeit des Buchdrucks als »Wiegendruck« (Inkunabel) veröffentlicht, zuerst ins Lateinische übersetzt vonAngelus Vadius
undBarnabas Picardus
in Vicenza 1475, dann vonDominicus de Lapis
in Bologna 1477 und vonDomitius Calderinus
aus Verona in Rom 1478 erstmals mit Karten, dieKonrad Sweynheym
ab 1473 zeichnete und die nach seinem TodArnold Buckinck
abschloss. 1482 gabDonnus Nicolaus Germanus
das Werk in Ulm heraus auf 133 großformatigen Blättern als ersten in Deutschland gedruckten Atlas. Die 32 doppelseitigen Holzschnittkarten erstellteJohannes »Schnitzer«
aus Armßheim.Graßhoff, Gerd, Florian Mittenhuber, Elisabeth Rinner
Of paths and places: the origin of Ptolemy’s Geography,
Archive for History of Exact Sciences. 71.6 (2017) 483-508.Kleineberg, Andreas, Christian Marx, Dieter Lelgemann, Eberhard Knobloch
Germania und die Insel Thule.
Die Entschlüsselung von Ptolemaios' „Atlas der Oikumene“.
131 S., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) 2012
Ein interdisziplinäres Team, unter anderem mit Geodäten und Wissenschaftshistorikern, hat versucht, die Städtenamen aus dem Werk von Ptomelaios zu identifizieren, indem sie die antiken geographischen Koordinaten entschlüsselte.
Roukema, E.
A discovery of Yucatan prior to 1503.
Imago Mundi, XIII (1956) 30-38, Karte.Uwe Schnall
Navigationstechnische Voraussetzungen der Entdeckungsfahrten im 15. Jahrhundert
Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1991, S. 41-44Santarem, Manuel Francisco
Recherches sur la priorité de la découverte des pays situés sur la côte occidentale d'Afrique au-delà du Cap Bojador et sur les progrès de la science géographique après les navigations des Portugais au XVe siècle.
Paris 1842: Vve Dondey-Dupré. CXIV, 335 S.- ders. Essai sur l'histoire de la cosmographie et de la cartographie pendant le Moyen Age et sur les progrès de la géographie après les grandes découvertes du XVe siècle.
Paris 1849-1852: impr. de Maulde et Renou. 3 Bde. *Almagia, Roberto
La Carta nautiche di Gabriel de Vallsecha (1439)», Rivista Marittima, Rorna. 1908, an. XLI, p. 93. Stevenson, Edward Luther
Genoese World map of 1457.
Facsimile and critical text incoporating in free translation, the studies of professor Theobald Fisher, revised with the addition of copious notes. New York 1912. 67 S. (Publications of the Hispanic Society of America. 1912, 83.).Texeira da Mota, Avelino
A evolucão do ciência nautica durante os seculos XV-XVI na cartografia portuguesa da época. Agrupamento da estudios de cartografia antiga III. Secção de Lisboa, 1961. 22 p.
Der Blick von außen
Burkhardt, Mike
Fremde im spätmittelalterlichen Deutschland
Die Reiseberichte eines unbekannten Russen, des KastiliersPero Tafur
[etwa 1410 - 1484] und des VenezianersAndrea de' Franceschi
[etwa 1473- nach 1535] im Vergleich.
Concilium Medii Aevi 2003. 239-290.
Itinerario de Germania delli Magnifici Ambasciatori VenetiFranz Grabler
,Günther Stökl
Europa im XV. Jahrhundert von Byzantinern gesehen.
Aus dem Geschichtswerk des Laonikos Chalkokondyles.
Die Nordlandreise des Laskaris Kananos.
Zwei Briefe des Manuel Chrysoloras.
Übersetzt, eingeleitet und erklärt von Franz Grabler.
Reisebericht eines unbekannten Russen, 1437-1440.
übersetzt, eingeleitet und erklärt von Günther Stökl.
191 S.(= Byzantinische Gechichtsschreiber, 2) Graz, Wien, Köln 1954: Styria
Der Blick zurück: Das Mittelalter als Epoche
siehe auch: Die Vorstellungen von »der Welt« im Mittelalter
Reichert, Folker
,Stolberg-Vowinckel, M.
Quellen zur Geschichte des Reisens im Spätmittelalter
= Fontes medii aevi posterioris ad historiam itinerandi spectantes.
Lat. Quellentexte mit dt. Übers. 288 S. Darmstadt 2009, Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Inhalt u.a. zu den Reisen von:- 1400 Anonymus: Reiseanweisung für einen jungen Mann.
- 1400/1414 Galeazzo di Santa Sofia: Consilium cuidam domino ituro per mare
- 1414 Leonardo Bruni an Niccolá Niccoli
- 1424 Italienisch-deutsches Sprachlehrbuch nach Georg von Nürnberg
- 1426 Oswald von Wolkenstein an Pfalzgraf Ludwig III.
- 1435, 1438 Enea Silvio Piccolomini: Descriptio altera urbis Basileae
- 1435, 1462/63 Enea Silvio Piccolomini: Commentarii
- 1449 Ludwig I. von Savoyen für Konrad von Scharnachtal
- 1451 Nikolaus Lankmann von Falkenstein: Historia desponsationis et coronationis Friderici III. et Leonorae
- 1458 Alfons V. von Portugal an Papst Kalixt III.
- 1460 Arnold Heymerick: Epistola Ludovici de Confluencia de successu Romani itineris
- 1478 Wilhelm Tzewers: Itinerarius terre sancte
- 1479 Briefe Hans Tuchers vom und zum Heiligen Land
- 1483/84 Nikolaus von Popplau: Reyße-Beschreibung
- 1483 Felix Fabri: Evagatorium
- 1483 Kaiser Friedrich III. für Nikolaus von Popplau
- 1486 Bernhard von Breydenbach: Sanctarum peregrinationum in montem Syon atque in montem Synai opusculum
- 1493 Hans Hundt: Rechnung aller einname und ausgabe
- 1494/95 Hieronymus Münzer: Itinerarium
- 1496 bis 1498 Arnold von Harff: Pilgerfahrt
- 1498 Balthasar Schrautenbach: Rechenschaftsbericht über seine Romreise
- 1505/1506 Balthasar Sprenger: Iter Indicum
- 1514 Francesco Suriano für Sebastian von Rotenhan
Pilgerfahrten
Favreau-Lilie, Marie-Luise
Civis peregrinus: Soziale und rechtliche Aspekte der bürgerlichen Wallfahrt im späten Mittelalter.
Archiv für Kulturgeschichte 76.2 (1994) 321-350.Ganz-Blättler, Ursula
Andacht und Abenteuer: Berichte europäischer Jerusalem- und Santiago-Pilger (1320-1520).
Vol. 4. Gunter Narr Verlag, 1990.Wolfzettel, Friedrich
Pilgerberichte, Pilgerwege und Straßen im Mittelalter.Klußmann A.
In Gottes Namen fahren wir. Die spätmittelalterlichen Pilgerberichte von Felix Fabri, Bernhard von Breydenbach und Konrad Grünemberg im Vergleich.
2012.Külzer Andreas
Peregrinatio graeca in Terram Sanctam: Studien zu Pilgerführen und Reisebeschreibungen über Syrien Palästina und den Sinai aus byzantinischer und metabyzantinischer Zeit.
Frankfurt a.M.: P. Lang, 1994.Samson-Himmelstjerna, von C.
Deutsche Pilger des Mittelalters im Spiegel ihrer Berichte. 2004.Schmugge L.
„Pilgerfahrt macht frei” – Eine These zur Bedeutung des mittelalterlichen Pilgerwesens. Römische Quartalschrift 74 (1979) 16–31.Schmugge L.
Deutsche Pilger in Italien.
in: Kommunikation und Mobilität im Mittelalter. Begegnungen zwischen den Süden und der Mitte Europas (11.–14. Jahrhundert), S. de Rachewitz, J. Riedmann (Hg.) 1995, S. 97–113.Schmugge L.
Die Anfänge des organisierten Pilgerverkehrs im Mittelalter.
Quellen und Forschungen von Italienischen Archiven und Bibliotheken 64 (1984) 3–83.Schmugge L.
Kollektive und individuelle Motivstrukturen im mittelalterlichen Pilgerwesen.
in: Migration in der Feudalgesellschaft, G. Jaritz, A. Müller (Hg.) 1988, S.263–289.
Perspektiven
Raum & Orientierung
Cobet Justus
Weltwissen vor Kolumbus.
V, 327 S. Berlin 2013: Lit Verlag.- Justus Cobet
Die Horizonte der antiken Oikumene: eine Vorgeschichte zu Kolumbus - Eckart Olshausen
Der Periplus zwischen Seehandbuch und Literatur - Johannes Engels
Strabons
Weltbild, seine Horizonte und die Ränder der Oikumene - Klaus Geus
„… wie man beim Fehlen einer Kartenvorlage nur an Hand des Textes eine Weltkarte sehr leicht herstellen kann“: Die Darstellung der Oikumene beiKlaudios Ptolemaios
- Michael Rathmann
Die Tabula Peutingeriana und die antike Kartographie - Michael Oberweis
Die mittelalterlichen T-O-Karten - Brigitte Englisch
Alia pictura, in qua erat imago terrae in modum orbis comprehesa. Topographische „Realität“ und geographisches Wissen in den Mappae mundi des frühen und hohen Mittelalters - Thorsten Fischer
Europa und der ferne Norden. Wahrnehmungen und Vorstellungen im frühen und hohen Mittelalter - Hannes Möhring
Interesse und Desinteresse mittelalterlicher Muslime an Land und Leuten in Europa - Detlev Quintern
Die Weltkarte der Ma'm ũn-Geographen - Felicitas Schmieder
Nachdenken auf der Karte. Mappae mundi als Spiegel spätmittelalterlichen Weltwissens
Evelyn Edson, Emilie Savage-Smith, Anna-Dorothee von den Brincken, Th. Ganschow
Der mittelalterliche Kosmos.
Karten der christlichen und islamischen Welt.
Darmstadt: Primus 2011Lilley, Keith D.
Mapping medieval geographies.
XIII, 333 S., 2016 Cambridge Univ. Inhalt u.a.:- Jesse Simon:
An alternative approach to the Ptolemaic definition - Andy Merrills:
Geography and memory inIsidore
's Etymologies - Amanda Power:
The cosmographical imagination ofRoger Bacon
- Marcia Kupfer:
Reflections in the Ebstorf map: cartography, theology and dilectio speculationis - Margaret Small:
Displacing Ptolemy? The textual geographies ofRamusio
's Navigazioni e Viaggi - Karen C. Pinto:
Medieval Islamic views of the West - Kathy Lavezzo:
Mapping Jew and Christian inThomas of Monmouth
's Life and Miracles ofSt. William of Norwich
- Veronica Della Dora:
Holy mountain geographies in Byzantium - Sara V. Torres:
Journeying to the world's end? Imagining the Anglo-Irish frontier inRamon de Perellos
's Pilgrimage to St. Patrick's Purgatory
Oehlmann, Ernst
Die Alpenpässe im Mittelalter
Zürich: Höhr. Jahrbuch für schweizerische Geschichte, Band 3 (1878), S. 165-289 [Teil 1] Band 4 (1879), S. 165-323 (Fortsetzung und Schluss)Tyler, J. E.
The Alpine passes: the middle ages (962-1250).
188 S. Oxford 1930: B. Blackwell.
Karten, Portolane
Baumgärtner, Ingrid; Nirit Ben-Aryeh Debby, Katrin Kogman-Apel
Maps and travel in the Middle Ages and the early modern period.
X, 412 S., Berlin De Gruyter 2019Baumgärtner, Ingrid
Graphische Gestalt und Signifikanz. Europa in den Weltkarten desBeatus von Liébana
und desRanulf Higden
.
Berlin 2008: Akademie. S. [81]-132 Europa im Weltbild des MittellaltersBellio, Vittore
Alcune osservazioni sulla cartografia medievale del mar Baltico.
Rivista geografica Italiana. Roma, 14.9 (1907) 449-475.Billion, Philipp
Graphische Zeichen auf mittelalterlichen Portolankarten.
IX, 398 S. Ill., Kt. Marburg 2011: Tectum. Inhalt.
Rund 100 überlieferte Portolankarten bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts.Campbell, T.
Portolan Charts from the Late Thirteenth Century.
in: The History of Cartography, Bd. 1: J.B. Harley, D. Woodward (Hg.): Cartography in Prehistoric, Ancient and Medieval Europe and the Mediterranean, ed. By , Chicago/London 1987, 404-406;Caraci, Giuseppe
Italiani e Catalani nella primitiva cartografia nautica medievale.
Roma, a cura delle direzione dell'Istituto, 1959. XVI, 399 S., fig., Karten. (Universitate degli studi di Roma. Facolte di magistero. Istituto di scienze geografiche e cartografiche. Memorie geografiche. Bd. V. Ser. III. Monografie. Bd. I.Chekin L. S.
Northern Eurasia in Medieval Cartography: Inventory Texts Translation and Commentary.
Brepols 2006. (=Kartografiia khristianskogo srednevekovia. Moscow: Vostochnaia literatura, 1999)
198 westeuropäische und byzantinische Karten zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert.Crino, Sebastiano
Portolani manoscritti e Karte da navigare compilati per la Marina Medicea.
III. Tre atlanti di carta da navigare inediti conservati nella Biblioteca dell'Istituto di fisica di Arcetri, Firenze. Suplemento al fasc. della Rivista Marittima di luglio-agosto 1932. Roma.Deulin, Georges
Répertoire des Portulans et des pièces assimilables conservés au département des manuscrits de la bibliothèque nationale.
Pparis 1936.Deulin, Georges
Catalogue des Portulans … du service hydrographique de la marine.
Paris: Bibliothèque nationale, 1942.Du Bus, Charles
L'Art des portulans à la Bibliothèque nationale.
Paris: Van Oest, 1930. S. 17-24, 7 ( =Trésors des bibliothèques de France, Bd. III)E. Edson
Mapping Time and Space: How Medieval Mapmakers viewed their World.\\ British Library Studies in Map History 1, London 1997, 126Gallois, Lucien
Cartographie et Géographie médiévales. Une Karte Colombienne.\\Annales de Géographie. Paris 34.189 (1925) 193-209.Gallois, Lucien
La Cartographie du Moyen Age et la Karte attribuée àChristophe Colomb
.
Revue historique. Paris. 151.93 (1926) 40-51.Garcia Camarero, Ernesto
Deformidades y alucinaciones en la cartografia ptolemaïca y Medieval.
Boletin de la Real Sociedad Geografica, Madrid, 92 (1956) 257-306Guarnieri, Guiseppe Gino
Il Mediterraneo nella storia della cartografia nautica medioevale.
Livorno, Casa editrice, 1933. 132 S.Kretschmer, Konrad
,C. Heinrich
Die italienischen Portolane des Mittelalters, ein Beitrag zur Geschichte der Kartographie und Nautik.
Berlin, E. S. Mittler und Sohn, 1909. III, 688 S., Karte. (=Veröffentlichungen des Instituts für Meereskunde und des geographischen Institutes an der Universität Berlin, 1909, Nr. 13)La Roncière, Charles Bourel de
La Découverte de l'Afrique au Moyen Age. Cartographes et explorateurs.
Le Caire: Institut français d'archéologie orientale, 1925-1927. 3 Bde. fig., Karten Faks. (= Mémoires de la Société royale de géographie d'Égypte, 1925, Bd. V, Bd. VI; 1927, Bd. XIII)La Roncière, Charles Bourel de
Les Portulans de la Bibliothèque de Lyon.
Documents paléographiques, typographiques et iconographiques publiés sous la direction de M. Joly.
Lyon, Aux dépens des Amis de la Bibliothèque de Lyon, 1929. 2 Bde. Faks.Lelewel, Joachim
Géographie du Moyen Age.
Bruxelles, 1849-1857, 5 Bde., 1 AtlasUta Lindgren
,Battista Agnese
Untersuchungen zu Problemen der mittelalterlichen Seekartographie und Beschreibung der Portulankarten
Monumenta cartographica et topographica 2. (auch: Portulan-Atlas) 20 Farbmikrofiches. Nach dem Original von 1550, 60 S. München 1993Magnaghi, Alberto
Sulle origine del Portolano normale del Medio Evo e della cartografia dell Europa occidentale.
(Memorie geografice pubblicate comme supplemento alla Rivista geografica italiana.) Firenze, 8 (1909) 115-187.Mees, Jules
Les Açores d'après les portulans.
Boletim da Sociedade de geographia de Lisboa. Lisboa, 17.9 (1898-99) 455-477.Miller, Konrad
Mappae Arabicae. Arabische Welt und Länderkarten des 9.-13. Jahrhunderts.
Stuttgart, Selbstverlag 1926-1931. 9 Bde. und ein Atlas.Pujades I Batailler, Ramon Josep
Les Karten portolanes: la representació medieval d'una mar solcada.
Barcelona: Institut Cartogràfic de Catalunya; Lunwerg: Institut d'Estudis Catalans: Institut europeu de la Mediterrània. 1 Bd. 526 S. ill. 1 CD-Rom.Stevenson, Edward Luther
Portolan charts, their origin and caracteristics with a descriptive list of those belonging to the Hispanic Society of America.
New York, 1911. VIII, 76 S., 23 Faks. (= Publications of the Hispanic Society of America, 82).Stevenson, Edward Luther
Facsimile of Portolan charts belonging to Hispanic Society of America.
New York. 1916. XVI Taf.
→ siehe auch Die Vorstellungen von »der Welt« im Mittelalter
Der Blick zurück
- Société des historiens médiévistes de l'enseignement supérieur public. 2000. L'étranger au Moyen Âge: XXXe Congrès de la SHMES, (Göttingen, juin 1999). Tagungsband 308 S. Paris: Publications de la Sorbonne. Inhalt u.a.:
- L'étranger et les expériences de l'étranger dans l'Allemagne médiévale et moderne / Ernst Schubert –
- Des étrangers à la cour. Les artistes et les échanges culturels en Europe au temps du gothique internationale / Sophie Cassagnes-Brouquet –
- Heurs et malheurs de l'étudiant étranger / Élisabeth Mornet & Jacques Verger –
- Étrangers par la foi, étrangers par la langue : les missionnaires du monde germanique à la rencontre des peuples païens / Geneviève Bührer-Thierry
Günter Berger/ Stephan Kohl
(Hg.)
Fremderfahrung in Texten des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit
Trier, 1993Borgolte, Michael
et al.
Europa im Geflecht der Welt: Mittelalterliche Migrationen in globalen Bezügen.
Tagungsband: „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“ Mai 2011 Berlin. Berlin: Akademie Verlag 2015, Inhalt u.a.:- Imago Mundi und Funds of Knowledge
- Völkerwanderung as Cross-Cultural Interaction
- Interaction of Germanic Personal Names with Latin Onomastics in the Late-Roman West
- Migration und ihre literarische Inszenierung
- Migration und Konflikt in italienischen Städten (1350–1500)
- Fromme Männer unterwegs
- The Dynamics of Borders
- Kommunikation und Identität in den diplomatischen Beziehungen zwischen Byzanz und der islamischen Welt
- ‚Bantuwanderungen‘ in der Südhälfte Afrikas
- Medieval Sicily and Japan
- Die Mongoleneinfälle aus japanischer Sicht
Michael Borgolte
(Hg.)
Migrationen im Mittelalter
Berlin: De Gruyter 2014. https://doi.org/10.1515/9783050064758.267.
Zahlreiche Autoren schreiben in den Kapiteln: Japan, China, Indien, Steppenvölker, Byzanz, Afrika, Mittelmeerraum (Kolonisationen), Muslimische Welt, Türken im Okzident, Berber und Araber im Maghreb und in Europa, Reconquista, Slawen, Östliches Europa (Kolonisationen), Ostseeraum, Wikinger und Normannen, Britische Inseln, Völkerwanderung, Juden, Sklaven, Asketen, Missionare und Pilger, Gelehrte und Schüler, Händler und Exilierte, Heiratsmigrationen (westeuropäische Christenheit), Land-Stadt-Migration, RegisterWolfgang Harms
Fremdes wahrnehmen - fremdes Wahrnehmen
Studien zur Geschichte der Wahrnehmung und zur Begegnung von Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit
Stuttgart, 1997.Hassauer, Friederike
Volkssprachliche Reiseliteratur: Faszination des Reisen und räumlicher Ordo.
in: Hans Ulrich Gumbrecht, Ursula Link-Heer, Peter Michael-Spangenberg (Hg.), Grundriß der romanischen Literatur des Mittelalters. La litterature historiographique des origines a 1500.
Heidelberg: Winter, 1986. S. 259-283.Peregrine Horden
(Hg.)
Freedom of movement in the Middle Ages
Proceedings of the 2003 Harlaxton Symposium.
Tagungsband. XXXIV, 366 S., 32 Tafeln, Karten, Register. Donington 2007: Shaun Tyas.Labarge, Margaret Wade
Medieval travellers: the rich and restless.
London 2005: Phoenix. [1985], 256 S., Inhalt u.a.- The shape of their world
- Point of departure
- Itinerant kings and queens
- Travelling households
- Noble pilgrims
- Knight crusaders
- Peripatetic ecclesiastics
- The social round
- The adventurers
Götz Pochat
Der Exotismus während des Mittelalters und der Renaissance, Voraussetzungen, Entwicklung und Wandel eines bildnerischen Vokabulars.
Stockholm 1970 Almqvist & WiksellNovoa Portela, Feliciano; Joaquín M. Córdoba Zoilo
Legendäre Reisen im Mittelalter.
Stuttgart Theiss 2008Novoa Portela, Feliciano; Francisco Villalba Ruiz de Toledo
Viajes y viajeros en la Europa medieval.
300 S., Madrid 2007: Consejo Superior de Investigaciones Científicas. Inhalt:- F. Javier Villalba Ruiz de Toledo:
La percepción del mundo: los conocimientos geográficos, 21-54 - Joaquín Córdoba Zoilo:
La atracción por oriente, 77-100 - Christiane Deluz:
Los viajes de los mercaderes:Marco Polo
(siglo XIII), 101-126 - José Enrique Ruiz Domènec:
Los viajes militares: expediciones y operaciones guerreras, 127-158 - Feliciano Novoa Portela:
Los viajeros de Dios en la edad media, 159-196 - Folker Reichert:
Los viajes políticos: embajadas y diplomacia, 197-232
Paravicini, Werner
(Hg.)
Europäische Reiseberichte des späten Mittelalters
Eine analytische Bibliographie.
Frankfurt am Main: P. Lang. Online mit 1130 Titeln (Bibliographie) und fast 200 Volltexten sowie Registern zu Orten.- 1: Deutsche Reiseberichte / bearbeitet von Christian Halm [2001], 5, 563 S.
- 2: Französische Reiseberichte / bearbeitet von Jörg Wettlaufer 1999, 12, 270 S. Bibliogr.: S. 203-224.
- 3: Niederländische Reiseberichte / bearbeitet von Jan Hirschbiegel 2000, XXIII, 414 S.
39 Titel vonJohannes Hese
(1389) bisJan Hendrikszoon van Beveren
(1536), dazu das Brügger Itinerar (um 1380).
Schlesinger, Laura
Reisen und Reiseliteratur in Mittelalter und Neuzeit:
Eine Bibliographie.
102 S., Hamburg : Edition Loges, 2011Bob Scribner
Wie wird man Außenseiter?
Ein- und Ausgrenzung im frühneuzeitlichen Deutschland.
Review zum Fahrenden Volk und der Rolle der Zünfte. S. 21-46 in:
Goertz, Hans-Jürgen, Norbert Fischer, Marion Kobelt-Groch
:
Aussenseiter zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Festschrift für Hans-Jürgen Goertz zum 60. Geburtstag. VIII, 312 S., Leiden 1997: Brill.Sievernich, Michael
Mission, Kolonialismus und Wertewandel
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte IEG Mainz, 2021-03-12. OnlinePeter Wunderli
(Hg.)
Reisen in reale und mythische Ferne
Reiseliteratur in Mittelalter und Renaissance
Düsseldorf, 1993
14. Jahrhundert
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Das Geleit des Deutschen Ordens
- Klöster: Unterkunft & Verpflegung
- Hospize
- Pilgerzentren
Erfahrungen & Entdeckungen
- 1284
Burchard von Monte Sion
Mehr, Christian: Vor Petrarca: Die Bergbesteigung eines Mönchs auf Vulcano.
Archiv für Kulturgeschichte 101.2 (2019): 317-346. - 1336
Petrarca, Francesco (1304 - 1374)
Die Besteigung des Mont Ventoux.
Übers. und hrsg. v. Kurt Steinmann. Stuttgart 1995 - 1347 starb in der Pest-Epidemie von 36 Millionen West- und Mitteleuropäern jeder Dritte.
- In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden die Kanarischen Inseln nach rund 1.000 Jahren wiederentdeckt.
- Am 18. Juli 1324 trifft der König von Mali,
Mansa Musa
, mit rund sechzigtausend Männern, davon zwölftausend Sklaven in Kairo ein. Seine Reisekasse soll bis zu 18 Tonnen Gold enthalten haben. Damit destabilisierte er unabsichtlich die Regionen, durch die er zog und löste bis hin nach Europa eine Gier nach nach dem Gold südlich der Sahara aus.
Pilgerfahrten
- Jubeljahre, Apostelgräber, Romfahrt, Via Francigena
Papst Bonifatius VIII.
erklärte das Jahr 1300 zum »Jubeljahr« und zog damit erfolgreich Pilgerscharen nach Rom, per pedes apostolorum zu den Apostelgräbern. Dieser Erfolg bewirkte immer häufigere Jubeljahre: 1350, 1390, 1400, 1413, 1423, 1450 und ab 1475 alle 25 Jahre. Auch das Ende der Kreuzzüge spätestens 1396 und die türkische Eroberung von Byzanz 1453 beeinflussten die Wahl des Pilgerziels, Rom wurde attraktiver.
Anonymus
Mirabilia Romae.
Santorso 1475: Johannes, de Reno, 1473-1482: auch: Rom 1495 Stephan Planck, dann mit Beilage: Divisiones decem nationum totius christianitis.
Beispielhaft für die seit dem 13. Jahrhundert gedruckten Fremdenführer, die als »Mirabilia Romae« herausgebracht wurden und insbesondere die Interessen der Pilger bedienten. Das waren zunächst Beschreibungen der Gebäude und Örtlichkeiten, also Tore, Hügel, Friedhöfe, Kirchen usw. sowie natürlich Geschichte und Geschichten.Arnold von Harff
(1471 - 1505)
Rom - Jerusalem - Santiago
Das Pilgertagebuch des Ritters Arnold von Harff (1496-1498). 279 S. Köln: Böhlau, 2009.
Dem Text der Ausgabe von Eberhard von Groote folgend, übersetzt, kommentiert und eingeleitet von Helmut Brall-Tuchel und Folker Reichert. Abbildungen der Handschrift 268 der Benediktinerabtei Maria Laach. Karte, Orts- und Personenregister.Springer, Otto
Mittelalterliche Pilgerwege von Skandinavien nach Rom.
in: Springer, Otto: Arbeiten zur germanischen Philologie und Literatur des Mittelalters.
München: W. Fink 1975 Seite 339-372Stopani, Renato
La via Francigena
storia di una strada medievale.
190 S.Firenze 2006: Le lettere.Zweidler, Reinhard
Der Frankenweg - Via Francigena
Der mittelalterliche Pilgerweg von Canterbury nach Rom.
Stuttgart 2003: Theiss.
Erhart, Peter
,Jakob Kuratli Hüeblin
Nach Rom gehen monastische Reisekultur von der Spätantike bis in die Neuzeit.
Tagungsbericht 3. bis 6. September 2014 in St. Gallen und Einsiedeln. = Itinera monastica, 3. 350 S. Wien 2021: Böhlau Verlag.Ursula Ganz-Blättler
Andacht und Abenteuer.
Berichte europäischer Jerusalem- und Santiago-Pilger 1320-1520
VII, 425 S., Zugl.: Diss. Universiẗat Zürich, 1988/89. Gunter Narr Verlag, 1990Samson-Himmelstjerna, Carmen von
Deutsche Pilger des Mittelalters im Spiegel ihrer Berichte und der mittelhochdeutschen erzählenden Dichtung.
Berlin, Freie Univ., Diss., 2000. 328 S. Berlin Duncker und Humblot 2004Zacher, Christian K.
Curiosity and Pilgrimage.
The Literature of Discovery in fourteenth-century England.
Baltimore/London 1976.Sigal, Pierre André
Le pèlerinage de Terre sainte aux XIIe et XIIIe siècles. in: Rey-Delqué, Monique (Hg.), Les Croisades. L’Orient et l’ Occident d’ Urbain II à saint Louis, 1096-1270 (Catalogue d’ Exposition, Ensemble conventuel des Jacobins Toulouse 1997), Milan, Toulouse (Electa) 1997Ariantzi, Despoina
,Ina Eichner
Für Seelenheil und Lebensglück: das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln.
Tagungsband Mainz 2015. 386 S., Mainz: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, 2018, Inhalt u.a.:- Penelope Mougoyianni
Pilgrimage and Greek identity in Byzantine and Norman southern Italy (9th-12th century). - Angeliki Katsioti, Nikolaos Mastrochristos
Aspects of pilgrimage in the eastern Mediterranean during the early Byzantine period
Archaeological evidence from Rhodes. - Maria Gerolymatou
D'Artemis à saint Christodule : le pèlerinage à Patmos (XIIe-XVe siècles). - Paschalis Androudis
The Pilgrimage near and within the Valley of Tempi in Thessaly during the middle-Byzantine period: historical and archaeological data. - Kostadin Sokolov
Die Verehrung des hl.Demetrios von Thessaloniki
im Zweiten Bulgarischen Reich anhand archäologischer Funde. - Alexander Beihammer
Pilgrimage and relics in the Byzantine-Arab borderland.
The Hala Sultan Tekke in Cyprus. - Arne Effenberger
Konstantinopel als Pilgerziel. - Anna Jouravel
Antonij von Novgorod
: schlechter Topograph oder „Reliquienpilger“?
Über die Notwendigkeit der neuerlichen Lektüre eines vieldiskutierten Textes. - Andreas Külzer
Pilgerzentren im westlichen Kleinasien: Heilige, Orte und Wege. - Andreas Victor Walser
Germia: ein anatolischer Pilgerort in byzantinischer Zeit. - Stefan Albrecht
Synaxar von Konstantinopel
als Pilgerführer?
Hypothesen zur Rolle des Synaxars bei der Verehrung von heiligen Orten in Byzanz. - Peter Grossmann
Pilgerunterkünfte in Abû Mînâ. - Wolfgang Spickermann
Die kirchliche Organisation des spätantiken Pilgerwesens. - Christian-Jürgen Gruber
Xenodocheia. Eine Unterkunftsmöglichkeit für Pilger.
Eine Untersuchung ihrer Verwaltung und Einbettung im byzantinischen Ägypten. - Despoina Ariantzi
Römische Aristokratinnen als Pilgerinnen und Stifterinnen im Heiligen Land (4.-5. Jahrhundert). - Robert Schick
Who came on pilgrimage to Jerusalem in the Mamluk and Ottoman periods?
An interreligious comparison. - Georges Descœudres
Aspekte von Pilgerschaft bei den Wüstenvätern Unterägyptens. - Fadia Abou Sekeh
Syrische Eremiten und ihre Eremitagen als Pilgerziele. - Michel Kaplan
Le pèlerinage auprès du saint vivant dans l'hagiographie byzantine jusqu'au XIe siècle. - Vangelis Maladakis
Monastisches Pilgerwesen zum Athos im 10. und 11. Jahrhundert
Die sozioökonomischen Faktoren. - Ewald Kislinger
Pilger und Panegyreis: zwischen Kult und Kommerz. - Max Ritter
Panegyric markets in the Byzantine Empire and their role in the Byzantine pilgrimage economy (5th-12th centuries).
Die Preußenreisen des europäischen Adels
auch Heidenfahrt, engl. prussian crusade , frz. le voyage de Pruce
Paravicini, Werner
Die Preussenreisen des Europäischen Adels.
Sigmaringen: Jan Thorbecke, 2 Bände: 396 S. & 345 S. 1989-1995, Zugl.: Überarb. und erw. Habil.-Schr. Universiẗat Mannheim, 1982.
Der Untersuchungszeitraum umfasst 1304 bis 1413. Der zweite Band mit Kapitel 7 »Die Reise« behandelt detailliert alle reisetypischen Aspekte, Kapitel 8 die Finanzierung.- ders.: Adlig Leben im 14. Jahrhundert
Weshalb sie fuhren: Die Preußenreisen des europäischen Adels.
Teil 3. V&R unipress: Göttingen 2020. 807 S.
Edelleute und Fürsten aus Deutschland, den Niederlanden, aus Schottland, England, Frankreich, Spanien, Italien reisten ein Jahrhundert lang immer wieder nach Preußen und kämpften mit dem Deutschen Orden gegen die Litauer. Die kriegerische Aristokratie Europas erscheint als autonome Adelskultur. - ders.: Ehrenvolle Abwesenheit.
Studien zum adligen Reisen im späteren Mittelalter
hg. v. Jan Hirschbiegel und Harm von Seggern. Redaktion Karolin Künzel, Lisa Leiber, Hauke Schneider, Eva-Maria Wessela. Ostfildern (Thorbecke) 2017, XI-757 S., 24 Farbtafeln - ders.: Von der Heidenfahrt zur Kavalierstour.
Über Motive und Formen adligen Reisens im späten Mittelalter
in: Wissensliteratur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Bedingungen, Typen, Publikum, Sprache, Horst Brunner, Norbert Richard Wolf (Hg.), Wiesbaden 1993 (Wissensliteratur im Mittelalter 13), S. 91–130. Drabek, Anna M.
Reisen und Reisezeremoniell der römischdeutschen Herrscher im Spätmittelalter.
127 S., Wien, 1964. Wiener Dissertationen aus dem Gebiete der Geschichte 3.Babendererde, Paul
Nachrichtendienst und Reiseverkehr des Deutschen Ordens um 1400.
Diss. Elbing: E. Wernichs Druckerei, 1913. 57 S.L. van Biervliet
Duitse reisroutes als studiebron voor de Brugse Wegwijzer van 1380-1400.
in: Biekorf 83 (Brügge 1983) 97-110Marlon Bäumer
Eyne gute reyse hin ken Littowen
Die Litauenreisen in der Chronik desJohannes von Posilge
. [um 1340–1405]
in: Sarnowsky, Jürgen. 2018. Wahrnehmung und Realität Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhunderts Göttingen V&R unipress 2018, 269–300Andre, Elsbeth
Ein Königshof auf Reisen
Der KontinentaufenthaltEduards III. von England
1338-1340.
Köln: Böhlau, 1996. 287 S.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 1300 Capitanien
- 1307 - 1320 entsteht die Göttliche Komödie, Dantes Reise durch die Hölle:
Dante Alighieri
Die göttliche Komödie.
Nach der Übersetzung von Walter Naumann. Illustriert von Gustave Doré. Mit einer kunsthistorischen Einleitung von Anja Grebe.
295 S. 136 Abb., Lizenz des Lambert Schneider Verlag/Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2011
Raum & Orientierung
Almagia, Roberto
Monumenta Italiae cartographica. Riproduzioni di carte generali d'Italia dal secolo XIV al XVII.
Firenze, Instituto Geografico Militare, 1929. 88 S., 86 Tafeln, KartenBuchon, Jean A. C.
Notice d'un atlas en langue catalane manuscrit de l'an 1375 conservé parmi les manuscrits de la Bibliothèque royale sous le n° 6816.
Notices et extraits des manuscrits de la Bibliothèque du Roi. Paris, XIV.2 (1841) 1-152, 6 Tafeln.Destombes, Marcel
Cartes Catalanes du XIVe siècle.
Union géographique internationale. Rapport de la Commission pour la Bibliographie des cartes anciennes, fasc. I, 1952. *Fernandez Duro, Cesareo
Descubrimiento de una carta de marear española del año 1339 su autor Angelino Dulceri ô Dulcert.
Boletin de la Real Academia de la Historia. Madrid, XII (1888) 287-319.Freiesleben, Hans-Christian
Der Katalanische Weltatlas vom Jahre 1375, nach dem in der Bibliothèque Nationale, Paris
Mit einer Einführung und Übersetzungen von Hans-Christian Freiesleben, Stuttgart 1977: Brockhaus, 35 S. Text, 12 Tafeln, 6 FarbtafelnGrosjean, Georges
Mapamundi. Der katalanische Weltatlas.
Dietikon-Zürich 1977: Urs Graf Verlag, 28 S, 6 Tafeln; 66,5×28,5 cm.Hallberg, Ivar
L'Extrême-Orient dans la littérature de la cartographie de l'Occident des XIIIe, XIVe, et XVe siècles, étude sur l'histoire de la géographie.
Göteborg 1906: W. Zachrisson boktryckeri. VIII, 573 S. (=Göteborgs KungI. Vetenskaps-och… Vitterhets Samhälles Handlingar, 4 (1906) 7-8. )Hamy, Ernest Theodore
Cresques Io Jeheu. Note sur un géographe juif catalan de la fin du XIVe siècle.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris, 1891, S. 218-222.Hinks, Arthur R.
The Portolan chart of Angellino de Dalorto 1325 in the collection of Prince Corsini at. Florence, with a note of the surviving chart and atlases of the Fourteenth century.
London 1929, Royal geographical Society, 12 S., Karten (Reproductions of Early manuscript maps, 1)Llabres y Quintana, Gabriel
Los Cartographos Mallorquines del siglo XIV.
Boletin de la Sociedad arqueologica Luliana. Palma de Mallorca, IV.2-87 (1888), 323-328.Loghnea, Mario
Il Mare del Nord ed il mare Baltico nelle carte del Pizigano (1367 e 1373) e del Bechario (1435.)
Atti del VI Congresso geografico Italiano. Venezia, 1907. Venezia 1908, S. 398-408.Magnaghi, Alberto
Angellinus de Dalorco cartografo italiano della prima meta del secolo XIV.
Rivista geografica Italiana. Roma, IV.7 (1897) 361-369.Magnaghi, Alberto
La Carta nautica costruita nel 1325 da Angelino Dalorto.
Firenze, tip. di M. Ricci, 1898. 15 S., (Ai cultori degli studi geografici per ricordo del terzo congresso geografico italiano e delle secolari onoranze a Paolo Toscanelli e ad Amerigo Vespucci offre Tommaso Corsini.)Magnaghi, Alberto
Il Mappamondo del Genovese Angellinus de Dalorto (1325) contributo alla storia della cartografla medioevale.
Atti del III congresso geografico italiano. Firenze, 1899, Bd. 2 p. 506-543.Marcel, Gabriel
Note sur une carte catalane de Dulceri de 1339.
Comptes rendus des séances de la Société de géographie. Paris, 1887, S. 28-35.Marcel, Gabriel
Choix de cartes et mappemondes du XIVe et XVe siècles.
Paris 1896: E. Leroux, 16 S.La Ronciere, Monique de
,Mollat du Jourdin, Michel
Les Portulans: cartes marines du XIIIe au XVIIe siècle.
[Paris 1984], Nathan, Fribourg, Office du livre, 295 S. [160]Reparaz-Ruiz, Gonçal de
L'Activité maritime et commerciale du royaume d'Aragon au XIIIe siècle et son influence sur le développement de l'école cartographique de Majorque.
Annales de la Faculté des lettres de Bordeaux. Bordeaux LXIX (1947). Bulletin hispanique, XLIX.3-4, 421-451.Tastu, Joseph
Observations relatives à des cartes catalanes des XIVe et XVe siècles extraites ou traduites de deux lettres… adressées par M. Tastu à M. d'Avezac.
Bulletin de la Société de géographie. Paris, 2.6 (1836) 239-246.
Der Blick von außen
Voigt, Klaus
Italienische Berichte aus dem spätmittelalterlichen Deutschland. VonFrancesco Petrarca
zuAndrea de'Franceschi
, 1333-1492.
264 S. Diss. (=Kieler historische Studien, 17) Stuttgart 1973: Ernst Klett. Inhalt
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
- Deutschsprachige Reiseberichte des 14. und 15. Jahrhunderts.
Formen und Funktionen einer hybriden Gattung.
in:Achnitz, Wolfgang
(Hg.): Deutsches Literatur-Lexikon: das Mittelalter.
Bd. 3: Reiseberichte und Geschichtsdichtung mit einführenden Essays von Gerhard Wolf und Christoph Fasbender (LI S., 1240 Spalten). Berlin New York De Gruyter 2013, cop. 2011-2016. U.a.: Babel, Rainer
u.a. (Hg.)
Grand Tour
Adliges Reisen und europäische Kultur vom 14. bis zum 18. Jahrhundert
Ostfildern 2005 (Beihefte der Francia 60).Bremer, Ernst
Studien zur Reiseliteratur des 14. und 15. Jahrhunderts. Überlieferungsgeschichtliche und erzähltheoretische Untersuchungen unter Berücksichtigung des Medienwechsels. III, 594 S. Habilitationsschrift Universität Paderborn 1987Bauden, Frédéric
,Malika Dekkiche
Mamluk Cairo, a crossroads for embassies: studies on diplomacy and diplomatics.
(= Islamic history and civilization, 161) XXVII, 881 S. Leiden ; Boston 2019: Brill DOI. Inhalt u.a.:- Nicholas Coureas
Envoys between Lusignan Cyprus and Mamluk Egypt, 838-78 / 1435-73:
The accounts ofPero Tafur
,George Boustronios
andIbn Taghri Birdi
Hofmeister, Adolf
Zur Chronologie und Topographie der 1. Pommernfahrt des Bischofs Otto von Bamberg.
Pommersche Jahrbücher 22 (1924) 25 Seiten. Greifswald: Bamberg.Schreiner, P.
Byzantinische Orientreisende im 14. Jahrhundert.
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Suppl. VI. Wiesbaden 1985, 141.
Ab dem 12. Jahrhundert
- Aventiure, Gesandte, Goliarden, Handwerker, merchant adventurer, Kreuzzügler, Scholaren, Wandermönche
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 1100
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
Das Prinzip des Kompasses - die sich ausrichtende Magnetnadel - war bereits in der Antike bekannt. Wann dies erstmals zur Orientierung genutzt wurde, verliert sich im Dunkeln. Nachweislich wurde dies in China rund 100 Jahre früher genutzt als in Europa. Dass Karten nicht mehr geostet wurden wurden ist der Kompassnadel zu verdanken, die sich in Nord-Süd-Richtung ausrichtet. Daher wurden in China die Karten gesüded, in Europa genorded. Dabei verschob die magisch anmutende Kraft des Magnetismus die Weltsicht, denn der Blick nach Osten war auch immer der Blick nach Jerusalem und zum Heiligen Land.
Vermutlich übernahmen europäische Seeleute diese Anwendung während der Kreuzzüge von arabischen Seeleuten. Die Küstenschifffahrt benötigte keinen Kompass und die Schifffahrt im Indischen Ozean war durch das vorhersehbare System der Passatwinde bestimmt. Der Kompass war also besonders in unbekannten Gewässern wertvoll und damit wesentlich für die chinesische und europäische Expansion.
- 1187 beschrieb der englische Gelehrte
Alexander Neckam
, dass eine schwimmende Nadel von Seeleuten zur Orientierung genutzt wurde, indem diese in Nord-Süd-Richtung zeigte (»nasser Kompass«, Magnetnadel). - 1269 beschreibt
Petrus Peregrinus de Maricourt
in Epistola de magnete erstmals den trockenen Kompass, bei dem eine Magnetnadel drehbar auf einem Stift gelagert ist. - Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts entstand die älteste überlieferte Portolankarte, die »Pisaner Karte«. Neu daran war, dass Windrose mit dem Kompass kombiniert wurde. Dadurch lag es nahe, die Segelanweisungen nicht mehr in Textform (Periplus, Portolan) sondern als Portolankarte mit Richtungsnetzen zu speichern.
- 1375 zeichnete
Abraham Cresques
(1325 Mallorca–um 1387), auch Avram Cresques, den Katalanischen Atlas. Erstmals findet sich darin die Kompassrose und belegt, dass Kompass und Karte zur Navigation kombiniert wurden. - Um 1400 werden Kompass und Windrose zusammen in einem Gehäuse gefasst.
- Um 1455 konstruierte
Georg von Peuerbach
(1423–1461) den ersten Kompass mit eingezeichneter Missweisung (Deklination), weil er eine Klappsonnenuhr mit Kompass für den Gebrauch unterwegs baute (Abbildung). Diese zeigte genauere Ergebnisse, wenn die Abweichung zwischen magnetischem und geographischem Norden berücksichtigt werden konnte. - Ab 1534 fand die Idee
Leonardo da Vincis
(1452–1519), das Kompassgehäuse kardanisch aufzuhängen, Eingang in die Praxis und setzte sich schnell in ganz Europa durch. Robert Norman
(vor 1560–nach 1596) entdeckte, dass die Magnetnadel sich einseitig neigt (Inklination) und glich dies durch ein Gegengewicht aus.
Jede dieser Maßnahmen erweiterte den Anwendungsbereich und verbesserte die Genauigkeit der Richtungsbestimmung und verbesserte insgesamt die Fähigkeiten der Navigation. Ergänzend dazu wurden auch andere Verfahren entwickelt, so etwa die Ortsbestimmung und die Zeitbestimmung.
In nutzte man die Kompassnadel etwa ab 1200. Zum Ende des 13. Jahrhunderts kombinierte Die Konvention Karten zu norden, setzte sich langsam bis zum 17. Jahrhundert durch.
Aventiure & Fortuna
Chrétien de Troyes
(um 1140 † um 1190), vielleicht der Schöpfer der »modernen Abenteueridee« (Michael Nerlich)-
Benjamin von Tudela
(nach 1100 bis 1173)Benjamin, Michael A. Signer, Marcus N. Adler, A. Asher
The itinerary of Benjamin of Tudela: travels in the Middle Ages.
169 S. [Malibu, CA]: J. Simon. 1983
Kompiliert Kommentare bisheriger Ausgaben: Signer introduction, 1983; Alder introduction, 1907; Ashler introduction, 1840; Vorwort der hebräischen Ausgabe; Bibliographie von Asher.
Johannes de Plano Carpini
(ca. 1185 - 1252)Gießauf, Johannes
Die Mongolengeschichte des Johannes von Piano Carpine
Einführung, Text (lat., dt.), Übersetzung, Kommentar.
265 S. Zugl.: Graz 1995, Univ., Diplomarbeit.Johannes de Plano Carpini
, Felicitas Schmieder (Hg.)
Kunde von den Mongolen 1245 - 1247.
165 S. [Wiesbaden] Ed. Erdmann 2015
Wilhelm von Rubruk
(ca. 1215 - 1270)Riccoldo da Monte di Croce
(um 1243-1320)
reiste 1288 als Prediger nach Bagdad via Akkon, Kilikien, Erzurum, Täbriz und kehrte um 1300 nach Florenz zurück.Marco Polo
(ca. 1254 - 1324)
Die Wunder der Welt (=Il Milione) [1298/1299].
Übers. von Elise Guignard. Frankfurt a.M.: Insel 2003.Odorich von Portenau
(ca 1265 - 1331)Jordanus Catalanus de Severac
(um 1290 - 1336)
reiste 1320 über Persien nach Indien, 1328 zurück nach Avignon und 1330 erneut nach Indien und schrieb die »Mirabilia Descripta«.- PARK, Yong-Jin
„중세 말 수도사들의 여행기와 독자 : 요르다누스 카탈라의 여행기의 사례“.
=Travel Account of Missionaries and the Reader in the Late Medieval Europe: the Case of Jordanus Catala’s Travel Account.
Journal of Western Medieval History. 45 (2020) 111-131.
Giovanni de Marignolli
(1290 - um 1358)
reiste 1338 als päpstlicher Legat an den Hof des Kaisers von China. Später bereiste er die Krim, das Land Usbek, durchquerte die Gobi, erreichte Peking, fuhr zur Malabarküste, nach Java und Sumatra, zur Koromandelküste, dann über See durch den Persischen Golf, nach Syrien, Palästina und Ägypten.Marignolli, Giovanni dei
:Christine Gadrat
Au jardin d'Eden. Toulouse 2009: Anacharsis.
Jean de Marignolli; traduit du latin, présenté et annoté par Christine Gadrat.
Marignollis Aufzeichnungen erschienen nie separat, sondern als Teil seiner Cronica Boemorum.
Ibn Battuta
(ca. 1304 - 1368)Jean de Mandeville
(14. Jh.)Münkler, Marina
Erfahrung des Fremden.
Die Beschreibung Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13. und 14. Jahrhunderts [1245 bis 1370]
Berlin, Boston 2000/2017: Akademie Verlag, https://doi.org/10.1515/9783050078557
Schola migrationis: Wandernde Gesellen & Handwerker
Ortsfeste Handwerker gab es nur dort, wo diese mit ihrer Arbeit genug Kunden fanden, also eher in Städten als in Dörfern; manche Gewerke wie etwa Steinmetze wanderten dagegen zu den Baustellen. Das Zunftwesen entstand zur Zeit der hochmittelalterlichen Städtegründungen; eine Wanderpflicht der Gesellen entstand erst in der frühen Neuzeit 11).
Binding, Günther
Wanderung von Werkmeistern und Handwerken im frühen und hohen Mittelalter
Unter besonderer Berücksichtigung des Rhein-Main-Gebietes.
Stuttgart 2005: Franz Steiner Verlag. (= Sitzungsbericht der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, 43, 1.) 46 S. mit 11 TafelnRainer S. Elkar
Umrisse einer Geschichte der Gesellenwanderungen im Übergang von der Frühen Neuzeit zur Neuzeit.
Problemskizze und Zwischenergebnisse.
In: Rainer S. Elkar (Hrsg.): Deutsches Handwerk in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 9), Göttingen 1983, 85–116.- ders.: Wandernde Gesellen in und aus Oberdeutschland.
Quantitative Studien zur Sozialgeschichte des Handwerks vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
In: Ulrich Engelhardt (Hrsg.): Handwerker in der Industrialisierung, Stuttgart 1984, 262–293. - ders.: Schola migrationis.
Überlegungen und Thesen zur neuzeitlichen Geschichte der Gesellenwanderung aus der Perspektive quantitativer Untersuchungen.
In: Klaus Roth (Hrsg.): Handwerk in Mittel- und Süd-osteuropa (Südosteuropa-Studien Bd. 38), München 1987, 87–108. - ders.: Lernen durch Wandern?
Einige kritische Anmerkungen zum Thema »Wissenstransfer« durch Migration. In: Knut Schulz (Hrsg.): Handwerk in Europa, München 1999, 213–232
Die Weisheit der Straße: Goliarden, Scholaren, Wandermönche
- Goliarden
in Frankreich, singende und dichtende > VagantenArchipoeta
[Anonymus 12. Jh.], ordo vagorum (mythol.)- Carmina Cantabrigiensia (10.-11. Jh.)
- Carmina Burana (11.-12. Jh.)
François Villon
(1431-1463): Der Poet des »Ich«Schreier-Hornung, Antonie
Spielleute, Fahrende, Außenseiter
Künstler der mittelalterlichen Welt.
Diss. Zürich. Göppingen 1981: Kümmerle. 224 S. (Göppinger Arbeiten zur Germanistik. 328.)
- Scholaren zunehmend nach den Laterankonzilen von 1179 und 1215
Scholar vagus, goliardus, ioculator > Burschen > Schreiber - Bettelorden bis 1274 & Wandermönche (engl. mendicant friars)
Verbot beim Konzil von Lyon 1274Petrus Valdes
(† vor 1218):
Werner Raupp
Petrus Waldes – mit Holzsandalen um die Welt
in: Ders.: Werkbuch Kirchengeschichte. 52 Personen aus zwei Jahrtausenden
Gießen/Basel: Brunnen Verlag 1987, S. 166–171Fenger, Ole
„Kirker rejses alle vegne“: 1050-1250.
391 S. Copenhagen 2002: Gyldendal.
Pilgerfahrten
- »Kreuzzüge«, expeditio, iter, peregrinatio, frz. croisades 1095/99 bis 1396
Ins Heilige Land über Land via Byzanz oder per Schiff, z.B. via Venedig z.B. nach Akko
Anton Chroust, Ansbertus
Quellen zur Geschichte des KreuzzugesKaiser Friedrichs I.
[1122-1190]
München: Monumenta Germaniae Historica, 1989.
Frühere Titel: Historia de expeditione Friderici imperatoris et quidam alli rerum gestarum fontes eiusdem expeditionis; Historia peregrinorum; Epistola de morte Friderici imperatoris; Narratio itineris navalis ad Terram SanctamJ. C. M. Laurent
(Hg.)
Wilbrands von Oldenburg
[1180 - 1233]
Reise nach Palaestina und Kleinasien lateinisch und deutsch mit erklärenden Anmerkungen und einer Biographie des Verfassers.
Jahresbericht Johanneum Hamburg, 1858/59 Hamburg: T.G. Meissner, 1859
auch als: Peregrinatio. Reise nach Palaestina und Kleinasien. Wilbrandi de Aldenborch … Peregrinatio
Byzanz als Kreuzweg in aller Herren Länder
- Byzanzreisende, 4. Jh. bis spätestens 1453 > türkische Eroberung (Istanbul)
Byzanz (Konstantinopel) als Drehscheibe zwischen den Kontinenten mit Wegen zum Balkan, zu den Donauländern und nach Skandinavien, Indien, Jerusalem und Ägypten, Griechenland und Italien; Ziel unter anderem für Händler, Söldner, Pilger, Gelehrte, Gesandte. Der byzantinische Goldsolidus war die Leitwährung im Mittelmeerraum vom 4. bis zum 11. Jahrhundert; die lingua franca war Verkehrssprache im Mediterraneum.Ciggaar, Krijna Nelly
Western travellers to Constantinople
the West and Byzantium, 962-1204 : cultural and political relations. 396 S. Leiden 1996: E.J. Brill. Inhalt:
Travelling to Byzantium - The attractions of Constantinople - Auctoritates and Translationes - The northern countries - Britain - France - The Holy Roman empire - The Italian peninsula - The Iberian peninsula - Byzantium: fountain of life and learning.Dēmētrukas, Iōannēs Ch.
Reisen und Verkehr im Byzantinischen Reich vom Anfang des 6. bis zur Mitte des 11. Jh.s
Bd. 1: 411 Seiten, Karten, Ill., Bd. 2: S. 414 - 711 Ill. 1997 Historical Publications St. D. Basilopoulos (Athens)Hennig, Richard
Zur Verkehrsgeschichte Ost- und Nordeuropas im 8. bis 12. Jahrhundert
Historische Zeitschrift, 115,1 (1916) 1-30. DOIKorpela, Jukka
Russische Heilige und Byzanz im Mittelalter.
in: Knotenpunkt Byzanz, Andreas Speer, Philipp Steinkrüger (Hg.), Berlin, Boston: De Gruyter, 2012, pp. 574-588. https://doi.org/10.1515/9783110272314.574Külzer, Andreas
Peregrinatio graeca in Terram Sanctam:
Studien zu Pilgerführen und Reisebeschreibungen über Syrien, Palästina und den Sinai aus byzantinischer und metabyzantinischer Zeit.
Frankfurt a.M. (P. Lang Verlag), 1994Ohnsorge, Werner
Abendland und Byzanz
gesammelte Aufsätze zur Geschichte der byzantinisch-abendländischen Beziehungen und des Kaisertums. 570 S. Darmstadt: Wissenschaftliche Buch-gesellschaft, 1958/1979.Sorg, Marion
Byzanz als Drehscheibe des merowingerzeitlichen Handels zwischen Ost und West.
Das Beispiel Granat.
in: Vermitteln–Übersetzen–Begegnen: Transferphänomene im europäischen Mittelalter und der frühen Neuzeit. Interdisziplinäre Annäherungen, Vandenhoeck & Ruprecht Unipress, Göttingen, Germany (2011): 137-165.Talbot, Alice-Mary
Byzantine Pilgrimage to the Holy Land from the Eighth to the Fifteenth Century [8.-15. Jahrhundert].
in: Patrich J. (Hrgs.), The Sabaite Heritage in the Orthodox Church from the 5th Century to the Present (Orientalia Lovaniensia Analecta 98), Leuven 2001, S. 97-110.
Joanita Vroom
From Xi’an to Birka and back: Constantinople as a nodal point in Early Medieval long-distance contacts (ca. 6th-12th centuries)
S. 149-200 in: Nol, Hagit: Riches Beyond the Horizon Long-distance Trade in Early Medieval Landscapes (ca. 6th-12th centuries). 320 S. Turnhout, 2021: Brepols.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Land of Cockaygne (Cockaigne, Cockayne, Cucaniensis)
Raum & Orientierung
Mille, Jacques
De la Méditerranée à la Baltique 1190-1490: recherches sur les Karten marines et les portulans (2015-2020).
359 S. Karten Bibliogr. p. 346. Espelette 2021: Cherche-Bruit.Belke, K.
Verkehrsmittel und Reise- bzw. Transportgeschwindigkeit zu Lande im Byzantinischen Reich.
S. 45–68 in: E. Kislinger, J. Koder, A. Külzer (Hg.): Handelsgüter und Verkehrswege. Aspekte der Warenversorgung im östlichen Mittelmeerraum (4. bis 15. Jahrhundert). Wien 2010.- 1285 erscheint erstmals der Begriff Portolan, zeitgleich für die Pisaner Karte und den Compasso di navigare, die aus den antiken Periploi hervorgingen und anders als dieser vermehrt nautische Informationen enthielten, später auch als Portolankarten mit einem Liniennetz zur Kompassnavigation.
Berchet, Guglielmo
Portolani existanti nelle principale biblioteche di Venezia.
Venezia 1866, Ebhardt. S. 4-8.Campbell, Tony
Census of Pre-Sixteenth-Century Portolan Charts.
Imago Mundi, 1986, 38, S. 67-94.Campbell, Tony
Portolan Charts from the Late Thirteenth Century to 1500.
in:J. B. Harley
,David Woodward
(Hg.): The history of cartography 1, Chicago/London : The University of Chicago pressHofmann, Catherine
,Richardin, Pascale
,Buisson Nathalie
Is the Carta Pisana [1275–1300 ] still the oldest known marine chart? The results of laboratory analysis and of radiocarbon dating.
Communication orale présentée à : International Workshop on the Origin and Evolution of Portolan Charts, Lisbon, 6-7 June 2016.Motzo, Bacchisio R.
Il Compasso da navigare, opera italiana della meta del secolo XIII.
Annali deila Facolta di lettere e filosofia della Universita di Cagliari, VIII (1947) CXXXII, 137 S.Pujades i Batailler, Ramon Josep
The Pisana chart: really a primitive portolan chart made in the 13th century? Cartes & géomatique 216 (juin 2013) 17-32.
Alexandr Podosinov
Was There Any Cartography in Byzantium? In: Acts. XVIIIth International Congress of Byzantine Studies. Selected Papers. Moscow, 1991. Editors-in-Chef: Ihor Ševčenko and Gennady G. Litavrin. Vol. IV. Literature, Sources, Numismatics and History of Sciences. Shepherdstown, 1996. P. 287–292 (Byzantine Studies. NS. Suppl. 4)
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Amin, Abbas
Ägyptomanie und Orientalismus
Ägypten in der deutschen Reiseliteratur (1175-1663).
Mit einem kommentierten Verzeichnis der Reiseberichte (383-1845).
507 S. Tübingen, Univ., Diss., 2011. Berlin: De Gruyter, 2013, u.a. mit den Kapiteln:
Reisende, die nicht in Ägypten waren;Edward W. Said
und die Orientalismus-Debatte; pharaonische, biblische, orientalische Komponenten des Ägyptenbildes; Kulturkontakte und Reisewege.Egerias
biblisches Ägypten und Frauenreisen in Ägypten- der
Pilger von Piacenza
[Anonymus 6. Jh.]; Arkulf
[7./8. Jh.];Bernardus Monachus
(876);Burchard von Straßburg
(1175);Burchardus von Monte Sion
(1283/5);Wilhelm von Boldensele
(1334);Lorenz Egen
aus Augsburg (1385);Graf Philipp von Katzenellenbogen
(1433);Hans Tucher
(1479);Löwenstein
undWormser
(1561);Nützel
(1586) undFernberger
(1588);Michael Heberer
von Bretten (1585-1588);Nicolaus Schmidt
(1605-1611);Christian von Wallsdorff
(1660-1663)
Marianne O’Doherty, Felicitas Schmieder
(Hg.)
Travels and Mobilities in the Middle Ages
From the Atlantic to the Black Sea (International Medieval Research 21)
XLIII, 344 S. Turnhout, Brepols, 2015Friedman, John Block
Trade, travel and exploration in the Middle Ages. An encyclopedia.
New York [u.a.] 2000/2017: Routledge. xxxix, 715 S. [525–1492] Inhalt:
Sequence of Events; Kings, Popes and Rulers; Maps; The Encyclopedia; Bibliography; Register.Gassert, Michael
Kulturtransfer durch Fernhandelskaufleute
Stadt, Region und Fernhandel in der europäischen Geschichte: eine wirtschaftshistorische Untersuchung der Beziehungen zwischen wirtschaftlichen Vorgängen und kulturellen Entwicklungen anhand von Karten 12. bis 16. Jahrhundert.
377 S. Lüneburg. Diss., 2001. Frankfurt a.M. 2001: P. Lang. Anhang mit 78 Karten.Gregor, Helmut
Das Indienbild des Abendlandes bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. 126 S. Wien 1964: Universitat (Wiener Dissertationen aus dem Gebiete der Geschichte)Moraw, Peter
Unterwegssein im Spätmittelalter.
Berlin: Duncker & Humblot, 1985. Zeitschrift für historische Forschung. Beiheft 1. 108 S. Vier Vorträge, gehalten auf dem 35. Deutschen Historikerkongress:- Ludwig Schmugge: Die Pilger
- Jürgen Miethke: Die Studenten
- Knut Schulz: Die Pilger
- František Graus: Die Randständigen
Folker Reichert
Erfahrung der Welt
Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter.
314 S. Stuttgart 2001: Kohlhammer. Literatur S. 274 - 301Schmieder, Felicita
Europa und die Fremden
Die Mongolen im Urteil des Abendlandes vom 13. bis in das 15. Jahrhundert
Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters 16, Sigmaringen 1994.Wilkinson, John
Jerusalem Pilgrimage, 1099-1185. London 1988Wolfzettel, Friedrich
Die Entdeckung des „Anderen“ aus dem Geist der Kreuzzüge.
Sigmaringen: J.Thorbecke Verlag, 1993 und in:Wolfzettel, Friedrich
Reiseberichte und mythische Struktur
romanistische Aufsätze 1983-2002.
Stuttgart: F. Steiner, 2003.
Seit dem 11. Jahrhundert
- Etwa seit der Jahrtausendwende wurde in China die schwimmende Kompassnadel zur Orientierung als »Südweiser« genutzt, Karten wurden gesüded gezeichnet.
Shen Kuo
(1031–1095 n. Chr.) beschrieb einen Kompass mit 24 Richtungen. Außerdem unterschied er den georgraphischen Norden vom magnetischen Norden der Kompassnadel (»Missweisung«) und verbesserte damit die Navigationsfähigkeiten auf See.- 1021 Die Wikinger errichten die erste europäische Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent.
Nature, 2021; doi: 10.1038/s41586-021-03972-8 - 1033 Die Alpen gehören nun vollständig zum ottonischen Herrschaftsbereich, da ihnen nach dem Königreich Italien auch das Königreich Burgund zugefallen ist.
- 1096
Peter der Einsiedler
(um 1050 bis 1115) zog tausende Pilger an und führte sie auf dem „Volkskreuzzug“ nach Anatolien und in den Tod.
Pilgerfahrten
Durch Europa ans Ende der Welt: Jakobspilger & Jakobswege
- ab 997 Camino de Santiago, europäische Jakobswege
> Grab des Apostels Jakob; peregrinatio apostolorum
> Kap Finisterre, das »Ende der Welt« (lat. finis terra, port. Cabo fisterra) - Ab 1179 (?) das Heilige Compostelanische Jahr (spanisch Año Santo Compostelano, Año Santo Jacobeo), sicher seit dem 15. Jahrhundert mit verstärktem Pilgerstrom: 1428, 1434, 1445, 1479 - immer, wenn der Geburtstag (25. Juli) des Heiligen auf einen Sonntag fiel.
Luis Vázquez de Parga
etal.
Las peregrinaciones a Santiago de Compostela.
Madrid, 1948-49. Nachdruck 1998
T. 1. Introducción. Desarrollo de la peregrinación; los peregrinos. Organización de la peregrinación. Las consecuencias sociales y culturales de la peregrinación.
T. 2. Los caminos de Compostela.
T. 3. Apéndice, bibliografía (p. 167-194) índices y láminas.Plötz, Robert
Europäische Wege der Santiago-Pilgerfahrt.
232 S. Tübingen 1990/1993: G. Narr.
Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft 29. Sept. bis 2. Okt. 1988. Inhalt:- Klaus Herbers:
Via peregrinalis - Hermann Kellenbenz:
Das Strassensystem in Mitteleuropa, bes. während des Mittelalters und der frühen Neuzeit - André von Mandach:
Neues zum „Pilgerführer der Jakobswege“ - Fernando Lopez Alsina:
Die Entwicklung des Camino de Santiago in Kastilien und León (850-1050) - Dirk Aerts:
Aller à Compostelle en passant par les anciens Pays-Bas - Hedwig Röckelein, Gottfried Wendling:
Wege und Spuren der Santiago-Pilger im Oberrheintal - Paolo Caucci von Saucken:
La Via Francigena e gli itinerari italiani a Compostella - Franz-Heinz Hye:
Tirol und die Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela - H.P. Schneider:
Das Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS und dessen Zusammenhang mit den Jakobswegen - Christian Krötzl:
Wege und Pilger aus Skandinavien nach Santiago de Compostela - Robert Plötz:
Pilger und Pilgerfahrt gestern und heute am Beispiel Santiago in Compostela
9. und 10. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen nach 900
- Im westlichen Europa forderte das Reformkonzil in Aachen 816 von den Bischöfen die Stifte und Klöster mit einem Hospitium für pauperes und peregrini zu versehen, dem Pendant und Nachfolger des Xenodochiums.
- So findet sich auf dem Klosterplan von St. Gallen in der Schweiz 819 oder um 827/830 ein domus peregrinorum et pauperum Sign. Cod. Sang. 1092.
- Mappa mundi als Bezeichnung für Weltkarten ist ab 821 erstmals belegt (vorher: orbis terrarum descriptio) in einem Katalog des Klosters Reichenau: »mappa mundi in rot[ulis] II«
Patrick Gautier Dalché
Agrimensure et inventaire du monde. La fortune de «Mappa (Mundi)» au Moyen Âge
Collection de l'Institut des Sciences et Techniques de l'Antiquité Année 2006 993 pp. 163-171
Perspektiven
Raum & Orientierung
Friedrich Heinrich Dieterici
Die arabische Anschauung der Welt und der Erde im 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, N. F. 11 (1861) S. 40-57Gravier, Gabriel
Découverte de l'Amérique par les Normands au Xe siècle.
Rouen 1874: Esperance Cagniard, XXXIX, 252 S.Ibn Chordadhbeh
(um 820 - um 912) schrieb 847 das Kitāb al-Masālik wa l-Mamālik (= Buch der Wege und Länder), ein Itinerar mit Handelsrouten, Kurierstrecken und Poststationen der islamischen Welt zwischen Kaspischen Meer, europäischem Russland bis nach Nordwestafrika und Spanien, Digitalisat.Abou'l Qasîm Obaïd Allâh ibn Abd Allâh Ibn Khordadhbah
Le livre des routes et des provinces
übersetzt und hrsgg. von Charles Barbier de Meynard Pari: Impr. impériale, Journal Asiatique, 1865 Reprint 1990Khordadbekh, Ibn
Kniga putei i stran. 1986.
Al-Istachrī
(10. Jh.),Al-Balḫī
(† 934), Ibn Ḥawqal († nach 978)
Kitāb al-Masālik wa-l-mamālik كتاب المسالك والممالك [`Buch der Wege und Provinzen´].
[Die Bezeichnung Kitāb al-masālik wa-al-mamālik (KMMS) lässt sich als literarisches Genre auffasen, s. Pinto] Eine Dokumentation der islamischen Welt von von al-Andalus im Westen bis zur Region Sindh im Osten, aber keine Apodemik und kein praktischer Reiseführer. Das Buch sammelt sachliche Informationen ohne ideologische oder theologische Wertung. Die 21 Karten dienen als Informationsspeicher mit einer systematischen und farbcodierten Struktur. Online Inhalt:- Arabische Halbinsel: Diyār al-ʿArab
- Rotes Meer, Persischer Golf, Teile des Indischen Ozeans: Baḥr Fāris
- Westliches Libyen, Tunesien, Marokko, südliche Iberische Halbinsel: Diyār al-Maġrib
- Ägypten: Diyār Miṣr
- Syrien, Levante: Arḍ al-Šām
- Mittelmeer: Baḥr al-Rūm
- Mesopotamien, Nord-Irak zwischen Euphrat und Tigris: Arḍ al-Ǧazīra
- Süd-Irak: Al-ʿIrāq
- Chuzestan: Ḫūzistān
- Fars: Bilād Fārs
- Kerman: Bilād Kirmān
- Sindh: Bilād al-Sind
- Armenien, Aserbaidschan, Urmia-See: Armīniya wa-l-Rān wa-Aḏirbayǧān
- südlich des Kaspischen Meeres: Al-Ǧibāl
- zwischen Kaspischem Meer und Elburs-Gebirge: Al-Daylam
- Kaspisches Meer: Baḥr al-Ḫazar
- zwischen Chorasan und Fars: Mafāzat Ḫurāsān
- Sistan: Siǧistān
- Chorasan: Ḫurāsān
- Transoxanien: Mā Warāʾa al-Nahr
Der Blick von außen
Jestice, Phyllis G.
Imperial Ladies of the Ottonian Dynasty
Women and Rule in Tenth-Century Germany.
XI, 300 Seiten, Cham : Palgrave Macmillan 2019
Heiratspolitik zwischen Brauweiler und ByzanzTogan, Ahmed Zeki Velidi
Ibn-Faḍlān's Reisebericht
XXXIV, 336, 45 S. [Leipzig, Brockhaus 1939] Reprint Franfurt am Main 1994: Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften.
Aḥmad ibn Faḍlān ibn al-ʿAbbās ibn Rāšid ibn Ḥammād أحمد بن فضلان بن العباس بن راشد بن حماد (um 879–960) berichtet über eine Gesandtschaftsreise 921 - 922 desKalifen al-Muqtadir von Bagdad
zu den Wolgabulgaren.Jacob, Georg
Arabische Berichte von Gesandten an germanische Fürstenhöfe aus dem 9. und 10. Jahrhundert.
(= Quellen zur deutschen Volkskunde, 1) [V], 51 p. Berlin 1927: de Gruyter. Ins Deutsche übertragen und mit Fußnoten versehen von Georg Jacob.
Kapitel zu Bekrî, Qazwînî, Ibn Dihja, Laskaris Askaris
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Gereon Sievernich, Hendrik Budde
(Hg.)
Europa und der Orient 800 bis 1900.
Gütersloh/München 1989Eva R. Hoffman
Pathways of portability: Islamic and Christian interchange from the tenth to the twelfth century.
Art History, 24.1 (2001) 17–50Heribert Busse
Arabische Historiographie und Geographie.
In: Helmut Gätje (Hg.): Grundriß der Arabischen Philologie. Band II: Literaturwissenschaft. Wiesbaden 1987, S. 264–297.Nadja Danilenko
Picturing the Islamicate World. The Story of al-Istakhri’s Book of Routes and Realms.
Diss. Freie Universität Berlin (= Handbook of Oriental Studies 146). XIII, 301 S. Bibl., Index. Leiden 2021.
Ab dem 8. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
Mordek, Hubert
Von Paderborn nach Rom – der Weg der Kaiserkrönung.
in:Stiegemann Christoph
,Matthias Wemhoff
: Kunst und Kultur der Karolingerzeit.Karl der Grosse
und PapstLeo III.
in Paderborn. Mainz 1999: P. von Zabern. S. 47–54 in Band 3: Beiträge zum Katalog der Ausstellung.
Raum & Orientierung
- Mitte des 8. Jahrhunderts beschreibt
Papst Zacharias
im Liber pontificalis eine orbis terrarum descriptio an der Wand des Trikliniums vor dem Lateranschrein und meint damit eine Weltkarte, die erst im 9. Jahrhundert mappa mundi genannt werden wird: »… ubi et orbis terrarum descriptione depinxit atque diuersis uersiculis ornauit« 13).
Wikinger - Normannen - Waräger: Austrwegr & norðrvegr
Querverweise: Viking expansion, Drengir, Skoggangsmen, Vargr, Waergenga, víðforla, landnama: Färöer, Island, Grönland, Vinland; Friesland, Frankreich, England, Normannisches Königreich, Kanalinseln, Sizilien
- Viking expansion ab 793 14)
entlang der europäischen Küsten sowie transkontinental auf dem Austrwegr durch die Kiewer Rus bis zum Schwarzen Meer (Byzanz) und Kaspischem Meer (Daylam), siehe Karte - Drengir und vargr
Lið, leding, landevaern
Die skandinavischen »Drengir« drängte es in die Welt, sie suchten Ruhm und Ehre in der Ferne mittels Handel, Söldnertum, Raubzügen, Landnahme. Dutzende Runensteine sind Wikingern/Warägern gewidmet, die in der Fremde starben, die meisten im Byzantinischen Imperium.Sawyer, Birgit
The Viking-age rune stones
Custom and commemoration in early medieval Scandinavia.
276 S. Oxford 2008: Oxford University Press.
Der erste Versuch 2.300 der rund 3.000 Runensteine in ihrer Gesamtheit zu erfassen, darunter in Kapitel 9 Travellers.Scheel, Roland
Jenseits der »Warägergarde«
Skandinavien zwischen Byzanz und dem Westen.
in: Skandinavien und Byzanz 2 Bde. 803 S., 812/1343 S., Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2015, S. 153-170.Waßenhoven, Dominik
Skandinavier unterwegs in Europa (1000 - 1250)
Untersuchungen zu Mobilität und Kulturtransfer auf prosopographischer Grundlage. Erlangen-Nürnberg, Univ., Diss. 2005. 460 S. Berlin 2006: Akad.-Verl. Literaturverz. S. 371-415
Eine Zusammenstellung von 855 Personen aus Skandinavien, die durch Europa reisten mit 617 Reisen und einem Biogramm zu jeder Person. Die dabei gefundenen Wege und Stationen der Reisenden werden einem Itinerar des isländischen MönchsNikulás von Munkathverá
zugeordnet, der um 1150 nach Rom und Jerusalem reiste. Als Fallbeispiel zum Kulturtransfer wurde ErzbischofØystein Erlendsson
ausgewählt.- Connections of the Nordic peoples in the Viking period and early Middle Ages
1970. Copenhagen: Munksgaard. University of Aarhus 7th-11th October 1968
Vom **norðrvegr, dem »Weg nach Norden«**, in den Westen
Erik „der Rote“ Thorvaldsson
(um 950 - 1005)Power, Rosemary
„Magnus Barelegs' [1073-1103] Expeditions to the West“.
The Scottish Historical Review. 65 (180) 1986: 107-132.Mykland, Knut, Per Sveaas Andersen
Samlingen av Norge og kristningen av landet 800-1130.
Handbok i Norges historie. Bd 2. Bergen 1977: Univ.-forl.Mohr, Lutz, Robert Liese
Wikinger zwischen Pommern und Polarkreis
Sagas oder Wahrheit.
321 S. Horn-Bad Meinberg 2000: Leo-Verl.Manfred Schnell
Wikinger am Wegesrand.
Historische Plätze der europäischen Wikingerzeit in Deutschland, Dänemark und Südschweden.
BoD Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7431-2471-4
Wikinger in Nordamerika 875 bis nach 1021 via Färöer, Island, Grönland
Gunnbjörn Úlfsson
sichtete um 875 als Erster die Gunnbjarnarsker (Gunbjörnsschären) an der grönländischen Küste.Bjarni Herjúlfsson
sichtete 986 als Erster „bewaldete Hügel im Westen“ auf dem nordamerikanischen Festland.Leif Eriksson
betrat als erster Europäer um das Jahr 1000 das amerikanische Festland.Thorvald Eriksson
begegnete amerikanischen Ureinwohnern (Skraelinger).Thorfinn Karlsefni
gründete 1021 als Erster eine Siedlung in Vinland.- Zwischen 1360 und 1460 zogen sich die Wikinger aus Grönland zurück, klimatische Gründe waren jedoch nicht die Ursache 15).
- Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum um 1070/1080
- Die Vinland-Sagas berichten von den Entdeckungsfahrten der skandinavischen Bewohner Grönlands (Grænlendingar) zu den Küstenabschnitten von Helluland, Markland und Vinland auf dem amerikanischen Kontinent:
- Grænlendinga saga
- Grænlendinga þáttr (=Einars þáttr Sokkasonar af Grænlandi) im Flateyjarbók
- Eiríks saga rauða
- Vinland-Karte (umstritten)
- Landnámabók:
- Sturlubók von Sturla Þórðarson
- Hauksbók von Haukr Erlendsson
- Melabók
- Skarðsárbók
- Þórðarbók
Enterline, James R.
Viking America: The Norse Crossings and Their Legacy.
Doubleday 1972
Waräger auf dem austrvegr, der »Weg nach Osten«
D'Amato, Raffaele, Giuseppe Rava
The Varangian Guard 988-1453
48 S. Oxford 2010: Osprey.- Varangian problems
Report on the first international symposium on the theme „The eastern connections of the Nordic peoples in the Viking period and Early Middle Ages“, Moesgaard, University of Aarhus, 7th-11th October 1968. Hg. Knud Hannestad u.a. 216 S. Copenhagen 1970: Munksgaard. Hilda Roderick Ellis Davidson
The Viking road to Byzantium.
London 1976: George Allen & Unwin.
Rez. von Richard Perkins in: Saga-Book 19 (1974) 485-488Ebel, Else
Die Waräger
Ausgewählte Texte zu den Fahrten der Wikinger nach Vorderasien.
108 S. Tübingen 1978: Niemeyer. Glossar 30 S.Heller, Klaus
Die Normannen in Osteuropa.
Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Reihe 1, 195
Berlin 1993: Duncker & Humblot.Noonan, Thomas S.
The Dnieper Trade Route in Kievan Russia (900-1240 A.D.)
Diss. Indiana University, 1965Riant, Paul Edouard Didier
Expeditions et pelerinages des Scandinaves en Terre Sainte au temps des croisades.
Paris, 1865 (XIII, 448 S.) & 1869 (LXXVI S.)Wikander, Stig
Araber, vikingar, väringar.
103 S. [Nyhamnsläge]: Svenska Humanistiska Förbundet 1978, 90
Wikinger auf dem Weg ins Heilige Land
- 1155: Das Leiðarvisir von
Nikúlas Bergsson
(?-1259), Pilger & Abt, zeigt das Wegenetz der Pilger zwischen Skandinavien, Rom und Jerusalem.Eriksen, Stefka G.
\ Physical and Spiritual Travel across the Christian Storyworld.
Leiðarvísir, an Old Norse Itinerary to Jerusalem.
S. 219-243 in: Kristin B. Aavitsland, Line M. Bonde: Tracing the Jerusalem Code. Band 1 The Holy City : Christian cultures in Medieval Scandinavia (ca. 1100-1536) Berlin Boston De Gruyter 2020Gelsinger, B. E.
The Mediterranean Voyage of a Twelfth-Century Icelander.
The Mariner's Mirror, 58.2 (1972) 155–165. doi:10.1080/00253359.1972.10658648Hill, Joyce
From Rome to Jerusalem. An Icelandic Itinerary of the Mid-Twelfth Century.
In: The Harvard Theological Review 76.2 (1983) 175–203.Holtzhauer, Sebastian
(2016). Einleitung zum Itinerar des Abtes Nikulás Bergsson. Onlineangebot mit Karte der Reiseroute, Originaltext, Übersetzung, Einleitung. In: Von Island Nach Jerusalem - Eine annotierte Webedition des Itinerars des Abtes Nikulás. NBN .Waßenhoven, Dominik
»Dort ist die Mitte der Welt«. Ein isländischer Pilgerführer des 12. Jahrhunderts.
In: Gestiftete Zukunft im mittelalterlichen Europa. Festschrift für Michael Borgolte zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Wolfgang Huschner und Frank Rexroth. Berlin 2008, S. 29–61.Shafer, John Douglas
Journeys to Rome and Jerusalem in Old Norse-Icelandic Sagas.
In: Linguistica e Filologia 31 (2011) 7–35.
6./7. Jahrhundert
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- 540 verpflichtete die Benediktinerregel 58 (lat. regula Benedicti) des
Benedikt von Nursia
die Mönche zur Beständigkeit, also Seßhaftigkeit (stabilitas loci) durch Bindung an ein bestimmtes Kloster. - 565 Der Dichter V
enantius Fortunatus
, später Bischof von Poitiers, reiste von Ravenna nacH Trier und beschrieb seine Fahrt in Gedichtform. Darin wird der Name Bavaria erstmals erwähnt, auch wird erstmals eine Alpenüberquerung geschildert. Goffart, Walter
Foreigners in the Histories ofGregory of Tours
[etwa 538 bis 594].
Florilegium. 4.1 (1982) 80-99.
Zusammenfassung eines Kolloqiums an der Universität Toronto: »Travellers, Traders and Foreigners: The Mediaeval View of the Outsider [lat. extraneus].«- Ab dem 7. Jahrhundert war es vorbei mit dem gemeinsamen mare nostrum, denn durch die Ausbreitung des Islam wurde das westliche Mittelmeer für die christliche Seefahrt zunehmend unbefahrbar, da sie nicht einmal mehr eine Planke auf dem Meer treiben lassen konnten, wie
Ibn Khaldun
sagte 16). Vorbei war es auch mit den massenhaften Pilgerströmen, die über Byzanz zu den heiligen Stätten im Raum Libanon-Syrien strömten.Vicky Foskolou
Eine Reise zu den Wallfahrtsstätten des östlichen Mittelmeerraums: „Souvenirs“, Bräuche und Mentalität des Wallfahrtswesens. Peregrinations: Journal of Medieval Art and Architecture 2,2 (2018): 1-33.Maraval Pierre
The Earliest Phase of Christian Pilgrimage in the Near East (before the 7th Century).
Dumbarton Oaks Publications DOP 56 (2002) 63-73
Iroschottische / Angelsächsische Mission
- Wandermönche im Christentum
Die »Iroschottische Mission« im 6./7. Jahrhundert in der Tradition der Apostel führte zu rund 300 Klostergründungen. > apostolischer ReiseromanPatrick
(385–461), Sohn des Calpurnis, missionierte in IrlandColumban
von Iona (521–597) missionierte in SchottlandColumban
von Luxeuil ( bis 615) missionierte im fränkischen Reich zusammen mit Gallus, Domoal, Comininus, Eunocus und EquonanusGallus
(um 550–620/640), Abt zu St. GallenEustasius
(* um 560 - 629), Abt zu Luxeuil, missionierte in BayernLandelin
von Ettenheimmünster (bis 640) missionierte in der OrtenauFursa
(bis 649) und sein BruderFoillan
(bis etwa 655/6) missionierten im Raum Frankreich/Belgien.Ingbert
(bis 650) missionierte im SaarlandTrudpert
(bis 653) missionierte im BreisgauBonifatius
(673 bis 755) missionierte bei den FriesenDisibod
(bis 700) missionierte an der NaheWillibrord
(~658-739) missionierte bei den FriesenVirgil
(Ferghil) (700-784) »Geometer« wegen seiner geographischen Kenntnisse 17), wurde Bischof von Salzburg.Rudolf Leeb
Der Missionsgedanke im frühen Mittelalter.
Untersuchungen zu Missionsmotivation und universalmissionarischem Gedanken bis Bonifatius. Habilitationsschrift Universität Wien. Wien 1995.Meyer-Sickendiek, Ingeborg
Gottes gelehrte Vaganten
Auf den Spuren der irischen Mission und Kultur in Europa.
300 S., Stuttgart 1980: Seewald.Peter R. Müller
Columbans Revolution.
Wie irische Mönche Mitteleuropa mit dem Evangelium erreichten und was wir von ihnen lernen können. 94 S. Schwarzenfeld 2008.Stephanie Neuhofer
Die iroschottische Mission auf dem Kontinent.
Diplomarbeit bei Prof. Dr. Andreas Schwarcz, Universität Wien 2013
Perspektiven
Raum & Orientierung
Otto Prinz
(Hrsg.)
Die Kosmographie des Aethicus [=Aethicus Ister].
Monumenta Germaniae Historica Band 14, München 1993
Eine im 7./8. Jahrhundert zusammengestellte Weltbeschreibung ohne eigenes Erleben (daher auch »Reiseroman«), falsch demHieronymus
zugeschrieben. Der Autor muss vielsprachig gewesen sein mit Zugang zu zahlreichen Quellen. Manche vermuten einen Autor iro-schottischer Herkunft, andere eine Herkunft aus Istrien oder Rumänien.G. Hays
'Important if True': Lucan's Orpheus and Aethicus Ister'
in: Notes and Queries, (2010) [contra the interpretation by R. Pollard „'Lucan' and 'Aethicus Ister'“, Notes and Queries, 53 (2006), pp. 7-10].
Isidor von Sevilla
(ca. 560 bis 636) sammelte das zu seiner Zeit noch fassbare antike Wissen zusammen in den 20 Büchern seiner Etymologiae (sive origines); darin handelt Libri IX de linguis, gentibus, regnis, militia, civibus, affinitatibus, also von Reichen, Ländern, Völkern, Sprachen, basierend auf dem Wissen vonAugustinus
,Ambrosius
,Jerome
,Servius
,Plinius
,Solinus
; Libri XIV: de terra et partibus enthält eine T-O-Karte der Welt, also die drei Landmassen von Asia, Africa, Europa im Kreis (orbis) um die T-förmigen Wassermassen von Mittelmeer und Rotem Meer/Indischem Ozean. Dieses Werk wurde zwischen 1472 und 1530 zehnmal gedruckt.
Etwa ab dem 5. Jahrhundert
- Vaganten erscheinen ab dem 5./6. Jahrhundert als umherziehende Geistliche (lat. clerici vagi, engl. peripatetic ecclesiastics) in vielen Formulierungen und Schreibformen, als Wanderbischöfe episcopi vagantes und Presbyteri vagantes.
Reisekönige
- Das Reisekönigtum
(engl. itinerant court, lat. corte itinerante) der fränkischen Könige ab dem 5. Jahrhundert
Umritte mit Gefolge (100 - 400 Personen), Pfalzen auf Krongütern, Itinerare, auch in Irland, England, Frankreich, Burgund, Spanien, Skandinavien (veizla), Russland (poliudija).Ludwig, Friedrich Franz Albert
Untersuchungen über die Reise- und Marschgeschwindigkeit im XII. und XIII. Jahrhundert.
I. Die Itinerare der deutschen Könige und Kaiser, der französischen Könige und der Päpste, VIII, 99 S., Diss. Berlin 1897: Hofbuchdruckerei von E.S. Mittler und Sohn.Hans Conrad Peyer
Das Reisekönigtum des Mittelalters.
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 51, 1964, S. 1–21 (online). Mit Beispielen für alle europäischen Länder, auch für Afrika und Südsee, jedoch nicht für Asien und Arabien.Reinke, Martina
Die Reisegeschwindigkeit des deutschen Königshofes im 11. und 12. Jahrhundert nördlich der Alpen.
In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 128 (1987) 225–251Rigotti, Daniel
Das merowingische Reisekönigtum nach den fränkischen Quellen.
Lic. phil. Universiẗat Zürich, 1999Bernd Schütte
Das Reisekönigtum im ostfränkisch-deutschen Mittelalter.
S. 74-81 in: Fikentscher, Rüdiger: Reisekulturen in Europa. Halle (Saale) Mitteldt. Verl. 2015Stretton, Grace
The travelling household in the Middle Ages.
In: The Journal of the British Archaeological Association, new series, vol 40, 1935 London.
Rudolf Schieffer
Von Ort zu Ort.
Aufgaben und Ergebnisse der Erforschung ambulanter Herrschaftspraxis.
In: Caspar Ehlers (Hrsg.): Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 11–23.Bernhardt, J. W.
Itinerant kingship and royal monasteries in early medieval Germany. c. 936 - 1075. Cambridge 2006
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Halfond, G.I.
Transportation, Communication, and the Movement of Peoples in the Frankish Kingdom, ca. 500–900 C.E.
History Compass 7 (2009) 1554-1569. https://doi.org/10.1111/j.1478-0542.2009.00644.xNorbert Ohler
Reisen im Mittelalter.
Düsseldorf 1993/2004: Artemis & Winkler.
Der Zeitraum von 406 (Die Vandalen überqueren den Rhein) bis 1521, Magellans Weltumsegelung.Postel, Verena
Die Ursprünge Europas
Migration und Integration im frühen Mittelalter.
296 S. Stuttgart: W. Kohlhammer, 2004.Uelsberg, Gabriele; David Abulafia
Europa in Bewegung. Lebenswelten im Mittelalter.
Darmstadt wbg Theiss 2018. Begleitbuch zur Ausstellung 'Europa in Bewegung', LVR-LandesMuseum Bonn, 5.11.2018-25.08.2019, 208 S. 28 Beiträge u.a. zu Reisenden im Zeitraum 300 - 1000:- Oomkes, Robin:
Abul Abbas
: Der Elefant Karls des Großen, 28-29
[Der erste Elefant nördlich der Alpen, † 810]
Hack, Achim Thomas: Abul Abaz. Zur Biographie eines Elefanten. Stuttgart 2014: Steiner, Franz - ders.:
Martin von Tours
: Soldat Christi, 102-103 - ders.:
Kaiserin Helena
[um 249-330]: Die Christianisierung des Römischen Reiches, 126-127
Fortner, Sandra, Andrea Rottloff: Auf den Spuren derKaiserin Helena
: Römische Aristokratinnen pilgern ins Heilige Land. Erfurt 2000: A. Sutton. - ders.:
Olympiodoros von Theben
[um 370 - nach 425]: Der Diplomat mit dem Papagei, 160-161 - Montilla Torres, Irene:
Chasdai Ibn Schaprut
[um 915 - um 970]: Ein jüdischer Gelehrter am Kalifenhof, 64-65 - Toplak, Matthias:
Ahmad Ibn Fadlans
[10. Jh.] „Rusaka“: Reisebericht eines arabischen Diplomaten, 94–95 - Alcázar Hernández, Eva María:
Sigrich der Ernste
[† 994]: Erzbischof in gefährlichen Zeiten, 148-149
Beschrieb als Erster die Via Francigena von Canterbury nach Rom. - Toplak, Matthias:
Zwischen Nordatlantik und Schwarzem Meer: Wikingerzeit und Kiewer Rus, 86–93 - Mostert, Marco:
Wissen, Gelehrsamkeit und Wissenschaft in Europa (300–1000), 162–171 - ders.:
Ottar
[fra Hålogaland, um 890]: Europa wächst zusammen, 172–173
[Ottar erwähnte als Erster Norwegen und Dänemark und beschrieb eine Schiffreise bis zur Halbinsel Kola.]
Drews, Wolfram
Migrants and Minorities in Merovingian Gaul.
The Oxford Handbook of the Merovingian World (2020): 117–138
peregrinatio religiosa, Scholaren, Juden
Zwischen Mittelalter und Antike
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
- Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- 398 trug das Konzil von Karthago den Bischöfen auf, Fürsorgepflicht für Fremde zu übernehmen. Dazu sollten auch Fremdenhäuser (gr. Xenodochium) errrichtet werden. Im oströmischen Raum bestanden zahlreiche Xenodochien bis ins 8. Jahrhundert, im weströmischen Reich gab es sie kaum.
Pilgerfahrten
Orakel & Opferstätten
Elsner, Jaś
Pilgrimage in Graeco-Roman & early Christian antiquity: Seeing the gods.
XVII, 513 S., Tagungsband Oxford 2010: Oxford Univ. Press.
Pilgerpraktiken im Übergang von der griechisch-römischen Antike zum frühen Christentum, von der Reise zum Orakel auf der Suche nach Heil zur Pilgerfahrt auf der Suche nach Erlösung, von lokalen Opferstätten zu Fernreisen. Inhalt u.a.:- Hiketai and Theoroi at Epidaurus
- Pilgrimage to the Oracle of Apollo at Delphi
- Pilgrimage and Greek Religion: Sacred and Secular in the Pagan Polis
- Downstream to the Cat-Goddess:
Herodotus
on Egyptian Pilgrimage Mucianus
and a touch of the Miraculous: Pilgrimage and Tourism in Roman Asia Minor- A Journey to the End of the World
- Pilgrims and Ethnographers: In Search of the Syrian Goddess
- Divine and Human Feet: Records of Pilgrims Honouring Isis
Rabbi Aqiba
[=Akiba, um 50/55 - 135] vomes to Rome: A Jewish Pilgrimage in Reverse- Urban Shrine and Rural Saint in Fifth-Century Alexandria
Peregrinatio in terram sanctam
Donner, Herbert
Pilgerfahrt ins Heilige Land
Die ältesten Berichte christlicher Palästinapilger (4. - 7. Jahrhundert)
Stuttgart 2011: Verl. Kath. BibelwerkEusebius von Caesarea
(260/65–339/40)Anonymus Burdigalensis
(Pilger aus Bordeaux) um 333/4,
Verfasser des Itinerarium Burdigalense (=Itinerarium Hierosolymitanum)Egeria
[auch Aetheria; zuerst missgedeutet alsSilvia Aquitania
],
Itinerarium Egeriae, Peregrinatio Aetheriae 381 - 384- Sophronius Eusebius
Hieronymus
(347-420)
reiste 386-420 durch das Heilige Land. Theodosius
pilgerte zwischen 518 und 530 zum Heiligen Land.- Der
Anonymus von Piacenza
pilgerte in den 570er Jahren durch das Heilige Land. - Um 635 etabliert sich der Islam als dritte monotheistische Religion im Heiligen Land.
Arculf
, ein fränkischer Bischof,
strandete zwischen 670 und 680 auf der Rückfahrt aus dem Heiligen Land an der irischen Küste; seinen Bericht De locis sanctis veröffentlichte der AbtAdamnanus
(Adamnani de locis sanctis libri tres).Sigurd I.
, Sigurðr Jórsalafari, der Jerusalemfahrer (um 1090 - 1130),
König von Norwegen und der Isle of ManSæwulf
, ein angelsächsischer Pilger,
besuchte um 1102 das Heilige Land und berichtete davon in Relatio de peregrinatione Saewulfi ad Hierosolymam et Terram Sanctam.Johannes von Würzburg
reiste zwischen 1160 und 1170 durch das Heilige Land.Röhricht, Reinhold
Antonius de Cremona
, Itinerarium Ad Sepulerum Domini (1327, 1330)
Zeitschrift Des Deutschen Palästina-Vereins (1878-1945). 13 (1890): 153-174. Online
Der Minoritenmönch reiste zwei Mal von Famagusta ins Heilige Land, einmal bis Ägypten.Mats Homann
Spirituelles Erleben im Angesicht der heyden.
Die Wahrnehmung des Heiligen Landes und seiner muslimischen Umwelt in der
Peregrinatio in terram sanctam 18)Bernhards von Breydenbach
[um 1440 - 1497] und im SchleiertüchleinHermanns von Sachsenheim
[ 1366 /1369 - 1458]
in: Sarnowsky, Jürgen: Wahrnehmung und Realität. Vorstellungswelten des 12. bis 17. Jahrhunderts Göttingen V&R unipress 2018, 213-244Felix Fabri
(um 1438 - 1502)
Reichert, Folker
u.a. (Hg.)
Die Welt des Frater Felix Fabri.
Reisen ins Heilige Land 1480 und 1483/84 .
VI, 286 S., Weißenhorn 2018: Anton H. Konrad
mit zahlreichen Beiträgen sowie Personen-, Orts- und SachregisterBeebe, Kathryne
Pilgrim and preacher
the audiences and observant spirituality ofFriar Felix Fabri
(1437/8-1502).
Oxford 2014: Oxford University Press.Schulz Ilse
Frauen und Pilgerinnen im Werk von Felix Fabri 1441–1502.
Begegnungen im Abend- und im Morgenland.
72 S. [Ostfildern] : Süddt. Verl.-Ges. Ulm im Thorbecke-Verl., 2007.Wilkinson, John
Jerusalem Pilgrims before the Crusades.
Warminster 1977.
Perspektiven
Raum & Orientierung
- Die Mosaikkarte von Madaba (ca. 542 bis 570) zeigt Pilgerstätten im Heiligen Land, zwischen Libanon und Nildelta.
Klaus Geus
,Michael Rathmann
(Hrsg.)
Vermessung der Oikumene. (Topoi. Berlin Studies of the Ancient World, Vol. 14.) 400 S., 1 Faltkarte, 50 s/w-Ill., 90 Farbill. Berlin/Boston 2013: de Gruyter. Online. Tagungsband u.a. mit Beiträgen zur technischen Vermessung (s. Bematisten), Verknüpfung des Wissens (s. Apodemiken), Kartographie, Weltbild, Weltanschauung und Orientierung (s. Wegfindung):- Alexander V. Podossinov
Oben und unten. Begriffe der Raumorientierung in antiken Texten - Konstantin Boshnakov
The „Sacred Counsel“: On some features of the Periegesis, Periodos, and their originators - Serena Bianchetti
Il valore del racconto di viaggio nell’opera geografica diEratostene
- Johannes Engels
Kulturgeographie im Hellenismus:
Die Rezeption desEratosthenes
undPoseidonios
durchStrabon
in den Geographika - Silvia Panichi
Dall’India all’Iberia:Artemidoro di Efeso
misura l’ecumene - Anne Kolb
Die Erfassung und Vermessung der Welt bei den Römern - Klaus Grewe
Streckenmessung im antiken Aquädukt- und Straßenbau - Richard J. A. Talbert
Worldview reflected in Roman military diplomas - Klaus Geus, Irina Tupikova
Anmerkungen zur Geschichte der Erdmessung im Altertum - Michael Rathmann
The Tabula Peutingeriana in the mirror of ancient cartography. Aspects of a reappraisal - Jan Stenger
Eusebios’ Erfassung des Heiligen Landes.
Die Evidenz des Raumes im Onomastikon der biblischen Ortsnamen - Ulrich Huttner
Mit den Heiligen unterwegs in Kleinasien. Distanzmessungen in hagiographischen Texten - Silke Diederich
Oikumene im Wandel –Isidor von Sevilla
- Kurt Guckelsberger, Florian Mittenhuber
Überlegungen zur Kosmographie des anonymenGeographen von Ravenna
- Francis Breyer
Punt und die Seefahrer. Zum Nutzen von Logbüchern in der Punt-Diskussion - Wolfgang Crom
Von Impulsen, Kontinuitäten und Brüchen in der Kartengeschichte
Almagia, Roberto
Intorno alla piu antica cartografia nautica catalana.
Bolletino della Societa Geografica Italiana. Roma, ser. VIII, X (1945) 20-27.Anthiaume, Abbé A.
Les Cartes géographiques et principalement les cartes marines dans l'Antiquité et au Moyen-Age.
Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris, 1912, Bd. XXVI, S. 355–443.Bellio, Vittore
Notizia delle piu antiche carte geografiche che si trovano in Italia riguardenti l'America.
Roma, Auspice il Ministero della Pubblica Istruzione, 1892. 125 S.Uhden, Richard
Die antiken Grundlagen der mittelalterlichen Seekarten.
Imago Mundi. 1935 Bd. 1, 1-21.Caraci, Giuseppe
Di alcune antiche carte nautiche olandesi recentemente ritrovate.
Universo. Firenze, VI.10 (1925) 795-827Caraci, Giuseppe
Note di metodo e dati di fatta a proposito di antiche carte portoghesi.
Rivista geografica italiana. Roma, XLII, fasc. 4-6 (1935) 57-76.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Klein, Richard
Die Entwicklung der christlichen Palästinawallfahrt in konstantinischer Zeit.
Römische Quartalschrift Für Christliche Altertumskunde Und Kirchengeschichte.\\Im Auftr. d. Priesterkollegs am Campo Santo Teutonico in Rom und d. Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft Hrsg. 85 (1990) 145-181.Lahrkamp, Helmut
Mittelalterliche Jerusalemfahrten und Orientreisen westfälischer Pilger und Kreuzritter
Westfälische Zeitschrift / Hrsg. Vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens. 106 (1956) 269-346.Dietz, Maribel
1966-
Wandering Monks, Virgins, and Pilgrims
Ascetic Travel in the Mediterranean World, A.D. 300 - 800.
University Park, Pa: Pennsylvania State University Press, 2005.
Mit einem Kapitel über die frühesten iberischen PilgerEgeria
,Orosius
,Bachiarius
, und einem Schwerpunkt auf der iberischen Halbinsel und in der frühen islamischen Periode.Soler, Joëlle
Écritures du voyage.
Héritages et inventions dans la littérature latine tardive.
Thèse de doctorat, Études Latines, Paris 4, 2001. 444 S. Paris 2005: Institut d'études augustiniennes.
Nordeuropa in antiker Zeit
Völkerwanderung
»Völkerwanderung« im engeren Sinne als Migration vorwiegend germanischer Völker zwischen 375/376 (Einfall der Hunnen aus dem Osten) bis 568 (Einfall der Langobarden in Italien).
- 406/07 Rheinübergang der Goten bis Aquitanien und der Vandalen bis Nordafrika
Halsall, Guy
Barbarian Migrations and the Roman West 376-568
591 S. Cambridge: Cambridge University Press, 2014.Wiedemann, Felix, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Vom Wandern der Völker
Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften.
370 S. Tagungsband 2012 Berlin, Berlin 2017: Edition Topoi. Inhalt:
Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
:
Wanderungsnarrative. Zur Verknüpfung von Raum und Identität in MigrationserzählungenHans-Joachim Gehrke
:
Griechische Wanderungsnarrative und ihre WirkungRoland Steinacher
:
Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins 19. JahrhundertAnca Dan
:
The Sarmatians: Some Thoughts on the Historiographical Invention of a West Iranian MigrationFelix Wiedemann
:
Zirkuläre Verknüpfungen. Völkerwanderungen und das Motiv der Wiederkehr in den Wissenschaften vom Alten Orient um 1900Matthias Jung
:
Wanderungsnarrative in der Ur- und FrühgeschichtsforschungElke Kaiser
:
Das Wandern ist des Hirten Lust! Der osteuropäische Steppenraum in der Diskussion um die Ausbreitung der indogermanischen GrundspracheFranziska Torma
:
Auf der Suche nach der ‚Urheimat‘? Migration und Identität in der Turfan-Forschung des KaiserreichsPeter Rohrbacher
:
‚Hamitische Wanderungen‘: Die Prähistorie Afrikas zwischen Fiktion und RealitätSusanne Grunwald
:
Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative beiGustaf Kossinna
Mijal Gandelsman-Trier
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Migrationsforschung in der Ethnologie: von ethnischen Enklaven zu transnationalen NetzwerkenJörg Feuchter
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Mittelalterliche Migrationen als Gegenstand der ‚Genetic History‘
»Peripatetische Gruppen«: Bernsteinstraße und Schwarzmeerroute
Eisen, Bernstein, Salz: Terrestrisches Eisen setzt sich als Rohstoff für Gusseisen und Stahl und damit für die Herstellung von Werkzeugen (z.B. Sensen) und Waffen ab etwa 700/800 BC zwischen Levante und Nordeuropa zunehmend durch. Raseneisenerz- und Holzvorkommen sowie Wasser finden sich in insbesondere in den feuchten und sumpfigen Niederungsgebieten des nördlichen Europa westlich des Rheins und nördlich der Donau. Die von dort ausgehende Eisenverhüttung mit Rennöfen ab etwa 500 BC erforderte Wanderschmiede zum Know-How-Transfer.
Markolf Brumlich
Schmiedegräber der älteren vorrömischen Eisenzeit in Norddeutschland.
Ethnogr.-Arch. Zeitschr. 46.2, 2005, 189-220Markolf Brumlich
Germanische Schmiede bei Geisendorf?
Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2007
Arbeitsber. Bodendenkmalpfl. Brandenburg 20 (Wünsdorf 2008) 205-211.Monica Neipert
Der ‚Wanderhandwerker‘. Archäologisch-ethnographische Untersuchungen.
Tübinger Texte 6. Rahden/Westf.: Leidorf, 2006: »peripatetische Gruppen«Lehnhardt, Enrico
Die Anfänge der Eisenverhüttung im Bereich der Przeworsk-Kultur.
404 Seiten Diss. Freie Universität Berlin 2016. Berlin Edition Topoi 2019
s. insbes. 2.1.6 Zur Diffusion der Eisenverhüttung; 2.2 Frühes Eisen – Modellregionen; 2.2.7 Ergebnis und Diskussion; 5 Überlegungen zum Technologietransfer in die Przeworsk-Kultur > Der Technologietransfer der Eisenverhüttung ging wahrscheinlich vom elbgermanischen und südskandinavischen Raum aus. Abb. 396 Aus der Literatur erschließbare Fundstellen mit Eisenverhüttung des 5.–1. Jh. v. Chr.; Abb. 405 Schematische Darstellung der Austausch-, Handels- und kulturellen Beziehungen in der frühen Eisenzeit (Metalle, Bernstein, Salz über Bernsteinstraße und Schwarzmeerroute)Zenon Woźniak
(Hrsg.)
Kontakte längs der Bernsteinstrasse (zwischen Caput Adriae und den Ostseegebieten) in der Zeit um Christi Geburt.
Materialien des Symposiums Kraków, 26.–29. April 1995. Kraków: Oficyna Cracovia, 1996.
- Wanderschmiede der Eisenzeit > Völundr
auf der Suche nach Raseneisenerz (engl. bog iron) in feuchten und sumpfigen Niederungsgebieten (Schwarzmeerküste 2.000 BC, nördliches Europa 1.300 BC) mit Holzvorkommen zur Verhüttung.Wieland
/Weyland
, der Schmied
- Wandernde Seherinnen mit Eisenstäben > Völva `Stabträgerin´
Veleda
(um 70 nach Christus) in WestfalenGanna
(1. Jh.) in Gallien und RomWaluburg
(2. Jh.) in ÄgyptenÞórbjörg lítilvölva
(10. Jh.) in Grönland
Die Römer nördlich der Alpen und in der Germania
Martin, Marco
Posidonio d’Apamea e i Celti. Un viaggiatore Greco in Gallia prima di Cesare.
Roma: Aracne, 2011.
Die imperiale Erschließung der Alpen ermöglichten erst die Söhne des Augustus
mit ihrem Alpenfeldzug 15 BC. Täler und Pässe bestimmten die Routen; befestigte Städte verbanden Täler und Alpenvorland; der cursus publicus bot Rasthäuser, Pferdewechselstationen, Träger und Führer - Alpenüberquerungen wurden planbar.
- Roms fließende Grenzen: Leben am Limes.
[Der Niedergermanische Limes von Bad Breisig und bis Katwijk an der Nordsee trennte 400 Jahre lang als Flussgrenze die römische Provinz Niedergermanien vom germanischen Siedlungsgebiet.]
Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen 2021/2022 in:- Lippisches Landesmuseum Detmold: Grenzüberschreitung am Limes
- LVR-Archäologische Park Xanten / LVR-RömerMuseum: Der Limes am Niederrhein
- LVR-LandesMuseum Bonn: Leben am Limes
- LWL-Römermuseum Haltern am See: Rom in Westfalen 2.0
- Kulturzentrum am Neumarkt Köln: Rom am Rhein
- Gemeinsamer Katalog aller fünf Ausstellungen mit 86 Beiträgen auf 584 S., Illustrationen, Karten, Pläne. Inhalt u.a.:
- C. Sebastian Sommer
Von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer - Walter Pohl
Roms Grenzen - Jürgen Kunow
Erlebnisraum Römerstraße - Wolfgang Ebel-Zepezauer
Grenzerfahrungen
Die griechisch-römische Antike
Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
312 v. Chr. wird unter Appius Claudius Caecus
die Via Appia als älteste Römerstraße gebaut, von Rom über Albano, Terracina, Fondi, Capua, Benevento/Beneventum, Venosa, Tarent/Tarantum nach Brindisi/Brundisium. Literarisch erscheint die Via Appia bei Horaz
19) als Iter Brundisium. Technisch betrachtet ist sie die erste gepflasterte Fernstraße und die erste, die durch und gegen die Natur gebahnt wurde.
Erfahrungen & Entdeckungen
Adams, C. E. P., James Roy
Travel, geography and culture in ancient Greece, Egypt and the Near East. VI, 208 S. Oxford: Oxbow Books, 2016. Inhalt u.a.:- John Baines:
Travel in third and second millennium Egypt - Alan Lloyd:
Egyptians abroad in the late period - Thomas Harrison:
The place of geography inHerodotus
' Histories - Jim Roy:
Xenophon
's Anabasis as a traveller's memoir - Yanis Pikoulas:
Travelling by land in ancient Greece - Eleni Kourinou:
The representation of means of transport on reliefs in the collection of the National Archaeological Museum in Athens - Madeleine Jost:
Pausanias
in Arkadia; an example of cultural tourism - Maria Pretzler:
Greek intellectuals on the move: travel and Paideia [Erziehung] in the Roman Empire - Zahra Newby:
Landscapes and identity in the mosaics of Antioch
Pomponius Mela
Kreuzfahrt durch die alte Welt.
Zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen.
X, 198 S. Darmstadt 1994: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Der spanische GeographPomponius Mela
verfasste 44 nach Christus mit De chorographia libri tres, Cosmographia oder De situ orbis ein geographisches Standardwerk seiner Zeit.Marco Simón, Francisco
,Francisco Pina Polo
,José Remesal Rodríguez
Viajeros, peregrinos y aventureros en el mundo antiguo.
Atti del 5. Coloquio Internacional de historia antigua, tenutosi nel 2009 presso l'Università di Saragozza. (=Col·lecció Instrumenta, 36) 338 S. Barcelona 2010: Publicacions i edicions, Universitat de Barcelona. Inhalt u.a.:- Gonzalo Cruz Andreotti
Algunos apuntes sobre la naturaleza de la geografía griega - Adolfo J. Domínguez Monedero
El viaje deHanón
[um 247–183] de Cartago y los mecanismos de exploración fenicios - Duane W. Roller
The strange tale ofEudoxos of Kyzikos
[2. Jh. BC]: adventurer and explorer of the Hellenistic world - Francisco Pina Polo
El Periplo del Mar Eritreo y la presencia romana en el índico - Ricardo Olmos
Viajes iniciáticos en Grecia y en Iberia: un recorrido iconográfico hacia el reino de lo desconocido - José Remesal Rodríguez
De Baetica a Germania, consideraciones sobre la ruta y el comercio atlántico en el Imperio Romano - Silvia Alfayé
Hacia el lugar de los dioses: aproximación a la peregrinación religiosa en la Hispania indoeuropea - Peter Funke
Pausanias
[ um 115–180] und die griechischen Heiligtümer und Kulte - Francisco Marco
FromThessalos
of Tralles toNicagoras
of Athens: religious pilgrimage to Egypt in the Roman Empire - Pablo C. Díaz
El peregrino y sus destinos: los lugares de Cristo - Maria Victoria Escribano Paño
Viajar después de morir: el viaje a la inversa deMaximinus Thrax
[etwa 173 – 238]
Unterwegs im Römischen Reich
Fron, Christian
Bildung und Reisen in der römischen Kaiserzeit.
Pepaideumenoi und Mobilität zwischen dem 1. und 4. Jh. n. Chr.
IX, 332 S., 114 Diagramme, Karten. Berlin De Gruyter 2021 [U.a. zur Mobilität der Sophisten]Halfmann, Helmut
Itinera principum
Geschichte und Typologie der Kaiserreisen im Römischen Reich.
271 S., zugl. Habilitationsschrift Universität Heidelberg 1984. Stuttgart 1986: Steiner.
[auch: »Provinzreise«]Hunt, E. D.
Travel, Tourism and Piety in the Roman Empire
A Context for the Beginnings of Christian Pilgrimage.
Echos Du Monde Classique: Classical Views. 28.3 (1984) 391-417.Junkelmann, M.
Die Reiter Roms. 1: Reise, Jagd, Triumph und Cursusrennen
293 S. Mainz 1990
Transvectio Equitum: Alle Bewegung geht vom Pferd aus, z.B.: Wagen und Gespann, Reise und Verkehr, Post- und Kurierdienst.Olshausen, E.
Gute Reise! MitCicero
unterwegs
in: ders./Holger Sonnabend (Hg.), Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 7, 1999. Zu Wasser und zu Land. Verkehrswege in der antiken Welt, Geographica Historica 17, Stuttgart 2002, 251-262.Rus, Tomislav
Römische Reisewege in der Provinz Pannonien anhand der Tabula Peutingeriana.
46 S., Magisterarbeit Universität Stuttgart 2010/ 2015G. Radke
Topographische Bemerkungen zum Iter Brundisium desHoraz
.
Rheinisches Museum N.F. 132 (1989) 54-72
Unterwegs in Asia minor (Levante, römischer Osten)
Hezser, Catherine
Jewish travel in antiquity.
X, 529 S. Tübingen 2011: Mohr Siebeck.Roskop, Angela R.
The wilderness itineraries: genre, geography, and the growth of Torah.
(= History, archaeology, and culture of the Levant, 3) XVI, 312 S. Winona Lake, IN 2012: Eisenbrauns.Skeel, Caroline
Travel in the first century after Christ
With special reference to Asia Minor.
X, 159 S. Cambridge 1901 University Press.
Inhalt u.a.: Objects and mechanism of travel; Communication by land, sea and in Asia MinorMatthews, John
The Journey ofTheophanes
Travel, Business, and Daily Life in the Roman East.
XVII, 244 S. New Haven : Yale University Press, 2006. Online.
Im frühen 4. Jahrhundert reiste ein Geschäftsmann aus Hermopolis am Nil nach Antiochia. Sechs Monate dauerte die Reise und jeden einzelnen Tag protokollierte er auf einem Papyrus, der erhalten blieb. Mit Details zu alltäglichen Dingen wie Nahrung, Medizin, Entfernungen, Gebühren und anderem.Millar, Fergus
Caravan Cities: The Roman Near East and Long-Distance Trade by Land
in: ders.: Rome, the Greek World, and the East, 3: the Greek World, the Jews, and the East. Chapel Hill 2006: University of North Carolina Press.Whately, Conor
Camels, soldiers, and pilgrims in sixth century Nessana.
[Negev, Israel] Scripta Classica Israelica 35 (2016) 121-135.
Sendung: Wanderradikale
Backhaus, Knut
Religion als Reise
Intertextuelle Lektüren in Antike und Christentum.
Tübingen: Mohr Siebeck, 2014
»Querlektüren« mit dem Ziel »Verstehen durch Vergleich« der Gegenstände »Reise und Religion« anhand des Gilgamesch-Epos, der Argonautika, Odyssee, Aeneis, Apostelgeschichte, der Wandercharismatiker sowieApollonius von Tyana
,Herakles
,Orpheus
,Dionysos
.- clerici vagi
episcopi vagantes, presbyteri vagantes
umherziehende frühchristliche KlerikerArnold Angenendt
Monachi Peregrini.
Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des frühen Mittelalters.
München 1972.
- Gyrovagen & koptische Sarakote
in der christlichen Spätantike. -
- Je nach Quelle waren mindestens 12 und bis zu 72 Jünger als Apostel unterwegs, deren letzte Apostelschüler um 130 nach Christus starben. Ihre Grablegen wurden später zu Pilgerzielen.
Petrus
[Diaconus
de Monte Cassino]
Liber de locis sanctis
- Apostel
Thomas
, auch:Didymos
[bis um 72], Missionar in Indien (Chennai)Wengst, Klaus
Didache = (Apostellehre). [auch: Didaskalia]
XII, 356 S. Darmstadt WBG 2004/2011
- Apostellō, ἀποστέλλω (Gesandte)
Miyoshi, Michi
Der Anfang des Reiseberichts: Lk 9,51-10,24
Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung.
176 S. Rome: Biblical Institute Press, 1974. Analecta biblica 60.
- Wandercharismatiker < Wanderradikalismus
in der jüdischen Antike. - Bactropērīta
die Reiseform der Kyniker im antiken Griechenland.Diogenes von Sinope
[um 413 - 323 BC]Silvia Montiglio
Wandering Philosophers in Classical Greece
The Journal of Hellenic Studies. 120 (2000) 86-105.
- Brahmanische Bettel-Asketen dandamānava > Dandin `Stabträger´
- Vedische Wandermönche
seit dem 3. Jahrtausend vor Christus
Berufung: poeti vaganti - der Wanderer als Gast
Der professionelle Wanderer - Athlet, Arzt, Handwerker, Poet, Sophist - im antiken Griechenland war unterwegs von Stadt zu Stadt, von Fest zu Fest, von Wettbewerb zu Wettbewerb (athloi), von Gastgeber zu Gastgeber und wurde als Fremder (xenos) empfangen und als Gast aufgenommen. Solche Rundreisen (periodos) dienten idealerweise ausschließlich dem Ruhm (kleos), indem die besonderen Fähigkeiten (arete, techne) gewürdigt wurden, praktisch aber auch zum Lebensunterhalt. Das Muster gilt für den Sportler als Teilnehmer der Olympiade, aber auch für den Poeten, der diesen Sportler besingt und beide huldigen damit dem Muster der Heldenreise, der nach seiner Ausfahrt das Abenteuer besteht und den Ruhm nach der Rückkehr (nostos) empfängt. Das Konzept der Gastfreundschaft ermöglichte es dem fremden Wanderer, seine Dienste als Gastgeschenk anzubieten, denn in einer Rolle als Wanderarbeiter hätte er als unfrei gegolten und in einer Rolle als wandernder Bettler wäre er ein parasitos - der Unterschied ist äußerlich nicht sichtbar 20).
Pausanias
Pausanias Reisen in Griechenland
Gesamtausgabe in drei Bänden auf Grund der kommentierten Übersetzung von Ernst Meyer.
Zürich 1986-: Artemis VerlagRedfield, James
Herodotus
the Tourist.
Classical Philology 80.2 (1985) 97-118.Xenophon
(ca 430 - 354 BC) erörterte in De Vectigalibus neue Wege, dem Staat Geld zu beschaffen, und empfahl unter anderem, für reisende Händler attraktive Angebote zu schaffen, Unterkünfte für Fremde einzurichten und deren Bedürfnissen entgegenzukommen 21). Als reisende Fremde werden auch Poeten und weise Männer (sophistiki) mit besonderen Fähigkeiten (techne) 22).Stewart, Edmund
Wandering poets and the dissemination of Greek tragedy in the fifth and fourth centuries BC.
Diss., University of Nottingham 2013. Online
»I consider the evidence for the travels of Athenian and non-Athenian poets, as well as actors, and examine their motives for travelling and their activities on the road. In doing so, I attempt to reconstruct, as far as possible, the circuit of festivals and patrons, on which both tragedians and other poetic professionals moved. … I suggest that tragic playwrights should be seen in the context of the ancient tradition of wandering poets, and that travel was a usual and even necessary part of a poet’s work.«Montiglio, Silvia
Wandering in ancient Greek culture.
290 S. Chicago 2005: University of Chicago Press. Inhalt u.a.:- Pains and privations of wandering
- To judge and to deceive: the wandering of the Gods
- Itinerant sages in archaic and classical Greece
- Choosing to be
Odysseus
:Herodotus
and Ionian Theoria - Wandering along the journey to truth: from
Parmenides
toPlato
- In praise of homeless wandering: the cynics
- The world as home: cosmic citizens and godlike travelers
- Epilogue: what Greek wanderers did not do.
Wilson, N. G.
Travelling Actors in the Fifth Century?
The Classical Quarterly 49.2 (1999) 625.
Das Recht der Rede: Rhapsoden als Stabträger
- Rhapsodoi (griechisch) `Stabträger´
Fahrende Sänger des 16. bis 8. Jahrhunderts BC (Einführung der Schrift), die im Unterschied zu anderen, improvisierenden Sängern (wie Demodokos) kanonische Texte sicher repetieren konnten, erkennbar am σκῆπτρον `Szepter´, einem Stab, welcher das Recht der Rede verleiht wie auch Königen, Priestern, Sehern und Herolden. Als Rhapsoden wirkten möglicherweise:Homer
(vermutlich zwischen 750 und 650 BC)Thamyris
, der Thrakier (eine Figur bei Homer, Ilias 2,597-598)Phemios
(eine Figur bei Homer)Hesiod
(vor 700 BC)Ion
(eine Figur in einem Dialog von Platon)Philitas
(von Kos, um 340 bis um 275 BC)Cynaethus
(Sizilien um 500 BC)
Meyer-Kalkus, Reinhart
Die Rückkehr der Aoiden und Rhapsoden.
in: Geschichte der literarischen Vortragskunst.
JB Metzler, Stuttgart, 2020, 65-81.Martin Vöhler
Vom Sänger zum Rhapsoden. Zum historischen Wandel ästhetischer Erfahrung
in: Sonderforschungsbereich 626 (Hg.): Ästhetische Erfahrung: Gegenstände, Konzepte, Geschichtlichkeit, Berlin 2006Martin Vöhler
Dichtung als Begeisterungserfahrung. Zur Konzeption des Platonischen ‚Ion‘
in: Gert Mattenklott (Hrsg.): Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste. Epistemische, ästhetische und religiöse Formen von Erfahrung im Vergleich.
Hamburg 2004, 195-210.Tomatsuri, Akiko
The rhapsodoi
A study of the development of their role, repertoire, and performance in society.
Monitor ISH 5.1/2 (2003) 77-98.
Wissen ist Macht: Bematisten und Mensores
Die römischen mensores und griechischen Bematistes bildeten eine eigene militärische Einheit. Sie vermaßen das Gelände und erstellten Wegekarten (Itinerarien).
Kowalski, Jean-Marie
Navigation et géographie dans l'Antiquité gréco-romaine: la terre vue de la mer.
256 S. Paris 2012: Picard. Inhalt, Rezension
Der Autor sucht in überlieferten Texten Antwoten auf praktische Fragen rings um die nautische Orientierung: Welche Möglichkeiten gab es, sich im Raum zu orientieren, Himmelsrichtungen zu bestimmen oder Distanzen zu messen? Und wie ließen sich diese Ergebnisse darstellen, also etwa Küstenverlauf, die Form von Kaps und Buchten, die Lage von Inseln usw. Wie wurden Wind und Wetter, Himmel und Strömungen beobachet und ausgewertet? Welche technischen Mittel wurden verwendet für den Bau von Häfen und Leuchttürmen? Dabei entstanden ein fast 50-seitiges Glossar und eine Bibliographie mit 15 Seiten.Michael Rathmann
Die Vermessung der Oikumene - Mapping the Oikumene.
In: H-Soz-Kult, 27.08.2010, <www.hsozkult.de/event/id/event-64517>. Tagung in Berlin 28.10.2010 - 30.10.2010 mit den Beiträgen:- Wolfgang Crom (Berlin)
Die Geschichte der Kartographie zwischen Fälschung und Geheimhaltung - Konstantin Boshnakov (Toronto)
On some Features of Periegesis, Periplous, Periodos, and their Originators - Veronica Bucciantini (Berlin)
Die Länge der Schifffahrt: Messungen und Entfernungen im Periplus desNearchos
- Serena Bianchetti (Florenz)
Gute und schlechte Verwendung von Reiseberichten in der Erdkarte desEratosthenes
- Johannes Engels (Köln)
Kulturgeographie im Hellenismus: Die Rezeption desEratosthenes
undPoseidonios
beiStrabon
in den Geographika - Anne Kolb (Zürich)
Die Erfassung und Vermessung der Welt bei den Römern - Michael Rathmann (Berlin)
Räume und Grenzen auf der Tabula Peutingeriana - Florian Mittenhuber (Bern)
Überlegungen zu einer Neuausgabe der spätantiken Itinerarwerke - Klaus Geus (Berlin)
Einige Überlegungen zur „Erdmessung“ desPtolemaios
- Jan Stenger (Berlin)
Eusebios von Caesarea
und die Erfassung des Heiligen Landes - Ulrich Huttner (Berlin)
Die große und die kleine Welt der Hagiographen. Sakrale Landschaften in Kleinasien
McPhail, Cameron; Robert Hannah
The cartographers of the Taurus line.
The Bematists,Dicaearchus
[=Dikaiarchos=Messenius, ca. 375/350 - 285] andEratosthenes
[um 275 - 194].
Geographia Antiqua. 20/21 (2011/2012) 163-177.- Beide waren Mathematiker; Dikaiarchos Peripatetiker. Eratosthenes, dritter Vorsteher der Bibliothek zu Alexandria, ermittelte um 240 vor Christus den Umfang der (kugelförmigen) Erde mit etwa 1% Genauigkeit, indem er die Strecke Assuan - Alexandria mit Hilfe eines Schattenstabes (Gnomon) und einer einer skalierten Halbkugelschale (Skaphe) vermaß, denn in Assuan (Wendekreis des Krebses) steht die Sonne um den 21. Juni senkrecht im Zenith und ein Gnomon wirft dorft keinen Schatten, zeitgleich in Alexandria jedoch sehr wohl. In der von Alexander gegründeten Bibliothek hinterlegte er seine Vermessungsaufzeichung; um 250 BC soll die Bibliothek über rund 400.000 Papyri verfügt haben. Jeder Schiffsführer, der dort anlegte, musste einen Periplus abliefern. Ziel war es, dort das gesamte geographische Wissen der Zeit zu zentrieren.
Berger, Ernst Hugo
Die geographischen Fragmente des Eratosthenes.
Neu gesammelt, geordnet und besprochen von Dr. H. Berger. VIII, 393 S., Leipzig, 1880- Literarisch verarbeitet wurden Eratosthenes' Leistungen von
Schmidt, Arno
in: Enthymesis oder W. I. E. H. In: Arno Schmidt: Leviathan. Rowohlt, Hamburg 1949, S. 77–116.
- Die Expedition
Alexanders des Großen
336 bis 323 BC war auch ein Heeereszug des Wissens, begleitet von Handwerkern, Technikern, Philosophen, Geographen, Bematisten, Ärzten usw., das letztlich in der Bibliothek von Alexandria gesammelt wurde. Seine Route (Karte) führte über drei Kontinente, bis an den Nil in Afrika, bis zum Ferghana-Tal zwischen Tien-Schan und Pamir, bis zum Indus in Südasien. Alexander
sandte seinen AdmiralNearchos
[um 360 - nach 314 BC] aus, den Ozean von der Indusmündung zu erkunden. Dieser segelte im Jahr 325 BC los, mit 150 Schiffen und 5.000 Männern. Auf seinem Logbuch (Periplus) basiert ein Bericht, der inArrians
Anabasis und Indika ausgiebig zitiert wurde. Nach 130 Tagen trifft er an der Küste des Persischen Golfes wieder auf Alexander.
Perspektiven
Raum und Orientierung
Kolb, Anne
Transport und Nachrichtentransfer im Römischen Reich
(=Klio. Beihefte NF Bd. 2) Berlin: Akademie 2009. https://doi.org/10.1524/9783050048246.
Beginnend mit Frühformen über den Cursus publicus, Nutzungsrecht, Finanzierung, Organisation und Infrastruktur, Beförderung der Annona [Lebensmittelversorgung: civica/militaria], Dienstreisen, Kuriere, Geschwindigkeiten u.a.m.Liverani, M.
The Libyan Caravan Road in Herodotus IV.181-185.
Journal of the Economic and Social History of the Orient 43 (2000) 496–520Sherk, R. K.
Roman Geographical Exploration and Military Maps
Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Band 1 Politische Geschichte (Allgemeines), Hrsg. Hildegard Temporini, Wolfgang Haase, Berlin, Boston: De Gruyter, 2016, 534-563.Lemaire, André
Les routes du Proche-Orient.\
des séjours d'Abraham aux caravanes de l'encens
[communications de la Journée d'étude et d'information UNESCO du 6 mai 1999]. Paris 2000: Desclée de Brouwer.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- 330 BC Thule
- um 150 Mondinsel und Wolkenkuckucksheim, Nephelokokkygia
- 2. Jahrhundert Mondberge
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Alexopoulou, Marigo
The theme of returning home in ancient Greek literature
The nostos of the epic heroes.
VIII, 150 S., Lewiston, N.Y. 2009: Edwin Mellen Press.Cameron, Alan
Wandering poets and other essays on late Greek literature and philosophy.
359 S., Oxford 2016: University Press.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Wandering Poets im frühen byzantinischen Ägypten ab 395 nach Christus, eine Neubearbeitung der Fassung von 1965. Der umfangreichste Essay behandelt die »Schließung der Platonischen (Athener) Akademie« und die Reise der verbliebenen letzten sieben Philosophen 531 nach Christus an den Hof des Perserkönigs Chosrau I.Constable, Olivia Remie
Housing the stranger in the Mediterranean world
Lodging, trade, and travel in late antiquity and the Middle Ages.
XII, 427 S. Cambridge University Press 2003 Inhalt u.a.:- 'Accepting all comers': a cross-cultural institution in late antiquity
- The transition from Byzantium to the Dar al-Islam
- Commerce, charity, community, and the Funduq
- Colonies before colonialism: western trade and the evolution of the Fondaco
- Conquest and commercial space: the case of Iberia
- Fondacos in Sicily, South Italy, and the crusader states
Compton, Todd
Victim of the muses
Poet as scapegoat, warrior, and hero in Greco-Roman and Indo-European myth and history.
Washington, DC 2006: Center for Hellenic Studies, Trustees for Harvard University.
Gegenstand des Bandes sind griechische Poeten, die wegen ihrer Schriften verbannt wurden, gefoltert oder hingerichtet. Weil beide ihr Leben riskieren, sucht der Autor nach Ähnlichkeiten zwischen solchen Poeten und Kriegern, beide spielen als Opfer (pharmakos) für die Götter eine gesellschaftliche Rolle: Aesop, Archilochus, Hipponax, Homer als Rhapsode, Hesiod, Hesiod, Sappho, Alcaeus, Theognis, Tyrtaeus, Aeschylus, Euripides, Aristophanes, Socrates und die römischen Dichter Naevius, Cicero, Ovid, Phaedrus, Seneca, Petronius, Lucan, Juvenal. Vergleichend herangezogen werden verstoßene Poeten in irischen Mythen und der Stab des Poeten.Guarducci, Margherita
Poeti vaganti e conferenzieri dell'età ellenistica ricerche di epigrafia greca nel campo della letteratura e del costume.
Roma 1929: Bardi.Hunter, Richard; Ian Rutherford
(Hg.)
Wandering Poets in Ancient Greek Culture
Travel, Locality and Pan-Hellenism.
328 S., Cambridge 2011: University Press. Online, Inhalt u.a.:- Mary R. Bachvarova:
Hittite and Greek perspectives on travelling poets, texts and festivals, 23-45 - Giovan Battista D'Alessio:
Defining local identities in Greek lyric poetry, 137-167 - Lucia Prauscello:
Wandering poetry, ‘travelling’ music:Timotheus
' muse and some case-studies of shifting cultural identities, 168-194 - Andrej Petrovic:
Epigrammatic contests, poeti vaganti and local history, 195-216 - Ian Rutherford:
Aristodama
and the Aetolians: an itinerant poetess and her agenda, 237-248 - Angelos Chaniotis:
Travelling memories in the Hellenistic world, 249-269
Marasco, Gabriele
I viaggi nella Grecia antica.
165 S. Roma 1978: Edizioni dell'Ateneo & BizzarriNicholas Purcell
Mobility and the polis
in: Oswyn Murray, S. R. F. Price: The Greek city fromHomer
toAlexander
. Oxford 1991: Clarendon Press.Sonnabend, Holger
Fremde und Fremdsein in der Antike
Über Migration, Bürgerrecht, Gastfreundschaft und Asyl bei Griechen und Römern.
251 S., Wiesbaden: Marix 2021. Behandelt den Zeitraum vom achten Jahrhundert vor bis zum fünften Jahrhundert n. Chr.
Der Blick von außen
Die griechisch-römische Antike am Indischen Ozean/ Erythräischen Meer
- Periplus Maris Erythraei Περίπλους τῆς Ἐρυθράς Θαλάσσης `Küstenbeschreibungen des Erythräischen Meeres´ [= Rotes Meer & Teile des Indischen Ozeans] aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.
Boussac, Marie-Françoise, Jean-François Salles, Jean-Baptiste Yon
Autour du Périple de la mer Erythrée.
380 S., Tagungsband: 13./14.12.2010 Lyon Topoi. Orient-Occident 2012 Suppl. 11 Paris: Maison de l'Orient et de la Méditerraneé-Jean Pouilloux. Inhalt u.a.:- D. Marcotte:
Le Périple de la mer Érythrée dans son genre et sa tradition textuelle. - P. Arnaud:
Le Periplus Maris Erythraei: une œuvre de compilation aux préoccupations géographiques. - J. Desanges:
L'excursus dePline l'Ancien
sur la navigation de mousson et la datation de ses sources. - B. Fauconnier:
De l'Égypte à l'Inde. Graeco-Roman merchants in the Indian Ocean: Revealing a multicultural trade. - P. Pomey:
Mer Rouge et Afrique. À propos des navires de la mer Érythrée: découvertes récentes et nouveaux aspects de la question. - S. Sidebotham & I. Zych:
Results of Fieldwork at Berenike: A Ptolemaic-Roman Port on the Red Sea Coast of Egypt, 2008-2010. - V. Bucciantini:
The Limits of Knowledge: Explorations of and Information from the Horn of Africa to the East African Coast in the Graeco-Roman Tradition. - M. Bukharin:
The Coastal Arabia and the adjacent Sea-Basins in the Periplus of the Erythrean Sea (Trade, Geography and Navigation). - J. Schiettecatte:
L'Arabie du Sud et la mer du IIIe siècle av. au VIe siècle apr. J.-C. - A. Rougeulle:
Syagros et autres établissements côtiers du Hadramawt préislamique. Note archéologique. - J.-Fr. Salles:
Le Golfe persique dans le Périple de la mer Érythrée: connaissances fondées et ignorances réelles? - F. De Romanis:
On Dachinabades and Limyrike in the Periplus Maris Erythraei. - Cl. Allibert:
Héritages. Les réseaux de navigation du début de l'ère chrétienne au XVIe siècle. Rencontre de populations, échanges commerciaux et matrimoniaux, concurrence à l'ouest et à l'est de Madagascar. - É. Vallet:
Le Périple au miroir des sources arabes médiévales. Le cas des produits du commerce.
Christides, Vassilios
Roman and Byzantine naval power in decline in the Red Sea and the Indian Ocean: research article. Ekklesiastikos Pharos. 95.1 (2013) 80-106.Cohen, Getzel M.
The Hellenistic Settlements in the East from Armenia and Mesopotamia to Bactria and India
XV, 435 S., Berkeley: University of California Press, 2013Hourani, George Fadlo Arab
Seafaring in the Indian ocean and ancient and early medieval times.
VIII, 131 S., Princeton, NJ: Princeton Univ. Press 1951Jaspert, Nikolas
,Sebastian Kolditz
Entre mers - outre-mer spaces, modes and agents of Indo-Mediterranean connectivity. 285 S. Heidelberg 2018: Heidelberg University Publishing. Inhalt u.a.:- Joachim Friedrich Quack
Incense, the Alphabet and Other Elements.
On the Movement of Persons, Commodities and Ideas between Egypt and the Southern Red Sea Region - Alexandra von Lieven
Trade Contacts and Cultural Exchange between Egypt and India in the Ptolemaic and Roman Period - Andrea Jordens
Roman Alexandria, Queen of the Mediterranean and Arabian Seas - Luis Adao da Fonseca
Straits, Capes and Islands as Points of Confluence in the Portuguese Ocean Route between the Atlantic and the East (in the Fifteenth Century). - Gita Dharampal-Frick
Transcultural Networks: From the Red Sea to the South China Sea, 1000-1800.
Continuities and Transformations - Ranabir Chakravarti
Two Men of Boats: 'Alī b. Mansūr al-Fawfalī and PDYR. Gleanings from the Cairo Geniza - Christoph Dartmann
Die Genuesen und das Schwarze Meer. Raumerfassung und Raumpraxis am Beispiel des Liber Gazarie - Ivan Armenteros Martinez
The Canary Islands as an Area of Interconnectivity between the Mediterranean and the Atlantic (Fourteenth-Sixteenth Centuries) - Daniel G. Konig
The Making of a Christian Atlantic.
The Role of Islam in the Early Modern Emergence of 'the West'
Kammerer, Albert
La Mer Rouge, l'Abyssinie et l'Arabie depuis l'Antiquité. Essai d'histoire et de géographie historique.
Introduction par M. G. Ilanotaux. Le Caire, Société royale de géographie d'Égypte, 1929-1935. 4 Bde. Abb. Taf., Karten, Faks. (Mémoires de la Société royale de géographie d'Égypte, Bd. XV et XVI. Bd. I Les Pays de la Mer Erythrée jusqu'à la fin du Moyen-Age, 1929, 2 Bde. S. LXIII-I-192; 193–242. Bd. II: Les Guerres du poivre. Les Portugais dans l'Océan Indien et le Mer Rouge au XVIe siècle. Histoire de la Cartographie orientale 1935. 2 Bde. S. XVI-1-262; 263–555.).Rollinger, Robert
Zur Bezeichnung von ‘Griechen’ in Keilschrifttexten.
Revue d’Assyriologie 91 (1997) 167–172.Seland, Eivind Heldaas
Ports and political power in the Periplus
Complex societies and maritime trade on the Indian Ocean in the first century AD.
Univ. of Bergen 2006 VIII, 97 S. Oxford 2010: Archaeopress.De Romanis, Federico; André Tchernia
Crossings: early Mediterranean contacts with India.
283 S., New Delhi 2005 [1997]: Manohar. Inhalt:- Christian Robin:
Date of the Periplus of the Erythraean sea in the light of South Arabian evidence. - Gerard Fussman:
Periplus and the political history of India. - Santo Mazzarino:
On the name of the Hipalus (Hippalus) wind inPliny
. - Federico De Romanis:
Rome and the Nótia of India: relations between Rome and Southern India from 30 BC to the Flavian period. - Federico De Romanis:
Romanukharaṭṭha and Taprobane: relations between Rome and Sri Lanka in the first century AD. - Andre Tchernia:
Dromeday of the Peticii and trade with the East. - Andre Tchernia:
Winds and coins: from the supposed discovery of the Monsoon to the Denarii of Tiberius.
Tarn, William Woodthorpe
The Greeks in Bactria & India.
2.A. XXIV, 561 S. Cambridge 1951: University Press.Thapar, Romila
Cultural pasts: essays in early Indian history.
XI, 1156 S., New Delhi 2006: Oxford University Press.
Yavanas: Griechen und Römer in Indien
Der Begriff Yavana (auch: yona(ka), javana) erscheint in Indien, während die Achämeniden im Industal herrschen. Aus dieser Richtung entstand das Wort aus dem persischen yauna und führt zurück auf das griechische Ionian. Damit bezeichnet wurden Einwanderer aus dem Westen, die letztlich auf zwei Routen nach Indien gelangen, über Land und übers Meer. Die südindische Stadt Muziris (heute: Kodungallur) wird in antiken Quellen oft genannt und ist auch auf der Tabula Peutingeriana zu finden; dort soll 52 n. Chr. der Apostel Thomas
gelandet sein. Archäologische Funde bestätigen den intensiven Kontakt zum Mittelmeerraum. Bereits Ptolemaios II.
[308 - 246 v. Chr.] sandte einen Dionysios
ins indische Maurya-Reich, welcher später das Buch Indika verfasste, welches jedoch nicht erhalten ist. Dieser könnte aufgrund der Namengleichheit mit dem Dionysios von Alexandria
[3. Jh. BC] identisch sein:
Dionysios von Alexandria
Das Lied von der Welt
Zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen, Gottfried Gabriel Bredow. Hildesheim 1994: Olms.
Jarl Charpentier
Antiochus, king of the Yavanas
in: Charpentier, Jarl, Ralph Lilley Turner, Jules Bloch, Edward James Rapson: Indian studies: volume in honour of Edward James Rapson. Delhi 1931: Sri Satguru publications.Cimino, Rosa Maria
Ancient Rome and India Commercial and cultural contacts between the Roman world and India.
Catalogue of an exhibition at the Museo della Civiltà Romana, Roma 1994. New Delhi: Italian Embassy Cultural Centre. XVIII, 263 S., LXXX+Tafeln. , darin u.a.
R.M. Cimino
: The Yavanas (westerners) in the Deccan 71-74.Christopher P. Jones
Apollonius of Tyana´s
[um 40 - um 120 nach Chr.] passage to India.
Greek, Roman and Byzantine Studies 42 (2001) 185-199Karttunen, Klaus
Yonas and Yavanas in Indian Literature.
Helsinki: Finnish Oriental Society 2015. XVI, 454 S. 8° = Studia Orientalia 116. Rezension in: Orientalistische Literaturzeitung 114.6 (2020) 492-494.Konow, Sten
Goths in Ancient India.
Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland JRAS 1912, 379-385.
Zwei Inschriften benennen Yavanas, die als `gatas´ genauer bezeichnet und mit den PersonenanmenIrila
andCiṭa
benannt werden; der Autor setzt gatas = Goten.Mannlein-Robert I.
Griechische Philosophen in Indien? Reisewege zur Weisheit.
Gymnasium 116.4 (2009) 331-357Meile, Pierre
Les Yavanas dans l'Inde tamoule.
in: „Mélanges asiatiques“ (1940-1941) 85-123Puskás, I.:
Myth or reality? Apollonius of Tyana in India
Acta classica universitatis scientiarum Debreceniensis ACD 27 (1991) 115–123.Ray, Himanshu P.
The Yavana Presence in Ancient India.
Journal of the Economic and Social History of the Orient. 31.3 (1988) 311-325.O. Stein
Yavanas in Early Indian Inscriptions
Indian Culture 1 (1934/35) 343-357Vasant, Suresh
Yavanas in western India.
Bulletin of the Deccan College Research Institute. 47-48 (1988) 331-338.
Das Schwarze Meer und die griechischen Kolonisten ab dem 8. Jahrhundert BC
- Pontus, Schwarzes Meer (Black Sea), Dardanellen, Bosporus, Asowsches Meer
Das geographisch bekannte Weltbild des im 8. Jahrhundert lebenden Homer
endete imm Westen vor Sizilien und im Nordwesten mit Ithaka, während das Schwarze Meer als solches zwar bekannt war, nicht aber dessen Ausmaß oder gar die östlichen Grenzen 23). Die Welt der archaischen Griechen endete außerhalb der Ägäis bei der Straße von Sizilien, der Straße von Messina, der Straße von Otranto und in den Weiten des Schwarzen Meeres. Nach dem Weltbild in der Vorstellung mündeten diese Wasserwege alle im Okeanos.
Erst im 7. Jahrhundert BC war es mit griechischen Fünfzigruderern (Pentekonteren) regelmäßig möglich, gegen Strömung und Wind die Meerenge am Bosporus zu passieren. Bereits die vorgelagerten Dardanellen gelten als schwieriges Segelrevier mit tückischen Strömungen, mit wenigen sicheren Häfen und langen Etappen. Dieser schwierige Weg (pontos `Weg, Furt, Brücke´) zwischen und Schwarzem Meer war daher ein Πόντος Ἄξενος Póntos Áxenos ein `fremdenfeindlicher Weg´. Vermutlich speichert die Argonauten-Sage, also Iasons
Fahrt mit der Argo, die Erinnerung an diese Leistung. An der engsten Stelle wurde 660 BC Byzantoin gegründet (Byzanz; benannt nach dem Gründer), das 324 nach Christus in Konstantinopel umbenannt wurde, weil dort das zweite Rom entstehen sollte.
Im Schwarzen Meer zeigt sich dann eine riesige Wasserfläche, doppelt so groß wie de Ägäis. Inseln gibt es nur wenige und diese liegen küstennah. Dadurch gibt es aber so gut wie keine Untiefen und auch das Wetter gilt als beständiger als in der Ägäis. Hier wird der Seeweg zum Πόντος Εὔξεινος Pontos Euxeinos, zum fremdenfreundlichen oder `gastlichen´ Weg:
»Es kommen allerdings gelegentlich Nebel auf demselben vor, diese dauern aber niemals lange Zeit, und seyen, wie Nebel überall, nie mit heftigen Winden vergesellschaftet. Windstöße kommen zuweilen vor, aber sie wachsen selten zu förmlichen Stürmen an, ihre Dauer sey meistens kurz. Außer an der nördlichen Küste findet man überall tiefes Wasser. Überhaupt darf man wohl behaupten, daß es ein Meer ist, beinahe ohne alle verborgene Gefahren.
Die einzige Schwierigkeit, welche mit der Schifffahrt auf demselben verbunden ist, besteht … im Durchsegeln des Bosphorus.« 24)
Die heutige Bezeichnung als Schwarzes Meer beruht wohl auf einer Bedeutungsverschiebung und hieß ursprünglich `Großes Meer´ 25)
Die Fahrt der Argonauten
Jasons
Fahrt der Argonauten (»Suche nach dem Goldenen Vlies«) dürfte vor den Gründungen der griechischen Kolonien am Schwarzen Meer im siebten Jahrhundert stattgefunden haben.
Scherer, Burkhard
Mythos, Katalog und Prophezeiung
Studien zu den „Argonautika“ des Apollonios Rhodios.
232 S. Zugl.: Groningen, Univ., Diss., 2002. (=Palingenesia 87) Stuttgart Steiner 2006Severin, Timothy
Auf den Spuren der Argonauten. (The Jason voyage)
300 S. Düsseldorf 1987: Econ.Schildt, Göran
Das goldene Vlies
Auf den Spuren der Argonauten.
Aus dem Schwedischen von Siegfried Kienitz. Frankfurt am Main 1969
Pseudo-Skylax
(4. Jahrhundert BC)
Der unbekannte Autor kompilierte wahrscheinlich aus mehreren Beschreibungen von Küstenfahrten diesen Periplus: Online.Graham Shipley
Pseudo-Skylax’s Periplous.
The Circumnavigation of the Inhabited World. Text, Translation and Commentary.
Bristol Phoenix Press, Exeter 2011.
Mauersberg, Martin
Die „griechische Kolonisation“.
Ihr Bild in der Antike und der modernen altertumswissenschaftlichen Forschung.
382 S. Diss. Universität Innsbruck 2014. Bielefeld transcript 2019Miller, Theresa
Die griechische Kolonisation im Spiegel literarischer Zeugnisse.
X, 337 S., Diss. Universität München 1995. Tübingen 1997: Gunter Narr.Dan, Anca-Cristina, Didier Marcotte, Carlos Lévy, Jean-Louis Ferrary, Alexandru Avram, Patrick Gautier Dalché, Francesco Prontera.
La plus merveilleuse des mers
Rrecherches sur la représentation de la mer Noire et de ses peuples dans les sources antiques, d'Homère à Eratosthène.
3 vol. (854 f.) Diss. Reims: 2009.
Die Orte und Routen des Schwarzen Meeres lagen aus antiker griechischer Sicht nördlich der Oikumene, im “Beyond” im skythischen Raum. Die Untersuchung entwirft eine eigene Taxonomie basierend auf “hodological”, “topological”, and “oekoumenological” Sichtweisen, analysiert die Quellen von Homer, Hesiod, Eumelus of Corinth, Hipponax, Aristeas of Proconnesus, Hecataeus of Miletus, Pindar, Aeschylus, Sophocles, Euripides, Herodotus's Histories, Hippocrates' De aere, Xenophon's Anabasis, Pseudo-Scylax's Periplus, Eratosthenes.Gocha R. Tsetskhladze
, Alexandru Avram, James Hargrave, and John Boardman
The Greeks and Romans in the Black Sea and the importance of the Pontic region for the Graeco-Roman world (7th century BC-5th century AD).
20 years on (1997-2017): proceedings of the Sixth International Congress on Black Sea Antiquities (Constanta - 18-22 September 2017).
XXII, 751 S. Oxford Archaeopress Publishing Ltd. [2021]- 450 BC
Herodots (~485–~425) Reise durch Griechenland, Makedonien, ins Schwarzmeergebiet, nach Thrakien, ins Skythenland, Kleinasien, in den Vorderen Orient bis nach Babylon und nach Ägypten. Rüdiger Schmitt
Considerations on the Name of the Black Sea: What can the Historian learn from it? in: Miron, Andrei Auguste; V. B Miron; Wolfgang Leschhorn: Hellas Und Der Griechische Osten. Studien zur Geschichte und Numismatik der Griechischen Welt. Festschrift für Peter Robert Franke. Saarbrücken 1996Danoff, Christo M.
Pontos Euxeinos.
Stichwortbeitrag in: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. München: dtv 4 (1979) 1051f.Danoff, Christo M.
Pontos Euxeinos.\\Stichwortbeitrag in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaften. Suppl. IX. Stuttgart 1962: Metzler. Spalten 866-1175.
Unterwegs im antiken Mediterraneum
Angelós, der Bote
- Angelós, ἄγγελος (Bote)
Bereits im Altgriechischen mit fremder, also älterer sprachlicher Wurzel 26), übersetzt das hebräische mal'ach. Bedeutungsverwandt sind angelos (ἄγγελος `Bote´), kataskopos (κατάσκοπος `Kundschafter´), keryx (κῆρυξ `Herold´), erkennbar als Stabträger an Boten- und Heroldstab, siehe auch Kerykeion. - Götterboten sind beispielsweise auch: der ägyptische
Thot
, der griechischeHermes
, der römischeMercur
, der germanischeHermodr
, der keltischeCissonius
.Röttger, Hermann
Mal'ak - Angelos - Angelus - Engel
Boten Gottes Im Alten Testament.
Katechetische Blätter 109.11 (1984) 766-771.- Die Läufer (hebräisch ruts) der Bibel
- Der Eilbote Hemerodromos im antiken Griechenland lief den ganzen Tag und transportierte daher Nachrichten über große Distanzen.
- Der griechische Bematistes war Eilbote, Ausschreiter und Vermesser.
- Der tabellarius als (amtlicher) Bote im Römischen Reich.
- Berittene Kuriere hießen stratores, später auch speculatores.
- Der einfache Botenläufer war ein corisator oder cursor, als Träger ein gerulus.
Meier, Samuel A.
The messenger in the ancient Semitic world.
(=Rev. version of thesis Harvard Univ., 1986) XVII, 269 S., Atlanta (Ga.) 1988: Scholars Press.Karavites, Peter
Homer and the Bronze age
The reflection of humanistic ideals in diplomatic practices.
XV, 260 S., (= Gorgias Studies in the Ancient near East) Piscataway, N.J. 2008: Gorgias Press.
Messenger (Boten) und deren »diplomatische« Aufgaben stehen im Fokus der Betrachtung: »They treat practices such as envoy escorts, envoy protection and hospitality, symbolism of gift exchanges, royal marriages alliances, envoy credentials, and various other practices.« (Umschlagtext)
Mobilität im Mediterraneum
Borutta, Manuel
Mediterraneum
in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2020-04-02. OnlineCasson, Lionel
Travel in the Ancient World.
Baltimore: Johns Hopkins Univ. Press, 1995.Giebel, Marion
Reisen in der Antike.
242 S. Düsseldorf 1999/2006: Artemis & Winkler. Bibliogr. S. 229 - 240
Reisen in Griechenland und bis an die Grenzen der bewohnten Welt (Argonauten,Hekataios von Milet
,Herodot
,Xenophon
,Nearchos
, u.a.) und Reisen im römischen Reich.Horden, Peregrine; Nicholas Purcell
The corrupting sea.
A study of Mediterranean history
Oxford 2000: Wiley-BlackwellRollinger, Robert
Interkulturalität in der Alten Welt
Vorderasien, Hellas, Ägypten und die vielfältigen Ebenen des Kontakts.
Wiesbaden 2010: Harrassowitz. Tagungsband XXIII, 726 S., Inhalt u.a.:- Hermann Genz:
Anatolien als Landbrücke in der späten Bronzezeit? Kommentare zu den hethitischen Fernbeziehungen aus archäologischer Sicht. - Kai Ruffing:
Dura Europos und seine Rolle im Fernhandel der Römischen Kaiserzeit. - Martin Lang, Robert Rollinger:
Im Herzen der Meere und in der Mitte des Meeres: Das Buch Ezechiel und die in assyrischer Zeit fassbaren Vorstellungen von den Grenzen der Welt. - Christoph Ulf:
Zur Hybridität von Homers Ilias, oder : Wie die Ilias von Troia nach Ilion kam.
Schlesier, Renate
Mobility and travel in the Mediterranean from antiquity to the middle ages.
154 S. Münster Lit 2004Schmitt, Rainer
Reisen bildet.
Geschichten und Kulturen der Länder des Mittelmeerraumes.
540 S., Norderstedt BoD 2020Ulf, Christoph, Robert Rollinger, Kordula Schnegg
Kulturkontakte in antiken Welten: vom Denkmodell zum Fallbeispiel
Proceedings des internationalen Kolloquiums aus Anlass des 60. Geburtstages von Christoph Ulf, Innsbruck, 26.-30. Januar 2009. Tagungsband: 19 deutsche u. 5 englische Beiträge. 584 S., Leuven: Peeters, 2014, Inhalt u.a.:- Alexander Fantalkin:
Naukratis as a Contact Zone: Revealing the Lydian Connection - Peter Funke:
Überregionale Heiligtümer. Orte der Begegnung mit dem Fremden - Erich Kistler:
Die Phönizier sind Händler, die Griechen aber Kolonisatoren. Zwei alte Klischees, Ulfs Kulturkontakt-Modell und das archaische Westsizilien - Martin Mauersberg:
Die komplexe Welt der Kolonisation. Mediterrane Beziehungsgeflechte am Beispiel Massalias - Mischa Meier:
„Von fremd zu fremd“Gelasius I.
,Anastasios
und die verlorene Einheit der Mittelmeerwelt - Alessandro Naso:
Griechen und Etrusker: Kulturtransfer zwischen Sitten und Mode - Kai Ruffing Das Mare Erythraeum als Kontaktzone in der Römischen Kaiserzeit
- Christoph Schäfer:
Kleopatra
in Rom: Kulturkontakt oder Herausforderung? - Gocha R. Tsetskhladze:
From the Pillars of Hercules to the Scythian Lands: Identifying Ethno-Cultural Interactions - Josef Wiesehöfer:
Kontaktzonen, Grenzüberschreitungen und Grenzgänger: Kulturkontakte zwischen Parthern und Griechen - Maria Brosius:
Goods/Commodities/Ideas: Waren im kulturellen Kontakt. Some Remarks on the Channels of the Transmission of Knowledge in the Ancient Mediterranean World - Herbert Graßl:
Gütertransfer und Kulturkontakte - Johannes Haubold:
Kulturkontakt aus der Sicht des Homerlesers - Bruno Jacobs:
Bildkunst als Zeugnis für Orientierung und Konsens innerhalb der Eliten des westlichen Achämenidenreichs - Kurt A. Raaflaub:
Ideen im Reisegepäck? Sachliche und methodologische Überlegungen zu frühgriechischen Gerechtigkeitsvorstellungen im interkulturellen Zusammenhang des Mittelmeerraumes - Christoph Ulf:
Eine Typologie von kulturellen Kontaktzonen (»Fernverhältnisse« / middle grounds / dichte Kontaktzonen), oder: Rethinking Cultural Contacts auf dem Prüfstand
Baumann, Mario; Susanne Froehlich
Auf segelbeflügelten Schiffen das Meer befahren.
Das Erlebnis der Schiffsreise im späten Hellenismus und in der Römischen Kaiserzeit.
In Zusammenarbeit mit Jens Börstinghaus. XIV, 432 S. Wiesbaden 2018: Harrassowitz. Der Inhalt umfasst den Zeitraum vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zur Spätzeit des römischen Reiches, u.a.:
Thomas N. Kirstein
,Sebastian Ritz
,Alwin Cubasch
Eine technikhistorische Betrachtung der Sicherheit römischer Handelsschiffe.Nicola Zwingmann
Frauen auf Schiffsreisen im literarischen Diskurs vonSeneca
bisSynesios
(Synes. epist. 5).Yasmina Benfer
Reiseerfahrungen am Ende der Republik. Das BeispielCiceros
in seinen Briefen.Marcus Hellwing
Die Schiffsreise inCiceros
erster Philippica.Peter Pilhofer
Paulus
und das Mittelmeer.Christian Fron
Die Wahl des Schiffes und ihre Motivik zur Zeit der Zweiten Sophistik [2./3. Jh. n. Chr.]
Ein Beitrag zur Sinnbildhaftigkeit des gewählten Verkehrsmittels für den Charakter einer Reise innerhalb kaiserzeitlicher Gelehrtenbiographien.Isabell Höhler
Eine knappe Poetologie der Seekrankheit beiRutilius Namatianus
[5. Jh. n. Chr., De reditu suo beschreibt eine Seereise von Rom nach Gallien im Jahr 416].Boris Dunsch
Die poetische Vision der gelungenen Seefahrt im Oceanus-Hymnus (Anth. Lat. 12, 718 R.).Bernadette Descharmes
Schutz- und Geleitvorstellungen am Beispiel der Aphrodite, Venus und Isis.Karl Matthias Schmidt
Die Schiffsreise des ApostelsPaulus
nach Puteoli und der Verweis auf die Dioskuren in Apostelgeschichte 28,11.Doris Meyer
Schiffbruch mitHomer
undHesiod
. Ethisches und Poetisches in einigen frühhellenistischen Epigrammen.Johannes Breuer
Mare naufragum [das die Schiffe zerschellende Meer]. Motivik, Poetik und Funktion nautischer Szenen inHorazens
[65 - 8 BC] lyrischen Gedichten.Ulrike Egelhaaf-Gaiser
Poeta und gubernator [Steuermann > Statthalter].Eumolp
und die Poetik des Schiffbruchs beiPetron
[um 14 bis 66 n. Chr.] (Sat. 100-115).Nina Mindt
Die Schiffsreise in Flavischer Zeit [69–96 n. Chr]. Literarische Repräsentationen.Cordula Bachmann
Eine Kreuzfahrt in den EikonesPhilostrats des Älteren
.
Rosół, Rafał
Frühe Berberische Lehnwörter im Griechischen.
Historische Sprachforschung / Historical Linguistics 128 (2015) 153–63. Online.Moatti, Claudia
La mobilité des personnes en Méditerranée de l'Antiquité à l'époque moderne.
Procedures de contrôle et documents d'identification.
745 S. Rome 2004: École Française de Rome.
Tagungsband von zwei Veranstaltungen: Rome, Ecole française de Rome, 8-9.03.2002 und Paris, Ecole normale supérieure, 29-30.11.2002
Die phönizische Zeit: Seevölker
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- Säulen des Herakles
Die Karten des Altertums zeigen eine geschlossene Welt rund um Mittelmeer und Schwarzes Meer, die Oikumene, das »Bewohnte Land«, mit nur einen Ausweg zwischen Marokko und Spanien. Archäologische Funde belegen die Anwesenheit der Phönizier bis zum 9. Jahrhundert BC; diese benannten die beiden Vorgebirge als Säulen des Melkart oder Baal. Die Griechen setzten diesen mit Herakles gleich, dem Helden mit den Attributen des Wilden Mannes.
Die Säulen des Herakles führen in die grenzenlose Unendlichkeit des weltumfassenden Oceanos, heraus aus der Sicherheit des nahen Landes, sie bilden die Grenzen der Welt. Angst und Hoffnung liegen nah beieinander, und so finden sich dahinter die »Insulae Fortunata« und etwas weiter das nach dem welttragenden Atlas benannte und untergegangene Atlantis im Atlantischen Ozean. Pharao Necho
(610–595 BC) beauftragt Phönizier damit, Afrika zu umsegeln; nachHerodot
(4,42) gelang dies auch um 613-610 v.Chr. Die Formulierung, sie hätten auf ihrer Fahrt die Sonne zur Rechten gesehen, beweist, dass der Äquator überquert wurde.- Phönizische Seefahrer erkundeten als erste die westliche Küste Europas und sollen bis Norwegen gelangt sein. Das Wissen darüber sicherte ihnen das Handelsmonopol für den Zinnhandel mit dem Erz aus den Minen Britanniens und wurde daher geheimgehalten.
Plinius der Ältere
(um 23 – 79 n. Chr.) berichtet von einem Periplus desHimilco
aus Karthago für diese Strecke.
Nünnerich-Asmus, Annette
Die Wüste lebt. Händler und Nomaden als Botschafter zwischen Kulturen.
Themenheft: Antike Welt 35.5 (2004): http://www.jstor.org/stable/44466020, darin u.a.:- Klaus S. Freyberger: Handel im Schutz der Götter.
Die kaiserzeitlichen Heiligtümer in der östlichen Mittelmeerwelt waren Zentren religiösen und kaufmännischen Lebens, 8-18 - Michael Sommer: Die Phönizier – Handelsherren der Eisenzeit.
Macht und Mammon zwischen Orient und Okzident, 19-28 Jacopo Bonetto, Ida Oggiano, Bärbel Morstadt
Reise nach Westen.
Die Koloniestadt Nora auf Sardinien ist eindrucksvolle Zeugin des phönizischen Kulturtransfers.
Sommer, Michael
Die Phönizier: Handelsherren zwischen Orient und Okzident.
Stuttgart 2005: A. Kröner.Sommer, Michael
Wirtschaftsgeschichte der Antike.
München C.H. Beck 2013.
10.000 Jahre Wirtschaftsgeschichte von der Sesshaftwerdung des Menschen über die Anfänge des Ackerbaus bis zur Spätantike mit einem Blick auf die Figur des »Entrepeneurs«, des fahrenden Händlers.
Perspektiven
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Delphi
- Inseln der Glückseligen, »Insulae Fortunata«:
Junionia/Purpuraria, Canaria/Planaria, Nivaria/Convallis, Capraria, Ombrios/Pluvalia. - Ophir
- Scylla und Charybdis
- Säulen des Herakles, zuvor phönizisch: Säulen des Melkart/Baal
Im 2. Jahrtausend BC
Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen
- Die von
Homer
niedergeschriebene Odyssee basiert auf mündlichen Überlieferungen über den Untergang Trojas. Archäologisch nachgewiesen ist die Zerstörung der Stadt durch Brandspuren in der Schicht Troja VII im 11./12. Jahrhundert BC. Das stimmt überein mit den Angaben vonEratosthenes
, der 1194–1184 BC angibt, und mit dem Zusammenbruch vieler Zivilisationen im Mediterraneum zum Ende des Bronzezeitalters.Lane Fox, Robin
Travelling heroes. In the epic age of Homer.
XIV, 513 S., 16 Bildtafeln, Karten. New York 2010: Vintage BooksWolf, Armin; Hans Helmut Wolf
Die wirkliche Reise des Odysseus
Zur Rekonstruktion des Homerischen Weltbildes.
304 S. 3.A. München Wien Langen Müller 1990, Literaturverz. S. 271 - 284Alexandr Podosinov
Das Schwarze Meer in der geokartographischen Tradition der Antike und des frühen Mittelalters. IV. Odysseus im Schwarzen Meer? Okeanische Fahrten der griechischen Helden und archaisches Weltbild der Griechen.
In: G.R. Tsetskhladze (Hg.): Ancient West and East. 12. Leuven; Paris; Walpole (MA), 2013. S. 205-236- Podosinov versucht die Fahrten des Odysseus vor dem archaischen Weltbild der vorhomerischen Griechen zu deuten. Deren Erfahrungshorizont endete an den Ausgängen des östlichen Mittelmeeres, also am Nil, der Straße von Sizilien, der Straße von Messina (zwischen Sizilien und Italien), der Straße von Otranto in die Adria, dem Bosporus. In der Vorstellung waren alle Landmassen vom Okeanos umgeben, daher mussten diese Ausgänge (in der Vorstellung) auch in den Okeanos führen. Daraus lässt sich die Möglichkeit ableiten, durch eine der Meerengen hinauszufahren, sich auf den Okeanos zu wagen und durch eine der anderen Straßen wieder in die vertraute Welt hinzugelangen. Die Etappen des Odysseus erscheinen widersprüchlich vor dem Hintergrund unserer Karten. Manche Widersprüche entfallen jedoch vor dem Hintergrund des archaischen Weltbildes. Zudem wurden diese Meerengen überhöht zu Übergängen in die Todeszone, in die Welt der Toten. Dann verbinden sich wirkliche Erfahrungen und mythische Vorstellungen und die tatsächlich äußerst gefährliche Passage durch die Straße von Messina wird zu Skylla und Charybdis (→ Fata Morgana).
Ägyptisches Unterwegs-sein
- Um 1160 BC wird die älteste geologische Karte datiert, der Goldminenpapyrus zum Wadi Hammamat aus der 20. ägyptischen Dynastie auf Papyrus, 280 x 41 cm, im ägyptischen Museum Turin.
- 1.890 BC lässt der Pharao
Sesostris II.
einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Bard, Kathryn A., Rodolfo Fattovich
Egyptian Seafaring Expeditions and the Land of Punt
Long-Distance Trade in the Red Sea During the Middle Kingdom. 249 S., Boston: Brill 2018
Eine wissenschaftlich basierte Untersuchung insbesondere in der 12. Dynastie über »Egyptian Long-distance Trade, Pharaonic Expeditions and Direct Control of Sources of Raw Materials in Northeast Africa and the Sinai in the Middle Kingdom; Mining in the Sinai, Galena at Gebel Zeit, in the Wadi Hammamat«. Als Quellen dienen archäologische Untersuchungen über die Häfen in Ayn Soukhna, Mersa/Wadi Gawasis, Saww, Wadi el-Jarf, Artefakte, Abbildungen und Inschriften. Interessant erscheinen die Kapitel »Dates of Known Expeditions Based on Textual Evidence« und »Ship building«.Volker Matthies
Die Puntfahrten als Archetypus späterer Entdeckungsreisen.
Zur Rezeption der ägyptischen Puntfahrten in der entdeckungsgeschichtlichen Literatur.
05.06.2015 OnlinePaprocki, Maciej
Roads in the Deserts of Roman Egypt. Analysis, Atlas, Commentary.
Oxford: Oxbow 2019. 352 S., 30 Ill.R. B. Partridge
Transport in Ancient Egypt.
X, 150 S. London 1996: Rubicon.
Papyrus und Holzboote, Träger, Tragestühle, Esel, Pferde, Wagen und Schlitten.Kai Ruffing
Durch die Wüste!
Die Bedeutung der östlichen Wüste Ägyptens als Transportweg im Ost- und Südhandel der Kaiserzeit
in: R. Rollinger, G. Schwinghammer, B, Truschnegg, K. Schnegg (Hrsg.), Altertum und Gegenwart. 125 Jahre Alte Geschichte in Innsbruck. Vorträge der Ringvorlesung Innsbruck 2010, Innsbruck 2012 (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft NF 4), 273-304.Rieger, Anna-Katharina
The Various Ways of Being Mobile: Habitual Knowledge, Life-Strategies and the Ancient Route Networks on the Eastern Marmarica- Plateau (Northern Libyan Desert).
Open Archaeology, 3.1 (2017) 49-68. Online
Mensch & Rentier unterwegs
- Das Rentier erscheint als Nutztier rund 1.000 BC (umstritten). Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Sámi in Fennoskandinavien und Samojeden in Nordwestsibirien das Rentier wahrscheinlich unabhängig voneinander domestiziert haben. Seit wann Rentiere zum Reiten und als Zugtier für Schlitten eingesetzt wurden, ist offen.
Pelletier, M., Kotiaho, A., Niinimäki, S.
et al.
Identifying early stages of reindeer domestication in the archaeological record
A 3D morphological investigation on forelimb bones of modern populations from Fennoscandia.
Archaeol Anthropol Sci 12, 169 (2020). Online
Mensch & Dromedar unterwegs
- Felsmalereien in Laas Geel, Somaliland, sollen auch Kamele zeigen; die Zeichnungen werden unsicher geschätzt auf 3.000 bis 4.000 BC.
Perspektiven
Raum & Orientierung
Astour, M.C.
Overland Trade Route in Ancient Western Asia.
S. 1401–1420 in: J.M. Sasson (Hg.), Civilizations of the Ancient Near East, 3. New York 1995.Crown, A.D.
Tidings and Instructions: How News Travelled in the Ancient Near East.
Journal of the Economic and Social History of the Orient 17 (1974) 244–271Faist, B.
Itineraries and Travellers in the Middle Assyrian Period.
State Archives of Assyria Bulletin 15 (2006) 147–160.Fales, F.M.
Attraversare la Mesopotamia. Parte prima: documenti di itinerario.
S. 113–146 in: A. Aloni, L. de Finis (a cura di): Dall’Indo a Thule: i Greci, i Romani, gli Altri. Trento 1996.Fales, F.M.
Treading the Itineraries of the Ancient Near East.
Kaskal 3 (2006) 105–108.Forlanini, M.
Étapes et itinéraires entre Assur et l’Anatolie des marchands paléoassyriens: nouveaux documents et nouveaux problèmes.
Kaskal 3 (2006) 147–175.Goetze, A.
An Old Babylonian Itinerary.
Journal of Cuneiform Studies 7 (1953) 51–72Levine, Louis D.
K. 4675+: The Zamua Itinerary.
State Archives of Assyria Bulletin 3 (1989) 75–92.Liverani, M.
The Sargon Geography and the Late Assyrian Mensuration of the Earth.
State Archives of Assyria Bulletin 13 (1999–2001) 57–85Michel, C.
Se restaurer en voyage en haute Mésopotamie et Anatolie au début du IIe millénaire avant J.-C.
S. 309–326 in: L. Milano (Hg.): Paleonutrition and Food Practices in the Ancient Near East. Towards a Multidisciplinary Approach. Padova 2014.Porter, M.
Iter Itinerarii.
Kaskal 3 (2006) 109–125.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Krause, Rüdiger
,Fornasier, Jochen
Innovation vor 4000 Jahren in der Eurasischen Steppe.
Streitwagenfahrer und Metallurgen in befestigten Siedlungen.
Forschung Frankfurt : Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität 30.1 (2012) 32-36 OnlineK. Kristiansen
Kontakte und Reisen im 2. Jahrtausend v. Chr.
In: M. Fansa/St. Burmeister (Hrsg.)
Rad und Wagen. Der Ursprung einer Innovation
Wagen im Vorderen Orient und Europa
Beiheft der Archäologischen Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 40 (Mainz 2004) 443-454Braun-Holzinger, Eva Andrea; Hartmut Matthäus
Die nahöstlichen Kulturen und Griechenland an der Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr.
Kontinuität und Wandel von Strukturen und Mechanismen kultureller Interaktion
Kolloquium des Sonderforschungsbereiches 295 „Kulturelle und sprachliche Kontakte“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 11.-12. Dezember 1998.
195 S. [Möhnesee] 2002: Bibliopolis, Inhalt:- Anthony Snodgrass
The Rejection of Mycenaean Culture and the Oriental Connection - Nota Kourou
Aegean and Cypriot Wheel-made Terracotta Figures of the early Iron Age - Günter Neumann
Lehnwörter als Indizien für Kulturkontakte. Essay zur Geschichte der früh-griechischen Sprache - Sigrid Deger-Jalkotzy
Innerägäische Beziehungen und auswärtige Kontakte des mykenischen Griechenland in nachpalatialer Zeit - Annie Caubet
Le Travail de L'ivoire au Levant, De la Fin De L'âge Du Bronze au Début de L'âge du Fer: Continuité et Rupture - Karl Jansen-Winkeln
Ägyptische Geschichte im Zeitalter der Wanderungen von Seevölkern und Libyern - J. David Hawkins
Anatolia: The end of the Hittite Empire and after - Alexander Pruss
Ein Licht in der Nacht? Die Amuq-Ebene während der Dark Ages - Hans Georg Niemeyer
Die Phönizier am Mittelmeer. Neue Forschungen zur frühen Expansion
Im 3. Jahrtausend BC
- Um 2.200 BC begann die Frühe Bronzezeit in Mitteleuropa und erreicht Nordeuropa um 1.800 BC.
Khazanov, A.M.
Specific characteristics of Chalcolithic and Bronze age pastoralism in the Near East.
In: Nomads, Tribes, and the State in the Ancient Near East: Cross-Disciplinary Perspectives, J. Szuchman (Hg.), S. 119-127. The Oriental Institute of the University of Chicago, Chicago 2009.Kristian Kristiansen
Thomas S. Larsson
The Rise of Bronze Age Society. Travels, Transmissions and Transformations.
Cambridge 2005: Cambridge University Press.
- Die Städte der Sumerer liegen nicht nur im fruchtbaren Zweistromland, sondern verkehrsgünstig am Schnittpunkt der Wege nach Indien (Indus), Persien, Ägypten, Levante, Anatolien.
- Die Wurzeln der ersten schriftlich gefassten Heldenreise, dem Gilgamesch-Epos, führen an den Anfang des 3. Jahrtausends zu seinem Vater
Lugalbanda
und seiner MutterNinsun
, einer Göttin, auch Gula ( → Gula/Steinmann ) und sumerisch Ninisina, deren Attribute Hund und Stab (Gamlum) sind.
Mensch & Pferd unterwegs
- Das Pferd erscheint als Nutztier etwa um 3000 BC in Zentralasien, während die ältesten Pferdeskulpturen bereits im 5. Jahrtausend BC in der Samara-Kultur an der Wolga gefunden wurden. Die an der Wolga nachfolgende Chvalynsk-Kultur kennt bereits Szepter mit Pferdeornamentik.
Samašev, Zajnolla, Achan Ongar
Die Nomaden der kasachischen Steppe in der Früheisenzeit.
Unbekanntes Kasachstan. Archäologie im Herzen Asiens.
Bochum: Deutsches Bergbau-Museum (2013): 555-573.
Mensch & Trampeltier unterwegs
- Das Trampeltier erscheint etwa 2.500 BC als Nutztier in Nord-Afghanistan/Turkestan/Iran.
Bulliet, Richard W.
The camel and the wheel.
XXIII, 327 S., New York Columbia University Press 1990 mit neuem Vorwort; EA 1975 Cambridge, Mass.: Harvard University Press
Mensch & See bis zur Zeitenwende
- 5000 BC: Ägypter bauen lange, schmale Boote aus Schilf mit einfachen Segeln an einem Mast und befahren damit den Nil, wie auf Abbildungen zu sehen ist.
- 3000 BC: Die (seefahrenden) Phönizier werden in der Region des heutigen Libanon geschichtlich fassbar.
Safadi, Crystal
,Fraser Sturt
,Lucy Blue
Exploring Maritime Engagement in the Early Bronze Age Levant: A Space/Time Approach.
Journal of Eastern Mediterranean Archaeology and Heritage Studies 8.3 (2020) 250–272. OnlineMalcolm H. Wiener
»Minding the Gap«: Gaps, Destructions, and Migrations in the Early Bronze Age Aegean. Causes and Consequences.
American Journal of Archaeology 117.4 (October 2013) 581–592
- 2900 BC: Die ältesten archäologischen Befunde für Segelboote im Alten Ägypten.
- 2700 BC: In Ägypten werden Holzschiffe gebaut und für den Seehandel eingesetzt.
- 2600 BC: Zwischen Ägypten und Phönizien bestehen Handelsbeziehungen, daher ist ein Seeverkehr mit phönizischen Schiffen von Byblos Voraussetzung.
- Eine mehr als 44 Meter lange Barke aus Zedernholz wurde nahe der Gizeh-Pyramdie ausgegraben (»Khufu-Ship«).
- 2300 BC: Küstenhandelsschiffe fahren vom Indus-Tal nach Mesopotamien.
- Von etwa 1550 BC bis etwa 300 BC nutzen die Phönizier (ein Volk der alten Kanaan-Kultur) eine Vorform der Galeere als Handels- und Kriegsschiff.
Milán Quiñones de León, M.ª S.
Mycenaean Routes towards the West.
Gerión 40.2 (2022) 377-403.- 1200 BC: Ein unbekanntes Großereignis (Vulkanausbruch, wiederholte Erdbeben, Klimaänderung) führt zu Migrationen im östlichen Mittelmeer, die das Ende der Bronzezeit einleiten und zum Niedergang mehrerer Großreiche führen. Die Quellen erwähnen zudem raubende und plündernde »Seevölker« unbekannter Herkunft, wörtlich: »Leute von [den Inseln] inmitten des Meeres« (iww ḥr jw-ib w3ḏ-wr).
Molloy, B.
Was There a 3.2 ka Crisis in Europe? A Critical Comparison of Climatic, Environmental, and Archaeological Evidence for Radical Change during the Bronze Age–Iron Age Transition.\ J Archaeol Res (2022). DOI
- 1000 BC: Phönizier und Griechen entwickeln neue Schiffstypen, den Lastsegler und die Galeere.
- 600 BC: Der ägyptische Pharao
Necho
II. beauftragt Phönizier, die Küsten Afrikas zu erkunden. Herodot (~485–425) berichtete, dass diese 596 BC im Roten Meer südwärts segelten und 594 BC die Mündung des Nils erreichten, also Afrika umschifft hatten. Die antiken Geographen Eratosthenes (~276–194 BC) und Ptolemäus (~160–100 BC) wiesen dies als unwahr zurück, Aufzeichnungen in den ägyptischen Archiven wurden nicht gefunden. - 550 BC: An der Atlantikküste Afrikas wird die karthagische Kolonie Larache gegründet, heute El Araish.
Plinius der Ältere
(um 23 – 79 n. Chr.) berichtet von einem Periplus desHimilco
(auch: Himilkon, phönizisch Chimilkât), einem phönizischen Seefahrer aus Karthago, der im späten 6. Jahrhundert als Erster der westlichen Küste Europas bis Norwegen gefolgt sein soll.Blázquez y Delgado-Aguilera, Antonio
El periplo de Himilco.
Siglo VI. antes de la Era cristiana, según el poema de Rufo Festo Avieno titulado „Ora Maritima“ [lines 80-416. With the text and a Spanish translation]. Descripción de las costas portuguesas y españolas desde el cabo San Vicente hasta Gibraltar. Con un mapa. Por Antonio Blázquez y Delgado-Aguilera.
71 S. 1 Karte, Madrid 1909: Patronata de Huérfanos de Administración Militar.Carreras i Candi, Francesc; Martin, Albert (editor), Blazquez, Antoni
Mapa del Périplo o viatge d'Himilco a la Península en lo segle VI abans de J. C. / per Antoni Blazquez. Institut Cartogràfic i Geològic de Catalunya 2012
- 515 BC:
Dareios
I. ließ den vonNechos
II. begonnenen Kanal zwischen Nil und Rotem Meer fertigstellen. Scylax
erforscht vor 514 BC für den persischen GroßkönigDareios
I. den Indus und den Seeweg über den Indischen Ozean nach Ägypten. Dafür war er 30 Monate unterwegs.Herodot
undHekataios
benutzten seinen Periplus, dieser ging jedoch später verloren.- 500 BC: Die Phönizier bauen nun Schiffe mit zwei großen Masten.
Hanno
»der Seefahrer« [vor 480–440 BC] umsegelte Afrika bis zum Golf von Guinea und hinterließ den Periplus (= Periplus Hannonis, = Hanno Carthagiensis), Online. Dass er die Sonne auf der falschen Seite stehen sah, kann als Beleg dafür gedeutet werden, dass er den Äquator überquert hatte. Sein Periplus ist erhalten.Karl Bayer
Periplus Hannonis.
S. 337 in: Gaius Plinius Secundus der Ältere: Naturkunde (Historia naturalis), lateinisch–deutsch. Buch V. Zürich/München 1993: ArtemisMedas, Stefano
„–Essendo finiti i viveri, non navigammo oltre“
Introduzione allo studio del Periplo di Annone.
53 S., (=Temi di archeologia punica 2) Lugano, Lumières Internationales 2006: Athenaion.Francis Joannès
L'itinéraire des Dix-Mille en Mésopotamie et l'apport des sources cunéiformes
in: Dans les pas des Dix-Mille, Pallas 43 Topoi, volume 7/1, 1997. pp. 363-370.Xenophon
beschrieb in der Anabasis den Feldzug des jüngeren Kyros gegen Artaxerxes II. im Jahr 401 vor Christus.Der KarthagerHanno
der Seefahrer (~480–440 BC) erkundet um 470 BC die Atlantikküste Afrikas, überquert dabei den Äquator und erreicht möglicherweise den Golf von Guinea.
- Der dem dem
Skylax von Karyanda
zugeschriebene, wahrscheinlich jedoch von einem unbekannten Autor im 4. Jahrhundert BC verfasste Periplus beschreibt die Küsten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres mit Städten, Flüssen, Häfen, Bergen.Scylax de Caryanda
,Graham Shipley
(Hg.)
Pseudo-Skylax's Periplous
The circumnavigation of the inhabited world.
XII, 244 S., Exeter 2011: Bristol phoenix Press.Kos, Marjeta Šašel
The ‘great lake’ and the Autariatai in Pseudo-Skylax.
MEFRA Mélanges de l'École française de Rome - Antiquité [En ligne], 125-1|2013. Online
Die Autorin plädiert für die Identität von Hutovo Blato mit dem im Periplus erwähnten Fluss Naron, 10 km östlich von Metković.
Pytheas
(~370–~310), ein griechischer Seefahrer, segelte die eurpoäische Küste nordwärts, erreichte sicher England und Treibeisgebiete. Möglicherweise ist Island identisch mit dem von ihm genannten Thule. Sein Bericht Über den Ozean (Περὶ τοῦ ᾿Ωκεανοῦ Perì toũ Okeanoũ) ist verloren.- 320 BC:
Nearchos
(360–314) segelte als Teilnehmer vonAlexanders
Feldzügen vom Indus zum Persischen Golf. Sein Bericht ist verloren, jedoch von anderen Autoren umfassend zitiert worden. - 320 BC: Der vormalige General, Leibwächter und Freund
Alexander des Großen
wird alsPtolemäus
I. Nachfolger Alexanders auf dem ägyptischen Thron. Als Pharao gründet er die berühmte Bibliothek von Alexandria, deren Aufgabe es auch war, die Segelberichte (Periplus) jedes einlaufenden Schiffes zu sammeln und so geographisches Wissen zu speichern 28). - 280 BC: Auf der Insel Pharos vor Alexandria wird ein großer Leuchtturm für die Schifffahrt gebaut, der später als eines der sieben Weltwunder bekannt wird.
- 260 BC: Eine karthagische Quinquereme (Fünfruderer – damals die größten Kriegsschiffe) wird von den Römern erbeutet und dient als Modell für die erste römische Flotte.
- 118 BC:
Eudoxos
aus Kyzikos (Kyzikēnós, Cyzicus), ein griechischer Seefahrer, erkundete im 2. Jahrhundert v. Chr. fürPtolemaios
VIII., König der hellenistisch-ptolemäischen Dynastie in Ägypten, das Arabische Meer. Dadurch entdeckte er den Seeweg von Ägypten entlang der Arabischen Halbinsel bis nach Indien. Dass diese Route bereits 514 BC vonScylax
befahren wurde, war in Vergessenheit geraten. Bei Eudoxos' Versuch Afrika vom Mittelmeer aus zu umrunden wurde sein Schiff zuletzt vor Marokko gesichtet. - 100 BC: Die größten Lastschiffe des Mittelmeers werden nun von den Römern gebaut.
- 30 BC: Mit der Übernahme des ptolemäischen Ägypten durch
Octavian
für Rom kontrolliert Rom das gesamte Mittelmeer. Es übernimmt auch den (Gewürz-)Handel mit Indien. Damit einher geht ein besonderes Interesse für den Schiffverkehr im Indischen Ozean.- Periplus Maris Erythraei Περίπλους τῆς Ἐρυθράς Θαλάσσης `Küstenbeschreibungen des Erythräischen Meeres´ [= Rotes Meer & Teile des Indischen Ozeans] aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Online original und in englischer Übersetzung .
Lionel Casson
The Periplus Maris Erythraei.
Text with introduction, translation, and commentary.
Princeton University Press, Princeton 1989
Im pazifischen Raum
Genomuntersuchungen bestätigen eine erste Siedlungswelle durch den Homo sapiens vor 45.000 Jahren, die unter anderem auch Papua-Neuguinea erreichte. Man kann daher auf Bootsbau schließen. Da jedoch zahlreiche Inseln unbewohnt blieben, werden längere Bootspassagen eher die Ausnahme gewesen sein. Eine zweite Siedlungswelle ging vor 5.000 Jahren von Taiwan aus, führte aber erst vor rund 3.000 Jahren zu einer intensiveren Vermischung der beiden Gruppen 29)
- 4500 BC: Völker der Dapenkeng-Kultur aus dem Südosten Chinas besiedeln die Insel Taiwan 130 Kilometer vor der chinesischen Küste. Dort lebten bereits frühere Einwohner, die vor rund 20.000 Jahren über eine Landbrücke aus China kamen. Von ihnen stammen die austronesischen Völker ab.
- 3000 BC: Seefahrende austronesische Völker aus Taiwan besiedeln den Batanes-Archipel und den Norden von Luzon.
Die Lapita-Kultur, benannt nach dem Fundort auf Neukaledonien, entwickelt bis zu 20 Meter lange Auslegerkanus (waga) mit Doppelrumpf, Mattensegeln und einer großen Plattform für Menschen, Tiere und Lasten. Damit beginnt die austronesische Expansion über tausende Kilometer bis Mikronesien, Polynesien, Melanesien und Madagaskar. - 2000 BC: Zwischen den austronesischen Siedlungen in Taiwan und den nördlichen Philippinen wächst ein Seehandelsnetz für Jade, das sich nachfolgend auf das Südchinesische Meer ausdehnt (500 v. Chr. bis 500 n. Chr.), also die Sa Huỳnh-Kultur in Vietnam mit Gebieten in Sarawak, Ostkambodscha, Zentral- und Südthailand verband.
- 1500 BC: Die polynesische Besiedlung von Ozeanien erreicht über die Philippinen das Inseldreieck Tonga, Fidschi, Samoa.
Seefahrende austronesische Völker etablieren Handelsrouten mit Südindien und Sri Lanka, Ostasien, der Arabischen Halbinsel und Ostafrika, ein gewachsenes Seehandelsnetzwerk im Indischen Ozean, basierend auch auf dem Gewürzhandel und später Teil der maritimen Seidenstraße.
Es waren wahrscheinlich seefahrende austronesische Völker, die vom Bismarck-Archipel aus die Marianen besiedelten. Das wäre damit die erste und längste Langstreckenfahrt in Ozeanien. - 1000 BC: Ankunft der Polynesier im polynesischen Dreieck, auf den Cookinseln, in Tahiti und auf den Marquesas-Inseln, auf Palau und Yap in Westmikronesien.
- 500–1200 AD: Genetische Befunde belegen, dass die Osterinsel ein später Teil der polynesische Besiedlung ist, aus der Region Mangareva, Henderson, Pitcairn kommend und keinesfalls vor 500 AD erfolgte. Ein Siedlungseinfluss aus Südamerika wird ausgeschlossen. 30)
Perspektiven
Raum & Orientierung
Züchner, Christian
Kartenbilder des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr.
Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft. 33/34 (1986/87) 321-344.
Reisen zu Zielen der Phantasie
- Dilmun
erscheint erstmals in der sumerischen Erzählung von der Sintflut als Ort der Rettung im Sinne eines Paradieses, als Sitz der Göttin Ninlil, später wiederholt als blühender Ort mit Süsswasser, möglicherweise zeitweise mit der Insel Bahrain zu identifizieren, deren Name auf Wasser verweist. Später belegt durchSargon von Akkad
(um 2356 bis 2300 BC) Schiffe aus Dilmun in den Hafen seines Reiches und ab 2050 BC wird ein Königreich von Dilmun wiederholt genannt, das möglicherweise identisch ist mit dem Garten Eden der Bibel.Howard-Carter, Theresa
Dilmun: At Sea or Not at Sea? A Review Article.
Journal of Cuneiform Studies. 39.1 (1987) 54–117. doi:10.2307/1359986W. F. Albright
The Location of the Garden of Eden.
The American Journal of Semitic Languages and Literatures. 39.1 (October 1922) 15–31.
doi:10.1086/369964Hamblin, Dora Jane
Has the Garden of Eden been located at last? Smithsonian Magazine. 18.2 (Mai 1987)
- Punt
In altägyptischen Inschriften umfasst das Goldland auch Ta Neher `Gottesland´ und war der Göttin Hathor geweiht. Zwar berichten die Inschriften von mehreren Expeditionen dorthin, jedoch ist deren geographisches Ziel schwer zu fassen; wahrscheinlich handelt es sich um Gebiete im Raum Eritrea - Äthiopien - Nordwest-Somalia. Möglicherweise ist Punt identisch mit dem Goldland der Bibel, Ophir, oder mit Opone Οπώνη, einem Handelsort, der vonClaudius Ptolemäus
31) und im Periplus Maris Erythraei aufgezählt wird.- Das sagenhafte Goldland Punt. 2011. BILD DER WISSENSCHAFT. 2011 (9): 68-75.
Bard, Kathryn A., Rodolfo Fattovich
Egyptian Seafaring Expeditions and the Land of Punt
Long-Distance Trade in the Red Sea During the Middle Kingdom. 249 S., Boston: Brill 2018 Online
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
H. Köpp
Reisen in Prädynastischer Zeit und Frühzeit
In: E.-M. Engel/V. Müller/U. Hartung
Zeichen aus dem Sand.
Streiflichter aus Ägyptens Geschichte zu Ehren von Günter Dreyer (Wiesbaden 2008) 401-412H. Köpp
Weibliche Mobilität im Alten Ägypten. Frauen in Sänften und auf Streitwagen
In: Miscellanea in honorem Wolfhart Westendorf
Göttinger Miszellen Beiheft 3 (Göttingen 2008) 34-44H. Köpp
Desert travel and transport in ancient Egypt
An overview based on epigraphic, pictorial and archaeological evidence
In: F. Förster/H. Riemer (eds.)
Desert Road Archaeology in Ancient Egypt and Beyond
Africa Praehistorica 27 (Köln 2013) 103-127
A. Jockenhövel
Räumliche Mobilität von Personen in der mittleren Bronzezeit des westlichen Mitteleuropa.
Germania 69 (1991) 49–62.K. Kristiansen
,T. B. Larsson
The Rise of Bronze Age Society. Travels, Transmission and Transformations.
XIV, 449 S. Cambridge 2005.Bianka Nessel
,Daniel Neumann
,Martin Bartelheim
Transporte, Transportwege und Transportstrukturen. Bronzezeitlicher Transport: Akteure Mittel Und Wege.
410 S.(=Vorträge der Tagung „Transporte, Transportwege und Transportstrukturen“ der Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit. Tübingen 2018: Tübingen University Press.
Weiträumige und überregionale Kontakte setzen (urbane) Zentren und eine hierarchische Verwaltung (Bürokratie) voraus und ermöglichen den Transfer von Wissen und kulturellen Werten, der mit dem Transport von Lasten und Menschen einhergeht. Damit beschäftigen sich die Beiträge der Tagung, Inhalt u.a.:- Nikolaus Boroffka
Bronzezeitlicher Transport. Akteure, Mittel und Wege. Eine Einführung in das Thema. - Bine Kramberger, Anja Hellmuth Kramberger
Von neolithischen „Großen Müttern“ bis zu sumerischen Königen.
Ein Überblick zum Nachweis des Transports auf dem Kopf in der Vor- und Frühgeschichte. - Bianka Nessel, Claes Uhner
Spezialisierte Transporteure in der Bronzezeit?
Überlegungen zu Natur und Organisation von Nah- und Ferntransporten in Europa nördlich des Balkan-Gebirges. - Elke Kaiser
Räderfahrzeuge in der frühen Bronzezeit Osteuropas (2300-1800 v. Chr.) - Flemming Kaul
Middle Bronze Age Long Distance Exchange.
Early Glass, Amber and Guest-Friendship, Xenia - Gisela Woltermann
Über Wasser, über Land. Aspekte des Transports in der Jungbronzezeit am Beispiel Nordwestdeutschlands. - Franziska Faupel, Oliver Nakoinz
Rekonstruktion des Wegesystems und Identifikation von Wegparametern der Bronzezeit in Schleswig-Holstein. - Daniel Neumann
Das älterurnenfelderzeitliche Metalldepot aus Zlatten, Steiermark. Ein Beitrag zu bronzezeitlichen Routen in Gebirgszonen. - Carolin Frank
Überblick zu Aspekten einer möglichen Seefahrtsroute entlang der südanatolischen Küste während des 3. Jtsd. v. Chr. - Magda Pieniqzek, Peter Pavük, Ekin Kozal
The Troad, South Aegean, and the Eastern Mediterranean.
Long-Distance Connections during the Middle and Late Bronze Age
M. Uckelmann
Land Transport in the Bronze Age.
In: H. Fokkens, A. Harding (Hg.): The Oxford Handbook of Bronze Age Europe (Oxford 2012) S. 398–413.J. Varberg
,B. Gratuze
,F. Kaul
Between Egypt, Mesopotamia and Scandinavia.
Late Bronze Age Glassbeads Found in Denmark.
Journal of Archaeological Science 54 (2015) 168–181.
Ab etwa 4.000 BC
- Stone Age Connections. Mobilität zu Ötzis Zeiten.
Sonderausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum 22. November 2021 bis 7. November 2022
Anhand bedeutender Funde aus dem Alpenraum werden die Wege und Handelsbeziehungen im 4. und 3. Jahrtausend v.Chr. nachvollzogen. Bryony Coles
The wetland revolution in prehistory.
Proceedings of a conference held by The Prehistoric Society and WARP at the University of Exeter, April 1991 / IV, 153 S.: Ill., maps, photos. Pfahlbausiedlungen im Hochwasserbreich von Seen erscheinen ab dem 4. Jahrtausend BC. Besonders bekannt sind die Pfahlbauten rund um den Bodensee (s. Ausstellungen). Hier werden darüber hinaus behandelt: Japan, New Guinea Highlands, Irish wetland, Poland, Northwestern Russia, northwest coast of North America, Florida.
Mensch & Esel unterwegs
- Esel erscheinen als Nutztier im ausgehenden 4. Jahrtausend in der Levante und in Ägypten, der Heimat der Wildform Equus asinus.
- Um 3.200 BC begann die Frühe Bronzezeit in Palästina.
Klaus-Rüdiger Mai
Die Bronzehändler.
Eine verborgene Hochkultur im Herzen Europas.
Campus, Frankfurt am Main 2006
- Um 3.300 BC stirbt ein Mann auf dem Hauslabjoch, bekannt als »Ötzi«, alleine unterwegs und mit erhaltenem Reisegepäck.
Mensch & Wagen
- Hamaxoikoi `Wagenbewohner´ als pontische Steppenbewohner/Skythen
- Um 3.500 BC Wagenbau im nordwestlichen Europa, im donauländischen Raum und in Mesopotamien.
- Um 3.700 BC Stangenschleifen als Dreieckswagen auf zwei Rädern.
Littauer, M., & Crouwel, J.
Wheeled Vehicles and Ridden Animals in the Ancient Near East.
Leiden 1979.Pare, C.
Wagons and Wagon-Graves of the Early Iron Age in Central Europe.
Oxford University Commitee for Archaeology Monograph 35. Oxford 1992.Schouvsbo, P. O.
Oldtidens vogne i norden.
Fredrikshavn 1987S. Burmeister
Rad und Wagen.
Der Ursprung einer Innovation. Wagen im Vorderen Orient und Europa.
Ausstellungsband: vom 28 März bis 11. Juli 2004 im Landesmuseum für Natur und Mensch. 531 S., Beiheft Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 40 Mainz 1987Niklas Pfeiffer
Pferd und Wagen auf Felsbildern.
Die Darstellung von Radfahrzeugen und Zugtieren in der Felskunst der europäischen Bronzezeit. Ein paneuropäischer Vergleich einer problematischen Quellengattung.
Freie Universität Berlin Institut für Prähistorische Archäologie Seminar: Transport in der Bronzezeit Prof. Dr. Elke Kaiser Berlin, 10.03.2016Stefanie Leisentritt
Welche Bedeutung hat die Darstellung wagenfahrender Gottheiten auf den Denaren der Römischen Republik?
GRIN Verlag, 2009- Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit,
Bianka Nessel
,Daniel Neumann
,Martin Bartelheim
Bronzezeitlicher Transport: Akteure, Mittel und Wege.
410 S. Tübingen University Press, 2018.
Tagungsband: Jahressitzung Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit, 30.-31. Oktober 2015 Universität Tübingen. Inhalt u.a.
- Bine Kramberger, Anje Hellmuth Kramberger
Von neolithischen „Grossen Müttern“ bis zu sumerischen Königen. Ein Überblick zum Nachweis des Transports auf dem Kopf in der Vor- und Frühgeschichte - Bianka Nessel, Claes Uhnér
Spezialisierte Transporteure in der Bronzezeit? Überlegungen zu Natur und Organisation von Nah- und Ferntransporten in Europa nördlich des Balkan-Gebirges - Elke Kaiser
Räderfahrzeuge in der frühen Bronzezeit Osteuropas (2300-1800 v. Chr.) - Claudia Pankau
Middle Bronze Age long distance exchange. Early glass, amber and guest-friendship, Xenia - Gisela Woltermann
Über Wasser, über Land. Aspekte des Transports in der Jungbronzezeit am Beispiel Nordwestdeutschlands - Franziska Faupel, Oliver Nakoinz
Rekonstruktion des Wegesystems und Identifikation von Wegparametern der Bronzezeit in Schleswig-Holstein - Carolin Frank
Überblick zu Aspekten einer möglichen Seefahrtsroute entlang der südanatolischen Küste während des 3. Jtsd. v. Chr. - Magda Pieniążek, Peter Pavúk, Ekin Kozal
The Troad, South Aegean, and the eastern Mediterranean. Long-distance connections during the Middle and Late Bronze Age
Steppennomaden
Im 7. Jahrtausend BC bildet sich bei den Steppennomaden im Raum der Wolga eine proto-indoeuropäische Sprache und Kultur. Um 3.000 BC beginnt die Migration insbesondere mit dem Hirtenvolk der Jamnaja nach Westen in der ponto-kaspischen Steppe. Der Genfluss zeigt Verbindungen zwischen sibirischen und skandinavischen Gruppen. Das korreliert mit der zunehmenden Rolle der Milch von Kühen, Schafen, Ziegen und in geringerem Maße von Pferden in der Ernährung. »Die Bevölkerungen der Steppe nutzten die Tiere nicht mehr nur für den Fleischkonsum, sondern auch wegen weiterer Eigenschaften: unter anderem wegen ihrer Milch oder als Transportmittel«, sagt Nicole Boivin
, Direktorin der Abteilung für Archäologie am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte. Es scheint jedoch mehrere Faktoren für diesen Prozess gegeben zu haben, deren Zusammenwirken noch nicht verstanden ist.
Evershed, R.P.
,Davey Smith, G.
,Roffet-Salque, M.
et al.
Dairying, diseases and the evolution of lactase persistence in Europe.
Nature (2022). DOIWilkin, S., Ventresca Miller, A., Fernandes, R. et al.
Dairying enabled Early Bronze Age Yamnaya steppe expansions.
Nature (2021). DOISalque, M. et al.
Earliest evidence for cheese making in the sixth millennium BC in northern Europe.
Nature 493, 522–525 (2013).Jorge E. Spangenberg
,Irenaus Matuschik
,Stephanie Jacomet
&Joerg Schibler
Direct evidence for the existence of dairying farms in prehistoric Central Europe (4th millennium BC).
Isotopes in Environmental and Health Studies, 44:2 (2008) 189-200, DOI
Die proteinreiche Ernährung fördert die Domestikation der Tiere, domestizierte Pferde wurden eingesetzt als Zugtiere für Wagen und später als Reittiere. In der nachfolgenden Migration durch Europa gehen andere Völker auf, dabei bilden sich bis etwa 1000 BC die indoeuropäischen Sprachen zwischen Island und Indien.
Haak, W. et al.
Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe.
Nature 522, 207–211 (2015).Anthony, D. W.
The Horse, the Wheel, and Language
Princeton Univ. Press, 2007Maran, Joseph, Philipp Stockhammer
Appropriating innovations entangled knowledge in Eurasia, 5000-1500 BCE.
268 S. Oxbow Books, 2017Chechushkov, I. V. & Epimakhov, A. V.
Eurasian steppe chariots and social complexity during the Bronze Age.
J. World Prehist. 31, 435–483 (2018).
Die »indoeuropäische Globalisierung« setzte zum Ende der letzten Eiszeit ein. Aus ihr gingen die frühen Hochkulturen in Griechenland, Italien, Kleinasien, Persien und Indien hervor. Kohl, P. L. The Making of Bronze Age Eurasia (Cambridge Univ. Press, 2007).
Haarmann, Harald
Auf den Spuren der Indoeuropäer
Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen.
368 S., München: C.H. Beck 2016.Elke Kaiser
Rinder und Räder
Zwei innovative Entwicklungen, die das Leben in der Steppe veränderten?
S. 47-59 in:Gerd Graßhoff, Michael Meyer
(Hg.)
Innovationen der Antike Mainz: Philipp von Zabern, 2018Klassen, Lutz
Jade und Kupfer
Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der Kulturentwicklung Europas 5500-3500 BC.
Arhus 2004: Jutland Archaeological Society, Moesgard Museum
Seefahrer & Megalitherbauer
Rund 35.000 Megalith-Denkmäler sind heute in Europa bekannt und erhalten. Entstanden sind sie alle zwischen 4500-2500 BC.
Megalithdenkmäler, seltene Steinprodukte (z.B. polierte Klingen) und Keramikdekoration dienen als archäologische Belege für prähistorische Mobilität. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends BC entstand die Megalithtechnik im Nordwesten Frankreichs und breitete sich von dort innerhalb von 200–300 Jahren aus nach Südfrankreich, in den Nordosten der Iberischen Halbinsel, nach Korsika, Sardinien, auf das italienische Festland und in den Westen der Iberischen Halbinsel. Die Region Morbihan erscheint dabei als Knotenpunkt. In Menhire eingravierte Zeichen erscheinen auch an anderen Orten Europas, aber nicht dazwischen. Dies kann als Beleg für Schifffahrt über weite Strecken gewertet werden, zumal Schiffszeichnungen auf den Menhiren zu erkennen sind. Inwieweit Migration, Seefahrt und Megalith-Kultur zusammenhängen, untersucht das Projekt NEOSEA.
Bettina Schulz Paulsson
Time and Stone: The Emergence and Development of Megaliths and Megalithic Societies in Europe.
Diss. Kiel. Oxford: Archaeopress, 2017, XIV 376 S., 209 Abb., 10 TafelnCassen, S.
,Rodríguez-Rellán, C.
,Fábregas Valcarce, R.
,Grimaud, V.
,Pailler, Y.
, &Schulz Paulsson, B.
Real and ideal European maritime transfers along the Atlantic coast during the Neolithic.
Documenta Praehistorica, 46 (2019)308–325. DOI
Ab etwa 8.000 BC
Mensch & Rind, Ochsenstachel, Joch & Pflug
Rinder erscheinen als Nutztier nach 8.000 BC in Südostanatolien am Taurusgebirge, etwa um 6.500 BC ist die Milchnutzung in Westanatolien und der Levante zu finden. Weil die Laktosetoleranz erst 5.500 BC in Europa einsetzt, müssen Milchprodukte wie Käse, Butter, Butterfett (Ghee) erzeugt werden.
Masson, Astrid, Eva Rosenstock
Das Rind in Vorgeschichte und traditioneller Landwirtschaft
Archäologische und technologisch-ergologische Aspekte.
Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 32 (2011) 81-106.
Rinder und Pflug, Ackerbau und Siedlung sind nicht voneinander zu trennen und erfordern die Einteilung der nutzbaren Flächen in Bauland und Ackerland, in Mein und Dein. Mit den Werkzeugen des Vermessers - Meßstab und Meßseil - lassen sich Himmelsrichtungen (Indischer Kreis), Breitengrade (Schattenstab, Gnomon), Längen und rechte Winkel (Ägyptisches Dreieck) bestimmen. Die dazu nötigen mathematischen Fähigkeiten machen den Landvermesser auch zum Kundschafter, der die Orientierung ermöglicht und zum Geographen bei der Erkundung neuer Landschaften: Aufgaben, wie sie später die Bematisten von Alexander dem Großen
wahrnahmen. In den sumerischen Stadtstaaten trugen Herrscher und Stadtgötter wie Marduk
als Symbol Stab und Seilring.
Mensch & Ziege, Krummstab & Zaun
Vorstellungen von liminal deities (»Reisegötter«) speichern uralte Ängste und Bedürfnisse im Zusammenhang mit Aufbruch, Grenzberührungen, Übergängen, Zwischenraum. Dabei wurden Ziegen, Rinder und Pferde Teil der Mythologie, Teil der Riten und zu Symbolen von Macht.
- Der Krummstab als hirtenspezifisches Stabwerkzeug wird im 3. Jahrtausend BC zur ägyptischen Hieroglyphe heqa und zum Herrschersymbol und später zum Symbol für spirituelle Macht.
Hirten als Nomaden (»Pastoralnomaden«)
delegieren die Nahrungssuche an ihre Tiere, damit diese Milch liefern, Fleisch und Wolle; als Wegzehrung laufen sie selbständig mit. Hirten sind weniger mobil als Jäger & Sammler, können jedoch Besitz anhäufen und lassen das Gepäck von Tieren tragen.
- Schafe erscheinen als Nutztier etwa um 6.000 BC in Anatolien/Armenien
- Ziegen erscheinen als Nutztier etwa um 9.000 BC im Zagrosgebirge (Iran/Irak) & der Levante.
- Ziegen, deren Hörner und Füße werden zu ikonischen Attributen liminaler Gottheiten: Ziegenfüßige (Wald-)geister wie die Satyrn, Halbgötter wie Pan oder Pushan, der Ziegenwagen von Mercur Cissonius und Hermes Kriophorus usw.
- Der Ziegenbalg dient als Wassersack, zum Verarbeiten der Milch (Butter), aufgeblasen als Beförderungsmittel (Floßbau) und als Blasebalg für den Schmied.
Graf, Martin Hannes
Schaf und Ziege im frühgeschichtlichen Mitteleuropa
Sprach-und kulturgeschichtliche Studien. Archaeolingua 19 (2006)Levy, T.E.
The emergence of specialized pastoralism in the southern Levant.
World Archaeology 15 (1983) 15-36.Rosen, S.
Revolutions in the Desert: The Rise of Mobile Pastoralism in the Southern Levant.
Routledge, New York 2016.
Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven
Reichholf, Josef H.
Warum die Menschen sesshaft wurden
Das größte Rätsel unserer Geschichte.
Frankfurt am Main Fischer 2016Rösch, Manfred
Vom Korn der frühen Jahre. Sieben Jahrtausende Ackerbau und Kulturlandschaft.
Begleitheft zur Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit dem Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen.
Esslingen Ges. für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern 2008Riehl, S.
,Zeidi, M.
,Conard, N. J.
Emergence of agriculture in the foothills of the Zagros Mountains of Iran.
Science 341 (2013) 65–67.Broushaki, F.
et al.
Early Neolithic genomes from the eastern Fertile Crescent.
Science 353 (2016) 499–503.Shennan, S.
The First Farmers of Europe: An Evolutionary Perspective.
Cambridge University Press, 2018.Allentoft ME
,Sikora M,
Refoyo-Martínez A
,Irving-Pease EK
,Fischer A
,Barrie W
et al.
Population Genomics of Stone Age Eurasia.
bioRxiv 2022, S. 1-71. DOI
Um 12.500 BC: Neue Lebenswelten
Migration war die meiste Zeit der Normalzustand des Menschen. Diese Verbreitungs- und Bewegungsform konnte sich erst ausdifferenzieren, nachdem sich Menschengruppen räumlich banden, also etwa
- durch regionalen Ressourcenreichtum (Wasser, Fisch, Wild);
- durch Schutz und Geborgenheit in Höhlen, Tälern oder auf Almen.
Philippe Curdy
(Hg.)
Die ersten Menschen im Alpenraum von 50.000 bis 5.000 vor Christus.
199 S. Zürich 2002: Verl. Neue Zürcher Zeitung. Begleitband zur Ausstellung im Walliser Kantonsmuseum, Sitten 2002, und im alten Gefängnis von Sion (CH) bis zum 5. Januar 2003.
Arranz-Otaegui, Amaia
etal.
Archaeobotanical evidence reveals the origins of bread 14,400 years ago in northeastern Jordan. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 115 (31) 2018: 7925-7930.Racimo, Fernando
,Jessie Woodbridge
,Ralph M Fyfe
et al.
The spatiotemporal spread of human migrations during the European Holocene.
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 117.16 (2020) 8989-9000. DOIKrenn-Leeb, Alexandra
;Beier, Hans J.
;Claßen, Erich
;Falkenstein, Frank
;Schwenzer, Stefan
(Hrsg.)
Mobilität, Migration und Kommunikation in Europa während des Neolithikums und der Bronzezeit. 225 S. zahlr. Ill. Langenweißbach 2009: Beier & Beran Inhalt u.a.:- Hans-Jürgen Beier
Überlegungen „Wandern oder nicht Wandern - das ist hier die Frage„. Einige theoretische Überlegungen zur Möglichkeit des Nachweises eines archäologischen Wunschtraums - Julia Katharina Koch
Zwischen Diplomatie und Abenteuer? Möglichkeiten der Auswertung mediterraner Schriftquellen des 2. Jt. v.Chr. aus der Sicht der mitteleuropäischen Archäologie
Wiedemann, Felix, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Vom Wandern der Völker: Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften
370 S., Berlin Edition Topoi 2017, darin:- Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke
Wanderungsnarrative. Zur Verknüpfung von Raum und Identität in Migrationserzählungen. - Hans-Joachim Gehrke
Griechische Wanderungsnarrative und ihre Wirkung - Roland Steinacher
Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins 19. Jahrhundert - Tanca Dan
The Sarmatians: Some Thoughts on the Historiographical Invention of a West Iranian Migration - Felix Wiedemann
Zirkuläre Verknüpfungen. Völkerwanderungen und das Motiv der Wiederkehr in den Wissenschaften vom Alten Orient um 1900 - Matthias Jung
Wanderungsnarrative in der Ur- und Frühgeschichtsforschung - Elke Kaiser
Das Wandern ist des Hirten Lust! Der osteuropäische Steppenraum in der Diskussion um die Ausbreitung der indogermanischen Grundsprache - Franziska Torma
Auf der Suche nach der ‚Urheimat‘? Migration und Identität in der Turfan-Forschung des Kaiserreichs - Peter Rohrbacher
‚Hamitische Wanderungen‘: Die Prähistorie Afrikas zwischen Fiktion und Realität - Susanne Grunwald
Metaphern – Punkte – Linien. Zur sprachlichen und kartographischen Semantik ur- und frühgeschichtlicher Wanderungsnarrative beiGustaf Kossinna
- Mijal Gandelsman-Trier
Migrationsforschung in der Ethnologie: von ethnischen Enklaven zu transnationalen Netzwerken - Jörg Feuchter
Mittelalterliche Migrationen als Gegenstand der ‚Genetic History‘
Um 12.500 BC ändert sich die Lebenswelt der Menschen durch Klimaänderung und Bevölkerungswachstum. Nomaden legen »Basislager« an, ein Schritt zur Sesshaftigkeit. Sicheln erhöhen die Effektivität beim Ernten wilder Getreidearten (Vorfahren von Weizen, Hirse, Hafer, Gerste), Geräte zum Mahlen der Samen werden entwickelt, Getreidelager werden gebaut, also bestimmt die Erntezeit den Beginn der sesshaften Jahreszeit vor dem Winter. Heutige Jäger und Sammler wie die Hazda in Tansania, die !Kung Buschmänner in Botswana oder die Aborigines in Australien widmen wöchentlich etwa 2-3 Tage der Nahrungsbeschaffung: Männer jagend, Frauen sammelnd. Experimentell ermittelt wurde ein Sammelgut von gut zwei Kilogramm Wildweizen pro Stunde per Hand, mit einer Sichel knapp 2,5 kg. Eine sechsköpfige Familie benötigt rund 2.500 kg pro Jahr, muss also 1.000 Stunden sammeln, das schaffen drei bis vier Personen in einem Monat. Eicheln oder Kastanien als Nahrungsmittel erfordern weniger Aufwand.
Genetisch nachweisbar ist ab etwa 12.000 BC ein jahrtausende anhaltender Vorgang der Begegnung und Mischung eiszeitlicher Gruppen von Jägern und Sammlern im Raum zwischen dem Nahen Osten und dem Balkan, aus dem sich die ersten Bauern Europas entwickelten und ortsfest siedelten.
Nina Marchi
,Laura Winkelbach
,Ilektra Schulz
et al.
The genomic origins of the world’s first farmers.
Cell online 12 May 2022 DOI- Hirtennomadismus zur Viehzucht und dem Domestizieren von Nutztieren, zuerst Ziegen etwa 11.000 BC in der Levante oder dem Zagrosgebirge;
- Zwischen dem Zagrosgebirge und Ostanatolien teilte sich die Population, denn aus den Gruppen im Zagrosgebirge gingen über die Zoroastrier die südasiatischen Bauernvölker insbesondere Afghanistans und Pakistans hervor;
Farnaz Broushaki
et al.
Early Neolithic genomes from the eastern Fertile Crescent.
Science, 14. Juli 2016. DOI- Vom Wanderfeldbau zum Ackerbau, etwa 11.000 BC in der Levante.
- Etwa 10.000 BC erscheinen die ersten Hausbauten in der Levante, deren runde Formen Höhlen nachahmten. Technisch erfordert dies Planung, Wissen über das Material, Verarbeitungstechniken, Werkzeug und lässt von Beginn an deutliche Varianten und Entwicklungsstufen erkennen. Dieser Aufwand wurde offensichtlich in Kauf genommen, weil der Nutzen überwog, sich eine Höhle dort zu bauen, wo die Lebensumstände weitere Vorteile boten: Wasser, Nahrung, Schutz. Beides lässt auf eine anhaltende oder wiederholte Nutzung schließen, leitet also Sesshaftigkeit ein.
- 9600 BC
In Schonen ist die älteste Siedlung von Menschen in Skandinavien nach der Eiszeit belegt, sie zählt zur Ahrensburger Kultur. - 8800 BC
Menschen aus Sardinien besiedeln Korsika. - 8000 BC
Menschen siedeln auf Zypern. - 6500 BC
Menschen aus Südamerika besiedeln die Isla Grande de Tierra del Fuego. - 6000 BC
Menschen besiedeln Kreta und Sizilien, um 5900 BC Malta von Sizilien aus. - 5000 BC
Im unteren Niltal entwickeln Bauern Bewässerung und Viehzucht. Das Mehr an Nahrung lässt die Bevölkerung schnell wachsen. Landwirtschaftliche Überschüsse führen zu Wohlstand und spezialisiertem Handwerk wie wie Glasherstellung, Töpferei, Metallurgie, Weberei, Holzverarbeitung, Lederherstellung und Steinmetzarbeiten.
»Reisen« setzt im Unterschied zur Migration voraus, dass sich regional ortsfeste Strukturen manifestierten, zwischen denen ein Austausch von Menschen, Waren, Informationen nötig war.
- Zwischen 9000 und 8600 BC wird geometrisches Wissen beim Hausbau sichtbar, als östlich von Aleppo in der nördlichen Levante rechteckige Gebäude mit rechteckigen Räumen die älteren rund-ovalen Formen ablösen: »The archaeological record points to the northern Levant as a cradle of architecture.« 32). Rechteckige Bauten setzen Stein als Baumaterial voraus und die Fähigkeit neue tragfähige statische Konstruktionen zu entwickeln wie etwa Türbogen, Türsturz, Dach. Dem erhöhten Aufwand muss ein entsprechender Nutzen entsprochen haben, also auch eine verlängerte Nutzungsdauer.
- Das Domestizieren und Züchten von Getreidearten beginnt etwa um 9.000 BC.
Harlan, Jack R.
A Wild Wheat Harvest in Turkey.
Archaeology 20.3 (1967) 197–201. http://www.jstor.org/stable/41667737.
Erst nach dieser langen Übergangszeit konnte zwischen Aufbruch, Fahrt und Heimkehr unterschieden werden. Diese Trinität ermöglicht reisespezifische Erfahrungen, die jedoch offensichtliche Analogien aufweisen mit Grenzerfahrungen an der Schwelle zwischen Leben und Tod sowie mit geographischen Übergängen. Die Attribute der liminal deities (»Reisegötter«) spiegeln die Bedeutung dieser Erfahrungen, dabei verbinden sich:
- Ziege und Ziegenfuß
- Rinder und Hörner
- geflügelte Schuhe
Von erfolgreichen Innovationen wie der Domestizierung von Tieren oder dem Wagenbau lässt sich auf veränderte Formen der Fortbewegung schließen:
Gerd Graßhoff, Michael Meyer
(Hg.)
Innovationen der Antike
Mainz: Philipp von Zabern 2018, darin u.a.:- Svend Hansen, Jürgen Renn
Technische und soziale Innovationen - Wolfram Schier and Susan Pollock
Die textile Revolution - Elke Kaiser
Rinder und Räder. Zwei innovative Entwicklungen, die das Leben in der Steppe veränderten?
Die Migration der Wildbeuter
Heute ist der Homo sapiens die einzige noch lebende Art der Spezies Homo. Lange Zeit lebten Homo sapiens und Homo neandertaliensis nebeneinander, auch in Afrika; beider Vorfahr ist der Homo Erectus. Die ältesten fossilen Belege für den anatomisch modernen Menschen sind 315.000 Jahre alte Schädelknochen aus einer Fundstelle in Marokko 33) Bereits weit vor dem Homo sapiens
- wurden Stein- und Stabwerkzeuge hergestellt;
- wurde das Feuer genutzt;
- ernährten sich Menschen jagend und fischend;
Bellwood, Peter S.
(Hg.)
The global prehistory of human migration.
XVI, 432 S. Karten. Chichester 2015: Wiley. Inhalt
Die prähistorische Migration über alle Zeiträume und Orte von den ersten Migrationen der Menschen aus Afrika bis zum Ende der Vorgeschichte.
Migrationsrouten außerhalb Afrikas
Die ältesten Nachweise des Homo sapiens außerhalb Afrikas sind:
- rund 125.000 Jahre alt, gefunden in der Qafzeh-Höhle bei Nazareth/Israel;
- rund 125.000 Jahre alt, gefunden im Süden der arabischen Halbinsel;
- rund 106.000 Jahre alt, gefunden auf dem Gebiet des Oman.
- 60000 BC
Der Homo sapiens erreicht das südostasiatische Archipel; andere Menschenarten waren bereits vor ihm dort. - 53000 BC
Von Südostasien aus erreichen die ersten Menschen Sahul, also die damalige Landmasse mit Australien, Neuguinea und Tasmanien.Sue O’Connor
,Shimona Kealy
,Christian Reepmeyer
,Sofia C. Samper Carro
,Ceri Shipton
Terminal Pleistocene emergence of maritime interaction networks across Wallacea.
World Archaeology, 54.2 (2022) 244–263, DOI
- 50000 BC
Der Homo sapiens erreicht Australien als erster Menschenart sowie Neuguinea und Melanesien. Für die dazu notwendigen Seewege ist Schiffahrt Voraussetzung. - 36000 BC
Menschen aus Ostasien besiedeln die japanischen Inseln Honshu und Kyushu. - 33000 BC
Menschen aus Südostasien besiedeln die Maluku-Inseln, die Talaud-Inseln und Palawan. - 30000 BC
Gemalte und eingravierte Bilder finden sich auf der Felswand einer Höhle bei Twyfelfontein in Namibia. - 18000 BC
Sardinien wird besiedelt. - 16500 BC
Nach der letzten Eiszeit zeigt sich zwischen Sibirien und Alaska eine Landbrücke (bekannt als Beringia). Etwa vor 16.500 Jahren muss es ein Zeitfenster gegeben haben, in dem die Passage nach Amerika möglich war, bevor der steigende Meeresspiegel dies wieder schwieriger machte.- 15000 BC
Der Homo sapiens (»Paläoindianer, engl. Paleoindians«) kommt als erste Hominidenart über die Beringstraße (Landbrücke Beringia) von Asien nach Nordamerika. - 14000 BC
Kleine Gruppen seefahrende Beringia-Einwohner wandern entlang der Pazifikküste Amerikas. - 9000 BC
Die Clovis-Kultur, benannt nach den ersten archäologischen Funden in New Mexico, USA, verbreitet sich in rund 200 Jahren über ganz Nordamerika.
- 13000 BC
Menschen aus Honshu besiedeln die japanische Insel Hokkaido.
Die frühesten Migrationsrouten sind weltweit nur schwer bestimmbar, da sie insbesondere den Küstenlinien folgten, die jedoch durch den seither gestiegenen Meeresspiegel heute überflutet sind. Der Nobelpreisträger Svante Pääbo
staunte in einem Interview darüber, dass der Homo sapiens in wenigen zehntausend Jahren alle anderen Hominiden verdrängte und als einzige Hominiden-Art immer wieder Wasser überquerte, ohne dass vom Ufer aus anderes Land erkennbar gewesen wäre 34). Basierend auf genetischen Analysen zeigt sich:
- Eine erste Migrationswelle erfolgte frühestens vor etwa 70.000 Jahren über Südasien nach Australasien.
- Vor etwa 55.000 Jahren überqueren Menschen mit Wasserfahrzeugen die 70 Kilometer breite Meerenge zwischen Asien und dem damaligen Südkontinent (heute: Australien, Tasmanien Neuseeland).
- 6000 vor Christus: Seefahrende Polynesier besiedeln die pazifische Inselwelt im Dreieck zwischen Hawaii, Neuseeland und Osterinseln.
- Eine zweite Migrationswelle begann vor rund 40.000 Jahren und teilte sich auf der arabischen Halbinsel westlich Richtung Europa und östlich Richtung Indische Halbinsel.
- Die genetischen Spuren der heutigen Eurasier verweisen auf eine Herkunft über die Levante aus Ägypten.
- Von dort östlich über Beringia nach Amerika gesichert vor etwa 11.500 Jahren; für eine ältere Besiedlungswelle vor etwa 15.500 Jahren gibt es genetische und linguistische Argumente. Eine dritte Migrationswelle wird diskutiert.
Diese Siedler brachten sowohl den Hund als auch den Flaschenkürbis (bottle gourd, Lagenaria siceraria) aus Asien mit, dort ist dieser um 8.000 BC nachweisbar.Erickson, David L.
et al.
An Asian origin for a 10,000-year-old domesticated plant in the Americas.
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 102.51 (2005) 18315-20. doi:10.1073/pnas.0509279102
- Eine weitere Migration Richtung Europa erfolgte danach aus Sibirien.
In Europa und Vorderasien traf der Homo Sapiens auf andere Homo-Arten, doch Amerika und Antarktika betrat er als erster Mensch. In Australasien dürfte er dem Denisova-Menschen und dem Homo floresiensis begegnet sein. Ein Genfluss des Homo neandertaliensis ist früh nachgewiesen, später auch mit dem Denisova-Menschen in Asien.
Die ältesten fossilen Fundstellen des modernen Menschen (»Cro-Magnon«) liegen alle in Europa mit einem Alter von:
- etwa 40.500 Jahren, Fundort in der Höhle Peștera cu Oase im heutigen Rumänien;
- etwa 44.000 Jahren, Fundort in der Grotta del Cavallo, Apulien, im heutigen Italien;
- rund 31.900 Jahren, Fundort in Buran-Kaya III, Krim, in der heutigen Ukraine;
- sowie etwa gleichaltrig in Mladeč (Tschechien), Kent's Cavern (England) und Frankreich.
- Diesen Menschen werden Artefakte aus Höhlen der Schwäbischen Alb und Willendorf II (Österreich) zugeordnet, die bis zu 40.000 Jahre alt sind, unter anderem das älteste Musikinstrument und die älteste figürliche Darstellung, eine „Venus“.
Hublin, Jean-Jacques
The modern human colonization of western Eurasia: when and where?
Quaternary Science Reviews 118 (2015) 194-210. DOINigst, Philip R.
Early modern human settlement of Europe north of the Alps occured 43,500 years ago in a cold steppe-type environment.
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 111.40 (2014) 14394-14399.
Homo portans mit Hund seit vielleicht 30.000 Jahren
Jäger & Sammler waren einerseits extrem mobil, blieben jedoch andereseits eingeschränkt durch die Fähigkeiten des Menschen als Gepäckträger. Diese erweiterten sich erheblich durch
- Stabwerkzeuge
Grabstock, Tragstange, Schlangenstab, Spieß, Speer, Wurfholz u.a.m. - Mensch und Hund
Seit mehr als 30.000 Jahren begleitet der Hund den Menschen außerhalb Afrikas beim Jagen und wurde zum ersten Nutztier, half beim Tragen und beim Ziehen von Tragschleifen, später auch als Schlittenhund seit etwa 11.000 BC in Sibirien.
Schmuck & Kommunikation seit mehr als 100.000 Jahren
Schmuck setzt im Unterschied zu Werkzeug symbolisches Denken voraus und Sprache zur Verständigung über diesen Symbolgehalt. Die bisher ältesten Funde von Muschelschmuck 35) haben ein Alter von:
- etwa 142.000 Jahren, gefunden im heutigen Marokko in der Bizmoune-Höhle bei Essaouira an der Küste;
- etwa 100.000 bis 135.000 Jahren, gefunden im heutigen Israel in der Skhul-Höhle am Mount Carmel;
- rund 100.000 Jahren, gefunden im heutigen Israel in der Qafzeh-Höhle bei Nazareth;
- etwa 75.000 bis 100.000 Jahren, gefunden im heutigen Südafrika in der Blombos-Höhle am Kap Agulhas.
Werkzeug
Auch manche Tiere wissen, wie naturgegebene Materialien als Mittel zum Zweck dienen können. Werkzeug herzurichten und mit sich zu tragen ist jedoch menschentypisch.
- Die Zeitleiste der Stäbe als Kombinationswerkzeug von Holz und Stein beginnt archäologisch vor rund 500.000 Jahren mit dem ersten Nachweis von steinernen Speerspitzen.
- Um 100.000 BC/60.000 BC: ausgehöhlte Straußeneier wurden in Afrika als bisher älteste (Wasser?)Behälter gefunden:
Texier PJ
,Porraz G
,Parkington J
et al.
A Howiesons Poort tradition of engraving ostrich eggshell containers dated to 60,000 years ago at Diepkloof Rock Shelter, South Africa.
Proceedings of the National Acadademy of Science USA. (2010) doi:10.1073/pnas.0913047107 PMID 20194764
- Wann der Mensch erstmals Tragetechniken wie Behälter, Schnüre und Tragehilfen genutzt hat ist unbekannt; archäologisch nachgewiesen ist ein rund 50.000 Jahre altes, geflochtenes Seilstückchen aus einer Höhle in Frankreich, das den Neandertalern zugeordnet wird 36) und ein 500.000 Jahre alter Befund, dass Holz und Stein zu einem gemeinsamen Werkzeug verbunden waren 37).
Vom Primaten zum Homo sapiens
- 15.000.000 BC:
Als gemeinsamer Vorfahre von Gorillas, Schimpansen und Menschen wird ein Primat angenommen, der sich sowohl in den Bäumen als auch auf dem Boden wohlfühlte. - 6.000.000 BC:
Mehrere Affenarten entwickeln die Fähigkeit, sich auch aufrecht auf zwei Beinen zu bewegen. - 5.000.000 BC: 5–2,5 Millionen Jahre: Fossile Skelettreste lassen das Rift Valley in Ostafrika als Heimat der frühesten menschlichen Vorfahren erscheinen.
- 4.500.000 BC:
Fossile Skelettfunde von mehreren Primatenarten im östlichen und südlichen Afrika werden als Hominiden eingestuft, da sie hinreichend viele menschenähnliche Merkmale aufweisen. - 4.400.000 BC:
Ardi
wird der Skelettfund (1994–96) im Awash Valley in Äthiopien genannt und bezeichnet als frühester Hominide die Art Ardipithecus. - 3.600.000 BC:
Fußabdrücke belegen zwei oder drei Hominiden, wahrscheinlich Australopithecus Afarensis, die aufrecht durch die Vulkanasche bei Laetoli südlich der Olduvai-Schlucht in Tansania gingen. - 3.200.000 BC:
4–2,7 Millionen Jahre:Lucy
wird eines von mehreren Skelettresten genannt, die 1974 in der Region Hadar in Äthiopien gefunden wurde. Sie gehört zur Hominidenart Australopithicus afarensis. - 2.600.000 BC:
Das Paläolithikum oder die Altsteinzeit beginnt, gekennzeichnet durch die Verwendung von unpolierten Steinwerkzeugen durch Hominiden und Menschen. Die frühesten bekannten Steinwerkzeuge werden von Hominiden in Gona im Awash-Tal in Äthiopien hergestellt, nahe der Region, in der Ardi und Lucy lebten.Australopithecus Boiseilives
in Ostafrika scheint die erste Hominidenart zu sein, die Steinwerkzeuge verwendet. - 2.100.000 BC:
Die frühesten modernen Menschen der Gattung Homo, die also kein Australopithecus mehr sind, finden sich in Ostafrika. DerHomo habilis
ist 1,6 Millionen Jahre BC in Ostafrika belegt. - 2.000.000 BC:
DNH 134 (Südafrika) ist der älteste Fund einesHomo erectus
, gefolgt von KNM-ER 2598 (Kenia). Dieser Hominide steht zwischen Homo habilis und Homo sapiens. Er verlässt als erster Hominide Afrika und migriert nach Europa und Asien.Richard Leakey
meint, dass Homo Erectus als erster Hominide das Feuer nutzen konnte, sich gezielt jagend ernährte und wie ein moderner Mensch lief. Nachweisbar ist der Homo erectus bis vor etwa 110.000 Jahren. - 1.850.000 BC:
Twiggy
(Fund OH24) ist der vollständigste Fund eines Homo habilis in Ostafrika. - 1.600.000 BC:
Menschen in Küstengebieten Südafrikas erweitern ihre Ernährung um Schalentiere und andere Nahrungsquellen aus dem Meer. - 600.000 BC:
In diesem Zeitraum beginnt die Migration des Homo Erectus aus Afrika nach Asien und Europa. Zudem ist erstmals die Verwendung des Feuers nachweisbar. - 450.000 BC:
Die Inselkette der zentralen Ägäis war in den letzten 450.000 Jahren von den umliegenden Landmassen isoliert. Während der Eiszeiten lag der Meeresspiegel bis zu 200 Meter tiefer, so dass zahlreiche Inseln miteinander verbunden und vom umgebenden Festland aus zu sehen waren. Zahlreiche neolithische Funde aus dem unteren und mittleren Paläolithikum erlauben den Schluss, dass bereits vor dem Homo Sapiens das Ägäische Meer überquert wurde. Homo Erectus oder dessen Nachfahren (Neandertaler, Heidelbergensis …) verließen die Levante sowohl über das Ägäische Meer als auch über den Bosporus als auch über die Meerenge von Gibraltar.Ferentinos, George
;Gkioni, Maria
;Prevenios, Michael
;Geraga, Maria
;Papatheodorou, George
Archaic hominins maiden voyage in the Mediterranean Sea.
Quaternary International 646.10.1016 (2022) DOIVangelis Tourloukis
,Panagiotis Karkanas
The Middle Pleistocene archaeological record of Greece and the role of the Aegean in hominin dispersals: new data and interpretations.
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- 128.000 BC:
Die Insel Kreta wird besiedelt, also wurden Flöße oder Boote eingesetzt. Unentschieden ist eine Besiedlung durch Homo sapiens von Nordafrika aus oder durch andere Homo-Arten von Norden aus. - 77.000 BC:
Steine mit eingravierten Linienmustern wurden in der Blombos-Höhle in Südafrika gefunden.
Anmerkungen zur Reisegeschichte
Untersuchungen zur Reisegeschichte sind auffallend einseitig Untersuchungen der Reiseliteratur mit kulturwissenschaftlichen Methoden. Das Geschriebene ist aber nur ein Schatten an der Wand, der das Wesen von Reisenden und Reisen auf Umrisse verflacht und geschrieben wurde für ein Publikum. Eine Methodik liefert jedoch nur Ergebnisse innerhalb des eigenen methodischen Raumes, hier also Aussagen über den Reisenden als Autor und sein Publikum. Aussagen über den Reisenden und dessen Reise sind dadurch nur in bescheidenem Maße möglich.
Mit zunehmender zeitlicher Distanz sinken Auflösung und Schärfe, mit der Reisephänomene erkannt und eingeordnet werden können.
- Die mündliche Überlieferung speichert manches in Erzählungen, Sprichwörtern, Metaphern: Reisebilder halen fest, was gesellschaftlich bedeutsam war.
- Bemerkenswertes wird von den Zeitgenossen schriftlich festgehalten, Selbstverständliches eher nicht.
- Etymologisch lässt sich immerhin noch auf zeitliche Schichten schließen, wenn etwa Begriffe für Behälter und Tragetechniken in semitischen, protoindoeuropäischen und finno-ugrischen Sprachen gleiche Wurzeln zeigen.
- Archäologisch sind alle organischen Materialien wie Leder oder Holz nur in Ausnahmefällen zu fassen - von Stäben und Beuteln bleibt nicht viel übrig. Möglicherweise weisen metallene Gürtelschnallen regelmäßig auf Reisende hin, denn das Gürtelgehänge ist eine wichtige Transporthilfe für einen Teil des Reisegepäcks.
Einen schönen Überblick über tourismusgeschichtliche Ansätze bildet dieser Review von Rüdiger Hachtmann
, Stand 06.10.2011.
Als roter Faden erkennbar ist die Suche nach einem Lebensreisestil im Unterschied zu Lebensphasenreisen.
Dann, G. M. S., & Liebman-Parrinello, G.
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Zur Geschichte der Tourismusgeschichte.
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Romantische Zeitreise. Tourismus als Chronotopie. In B. Schmidt-Lauber (Hrsg.), Sommerfrische (S. 33–46). Wien 2014: Institut für Europäische Ethnologie.
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Gépkocsi vagy autó?
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Reisen im Orient
eingeleitet, übersetzt und erläutert von Folker Reichert, Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1996
Volterra, Meshullam da
Von der Toskana in den Orient: ein Renaissance-Kaufmann auf Reisen.
Aus dem Hebräischen übersetzt, kommentiert und eingeleitet von Daniel Jütte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2012. Ein halbes Jahr via Alexandria, Kairo, Jerusalem, Damaskus und Venedig
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